5 nackte Fakten über... Charlotte Gainsbourg

19.02.2014 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Charlotte Gainsbourg in Melancholia
Concorde Filmverleih
Charlotte Gainsbourg in Melancholia
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Wieder einmal leidet Charlotte Gainsbourg auf der Leinwand für Lars von Trier. In Nymphomaniac verkörpert sie eine Sexsüchtige, die ihre Schicksalsgeschichte Stellan Skarsgard erzählt. Was steckt hinter dieser Frau? Hier erfahrt ihr es.

Zusammengeschlagen liegt Joe in einer dunklen Gasse. Niemand kümmert sich um sie, niemand interessiert sich für sie. Bis schließlich Seligman, vom Einkauf zurückkehrend, sie findet, zu sich nach Hause bringt und sie pflegt. Nach anfänglichem Zögern beginnt Joe zu erzählen, wie sie in diese Situation gekommen ist und schildert ihre Nymphomanie. Verschiedene Lebensstationen, Situationen und viele Männer werden dabei abgehandelt. Seligman ist fasziniert.

Charlotte Gainsbourg ist ein Ausnahmetalent; sie geht gern an ihre Grenzen. In Nymphomaniac 1 schlüpft sie in eben jene Rolle der Joe. Ihre Filme sind auch selten seichte Unterhaltungskomödien, sondern eher schwermütige Dramen, die außergewöhnliche und spezielle Probleme behandeln. Sie selbst meint dazu: „Ich spiele gern Rollen, die sich von meiner Person unterscheiden, sodass ich mich hinter ihnen verstecken kann“ (Quelle). Was noch hinter der Person Charlotte Gainsbourg steckt, haben wir in den 5 nackten Fakten einmal zusammengetragen.

1. Charlotte Gainsbourg, die Tochter berühmter Eltern
Als Tochter berühmter und einflussreicher Eltern hatte sie einen komfortablen Einstieg in das Film- und Musikbusiness. Vater Serge Gainsbourg hatte sich als französischer Sänger, Schauspieler, Komponist und Schriftsteller einen überaus bedeutenden Namen in Frankreich gemacht. Seine Provokationen verarbeitete er in Filmen und Musik. Mutter Jane Birkin ist eine britische Schauspielerin und Sängerin. Weltbekannt wurden beide durch ihr Duett Je t’aime… moi non plus, welches aufgrund seiner Anstößigkeit bei vielen Radiosendern auf dem Index stand. Der Regisseur Alejandro González Iñárritu engagierte Charlotte Gainsbourg für seinen Film 21 Gramm, weil er ein großer Fan ihres Vaters war. Später gab er aber auch zu, dass ihn ihre Schauspielfähigkeit begeistert habe. Doch die berühmten Eltern brachten nicht nur Vorteile mit sich: In der Schule wurde sie aufgrund der öffentlichen Provokationen des Vaters nicht immer freundlich behandelt.

2. Charlotte Gainsbourg, Frankreichs Shootingstar
Mutter Jane Birkin vermittelte ihr im Alter von zwölf Jahren ihre erste Filmrolle in Duett zu dritt, in welchem sie die Tochter von Catherine Deneuve verkörpert. Nur zwei Jahre später gewann sie ihren ersten César Award als vielversprechendste Darstellerin für ihre Rolle in Das freche Mädchen von Claude Miller. Dieser besetzte sie auch in seinem Film Die kleine Diebin, welcher ihr die erste César-Nominierung als Beste Hauptdarstellerin einbrachte. Den zweiten César Award gewann sie schließlich 2000 für La Bûche. Ihr Onkel Andrew Birkin verhalf Gainsbourg zu ihrem englischsprachigen Durchbruch, als er sie in Der Zementgarten besetzte. Einen weiteren wichtigen französischen Filmpreis erhielt sie 2009: den Darstellerpreis der 62. Filmfestspiele von Cannes für ihre Rolle in Antichrist.

3. Charlotte Gainsbourg, die begnadete Sängerin
Mit Vater und Mutter als erfolgreiche Musiker stand auch diese Karrieretür von Beginn an weit offen. Bereits mit 13 Jahren debütierte sie an der Seite ihres Vaters mit dem Lied Lemon Incest. Das besungene Thema des Inzests führte zu zahlreichen Kontroversen. Wie sich im nächsten Punkt zeigen soll, waren das nicht die einzigen, mit denen es Charlotte Gainsbourg zu tun bekam. Obwohl zwischen ihrem Debüt-Album Charlotte for Ever und ihrem zweiten Werk 5:55 20 Jahre liegen, betätigte sie sich immer mal wieder als Sängerin. So schuf sie die Titelsongs zu ihren Filmen Love Etc und Charlotte for Ever und coverte zudem für I’m Not There den Bob Dylan -Song Just Like a Woman. Bis zum heutigen Tag veröffentlichte sie noch zwei weitere Alben: IRM, in welchem sie ihre Erfahrungen eines schweren Ski-Unfalls verarbeitete, und Stage Whisper. Ein Redakteur des Magazins Interview#_ beschrieb ihre Stimme als eine, die nie zu viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, aber den Hörer einlädt, die charmanten, exzentrischen Melodien zu erforschen.

4. Charlotte Gainsbourg im Umfeld der Provokationen
Bei einem solchen Vater ist die Verwicklung in Kontroversen kaum verwunderlich. Doch Charlotte Gainsbourg zierte sich nicht, ihren Beitrag dazu zu leisten. Das Video zum Lied Lemon Incest, dessen Text schon Anlass genug war, zeigt Charlotte in einem Nachthemd, wie sie sich neben ihrem Vater auf einem Bett rekelt. Von demselben Thema handelt auch der Film Charlotte for Ever, bei dem Vater Serge nicht nur für das Drehbuch und die Regie verantwortlich war, sondern in dem er auch die Hauptrolle übernahm. Darin geht es um die erotische Liebe zwischen Vater und Tochter, wodurch der Film in Frankreich aufgrund der Szenen mit seiner leiblichen Tochter auf Ablehnung stieß. Auch der Film ihres Onkels, Der Zementgarten, behandelt Inzest, nur diesmal zwischen Geschwistern. Durch ihre spätere Zusammenarbeit mit dem Regisseur Lars von Trier fügten sich weitere Momente der Provokation hinzu.

5. Charlotte Gainsbourg, die Trier’sche Muse
Es war Eva Green, die Charlotte Gainsbourg den Weg in die letzten drei Filme von Lars von Trier ebnete. Sie war es nämlich, die eigentlich die weibliche Hauptrolle in Antichrist erhalten sollte. Doch als sich ihr Vertrag als zu „umfangreich“ herausstellte, lehnte sie den Part ab. Die Rolle der depressiven Mutter ging an Gainsbourg. Obwohl von Trier während der Dreharbeiten noch mit seiner eigenen Depression zu kämpfen hatte und sich die Dreharbeiten oftmals als schwierig erwiesen, hielt Gainsbourg zu ihm und übernahm in Melancholia den Part der pragmatischen Schwester an der Seite von Kirsten Dunst. Ab diesem Donnerstag ist sie in ihrer dritten Zusammenarbeit mit dem Regisseur im Kino zu sehen. Der skandalöse, von einigen als pornografisch betitelte Inhalt von Nymphomaniac störte die Schauspielerin wenig – hatte sie doch genug Erfahrung darin, wie sie provoziert – nur die sadomasochistischen Szenen machten ihr zu schaffen.

Wie steht ihr zur Schauspielerin Charlotte Gainsbourg?

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