Seit mehr als 14 Jahren ist der Berliner Tom Schilling in der deutschen Filmszene präsent. Der Durchbruch gelang ihm mit der Jugendbuch-Verfilmung Crazy und der denkwürdigen Zweckentfremdung einer Scheibe Toastbrot. Dafür gab es den Bayerischen Filmpreis als Bester Nachwuchsdarsteller und zahlreiche Rollen-Angebote. Den bisherigen Höhepunkt seiner Karriere markiert wohl seine Darstellung des ziellosen Großstadt-Flaneurs Niko Fischer in Jan Ole Gersters Tragikomödie Oh Boy, die auch internationale Erfolge verbuchen konnte und Tom Schilling einen Bambi und den Deutschen Filmpreis als Bester Hauptdarsteller einbrachte.
In seinem aktuellen Film Who Am I - Kein System ist sicher verbirgt Tom Schilling sich als international gesuchter Hacker im Kollektiv CLAY hinter einer Clown-Maske und auch sonst gelingt es ihm sehr gut, sein Privatleben unter Verschluss zu halten. Höchste Zeit für eine Demaskierung. Hier sind 5 nackte Fakten über den charismatischen Schauspieler:
Fakt 1: Ick bin ein Berliner
Geburt - Schule - Schauspielkarriere: Tom Schilling wurde 1982 im Ostberliner Stadtteil Mitte geboren und verließ die gewohnten Gefilde seitdem niemals besonders lange. Hier ging er zu Schule, das Abitur legte er 2001 am Berliner John-Lennon-Gymnasium ab. Auch heute wohnt er mit seiner Lebensgefährtin und dem gemeinsamen Sohn, der 2014 geboren wurde, in der Hauptstadt - ganz familiengerecht in Prenzlauer Berg.
Fakt 2: Ein Mann, viele Talente
Eigentlich wollte Tom Schilling Malerei studieren. Als 12-Jähriger soll er von Regisseur Thomas Heise auf dem Schulhof für ein Theaterstück entdeckt worden sein und sich dank seiner Erfolge am Berliner Ensemble gegen das Kunststudium und für das Kino entschieden haben - eine Entscheidung, die er wohl nicht bereuen muss. Dazu ist er bekennender Leser deutscher Klassiker, und wie sollte es auch anders sein, musikalisch versiert: Tom Schilling spielt Klavier und Gitarre. Für den Soundtrack von Oh Boy steuerte er mit "Fischer's Song" ein eigens komponiertes Lied ein, das er auch selbst eingesungen hat.
Fakt 3: Scheues Reh mit weißer Weste
Auf große Auftritte, Skandale und mediale Dauerpräsenz verzichtet Tom Schilling lieber. Er gilt als zurückhaltend und introvertiert. Dazu schafft er es, Details zu seinem Privatleben und seiner Familie gekonnt hinter dem (Prenzlauer-) Berg zu halten. Keine Jugendsünden, keine peinlichen Schlagzeilen oder hedonistischen Eskapaden - Tom Schilling ging bisher still und leise seinen Weg. Davon könnten sich andere Promis gern eine Scheibe abschneiden.
Fakt 4: Der Sprung über den großen Teich
Nach dem großen europäischen Erfolg von Oh Boy schaffte der Film es unter dem Titel "A Coffee in Berlin" auch auf die nordamerikanischen Leinwände. Das öffnete Tom Schilling Türen in Übersee: In dem Drama Suite Francaise, das sich um die Liebesbeziehung eines deutschen Soldaten und einer Französin im Zweiten Weltkrieg dreht, wird er gemeinsam mit Sam Riley und Michelle Williams zu sehen sein. Außerdem übernahm Tom eine Rolle in Woman in Gold, einem Historiendrama um eine Jüdin, die enteignete Kunstschätze ihrer Familie zurückfordert. Mit Helen Mirren und Ryan Reynolds stehen ihm auch hier namenhafte Schauspieler zur Seite. Im Oktober startet außerdem Posthumous in den Kinos - so sind es gleich drei internationale Produktionen, an denen Tom Schilling beteiligt sein wird.
Fakt 5: Geschichtsträchtig
Stichwort Historienfilme: Ein Genre, mit dem Tom Schilling mehr als vertraut sein sollte. Vom 19. Jahrhundert (Ludwig II.), über den Zweiten Weltkrieg (Napola - Elite für den Führer, Unsere Mütter, Unsere Väter) bis zum Deutschen Herbst (Der Baader Meinhof Komplex) spielte er sich durch die deutsche Geschichte der Neuzeit. Zwar war Tom Schilling auch schon in dem ein oder anderen Tatort zu sehen, doch ein Thriller wie Who Am I - Kein System ist sicher ist ein bisher ungewohntes Unterfangen für den vielseitig begabten Schauspieler.
In welcher Rolle würdet ihr Tom Schilling gerne einmal sehen?