Was sonst nur Marvel-Filmen oder Hobbits gelingt, schafften Bradley Cooper und Regisseur Clint Eastwood dieses Wochenende mit einem Biopic über einen Scharfschützen: Coopers Herzensprojekt American Sniper expandierte in den vergangenen Tagen US-weit und wurde mit einem überragenden Einspielergebnis von 90,2 Millionen Dollar an drei Tagen belohnt, insgesamt werden die Einnahmen des Films unter Berücksichtigung des langen Wochenendes rund um den Martin Luther King Jr. Day auf 105,2 Millionen geschätzt. In wenigen Tagen wird American Sniper damit der erfolgreichste Film in Clint Eastwoods Regie-Karriere sein. Bislang nimmt Gran Torino (148,1 Millionen in den USA) diesen Rang ein. Die Geschichte von Chris Kyle, dem tödlichsten Scharfschützen des US-Militärs, brachte Warner den besten Januar-Start aller Zeiten ein sowie laut Hollywood Reporter den erfolgreichsten Start eine Dramas überhaupt.
Bereits in der begrenzten Auswertung (limited release) hatte American Sniper in den vergangenen drei Wochen viele Analysten sprachlos zurückgelassen. In nur vier Kinos sammelte der Film knapp vier Millionen Dollar ein. Vor dem landesweiten Start hatte der Hollywood Reporter American Sniper deswegen ein starkes Einspielergebnis von rund 45 Millionen Dollar prognostiziert, am Ende kam das Doppelte dabei heraus. Während manche den Erfolg des Kriegsdramas auf konservative Besucher zurückführen, bemerkt das Branchenblatt, dass American Sniper sowohl in republikanisch als auch in demokratisch regierten Bundesstaaten die Zuschauer auf sich vereine.
Neben Bradley Cooper bewies am Wochenende auch der Komiker Kevin Hart (Ride Along) seine Zugkraft in den nordamerikanischen Kinos. Seine Komödie Die Trauzeugen AG mit Co-Star Josh Gad sammelte als Neustart 21 Millionen Dollar ein. Dahinter setzte sich der Familienfilm Paddington, der seinen flauschigen Siegeszug an den internationalen Kinos nun in den USA fortführt. Rund 19,3 Millionen Dollar nahm der Film ein. Einen ähnlichen Erfolg konnte der ebenfalls landesweit gestartete Hacker-Thriller Blackhat von Michael Mann nicht erzielen, im Gegenteil: Mit einem desaströsen Einspielergebnis von 4 Millionen Dollar in über 2500 Kinos kündigt sich der 70 Millionen teure Film mit Thor-Darsteller Chris Hemsworth als erster großer Misserfolg des neuen Jahres an.
In Deutschland verteidigt weiterhin Til Schweigers Honig im Kopf Platz 1 der Kino-Charts. Laut Blickpunkt:Film lockte die Familiendramödie an ihrem vierten Wochenende weitere 590.000 Zuschauer in die Kinos, 3,5 Millionen verkaufte Tickets zählt der Film mit Schweiger und Dieter Hallervorden insgesamt. Dahinter landeten 96 Hours - Taken 3 mit 240.000 Zuschauern und Let's be Cops - Die Party Bullen mit 160.000 Zuschauern, wobei das Fantasy-Spektakel Der Hobbit 3: Die Schlacht der Fünf Heere mit seinen 130.000 Besuchern mehr einspielte als die Party-Bulllen.
Die Top 10 der nordamerikanischen Kino-Charts:
- 1. American Sniper (90, 2 Millionen, insgesamt 93,6 Millionen
Dollar)
- 2. Die Trauzeugen AG (21 Millionen Dollar)
- 3. Paddington (19,29 Millionen Dollar)
- 4. 96 Hours - Taken 3 (14,05 Millionen, insgesamt 62,84 Millionen Dollar)
- 5. Selma (8,3 Millionen, insgesamt 25,96 Millionen Dollar)
- 6. The Imitation Game (7,19 Millionen, insgesamt 50,8 Millionen Dollar)
- 7. Into the Woods (6,54 Millionen, insgesamt 114,3 Millionen Dollar)
- 8. Der Hobbit 3: Die Schlacht der Fünf Heere (4,86 Millionen, insgesamt 244,54 Millionen Dollar)
- 9. Unbroken (4,3 Millionen, insgesamt 108,61 Millionen Dollar)
- 10. Blackhat (4,03 Millionen Dollar)
Quellen: THR , Blickpunkt:Film , Box Office Mojo