In Darkness

In der Stadt Lvov (ehem Lemberg) entdeckt der Kanalarbeiter und Einbrecher Socha (Robert Wieckiewicz) eine Gruppe jüdischer Flüchtlinge. Da sie nicht wissen, wohin sie noch gehen können, bietet der aufs Untertauchen spezialisierte Kleinkriminelle an, 10 von ihnen gegen Bezahlung in den verzweigten Pfaden der Kanalisation zu vestecken. Als er realisiert, in welche Gefahr er sich damit begeben hat und die Nazis auch ein Kopfgeld auf versteckte Juden versprechen, beginnt Leopold an seinem Plan zu zweifeln. Diese Zweifel bleiben auch dem misstrauischen Juden Mundek (Benno Fürmann) nicht verborgen.

Hintergrund & Infos zu In Darkness
Die wahre Geschichte zu In Darkness erfuhr Drehbuchautor David F. Shamoon aus dem Buch In the Sewers of Lvov von Martin Marshall. Auch Shamoon ist ein Jude irakischer Abstammung und musste mit seiner Familie aufgrund von Verfolgung aus Bagdad fliehen.

Sowohl Shamoon als auch Regisseurin Agnieszka Holland (Hitlerjunge Salomon) faszinierte die Wandlung Leopold Sochas, der zu beginn ein zwar religiöser aber auch amoralischer Kleinkrimineller war, der stets an seinen eigenen Vorteil dachte. Dennoch entschied er sich, größte Risiken auf sich zu nehmen, um völlig fremden Menschen zu helfen.

Bei den Dreharbeiten war Agnieszka Holland ganz auf Authentizität bedacht. Statt den Film, wie ursprünglich vorgesehen, in englisch zu drehen, bestand sie auf die Nutzung der historisch korrekten Sprachen polnisch, deutsch, ukrainisch und jiddisch. Sogar der in Lvov damals gesprochene Dialekt Balak kam wieder zur Verwendung. Diese Mühe zahlte sich aus, als In Darkness 2011 die Preise zahlreicher Filmfestivals gewinnen konnte, darunter das Pluscamerimage in Lodz. (ST)