Nachdem die letzten beiden Folgen der fünften Staffel von True Blood bereits die Latte sehr hoch angesetzt haben, legt nun auch noch die neunte Folge mit dem Titel Everybody Wants To Rule The World nach. Die Autorität verfolgt ihren Glauben weiterhin mit radikalen Mitteln, während wir dem Ursprung der Hass-Gruppe auf den Grund kommen.
Was passiert: Die Autorität hat sich Bills (Stephen Moyer) Vorschlag zu Herzen genommen und damit begonnen, die TruBlood-Fabriken in Brand zu setzen. Die neue Glaubensgemeinschaft feiert ihre kleinen Siege mit – wie könnte es anders sein – einem menschlichen Leckerbissen nach dem anderen. Der einzige, der klar zu sehen scheint, ist der einstige Bad Boy Eric (Alexander Skarsgård). Er plant einen Fluchtversuch und weiht Bill mit ein, der sich seiner Gesinnung noch ungewiss zu sein scheint. Die listige Salome versucht Bill mit halluzinogenem Vampirsex für sich und ihren Glauben zu gewinnen, bei dem ihm erst Sookie (Anna Paquin) und dann die blutbeschmierte Lilith höchstpersönlich erscheint. Das schreit ganz nach einem 1:0 für Salome, was Eric dann auch bei seinem Fluchtversuch feststellen muss. Von Bill verraten wird er von der Autorität in Gewahrsam genommen. Der weibliche Körper ist eben doch die effektivere Waffe.
Währenddessen scheint Lafayette in seiner Rolle als Medium völlig aufzugehen. Mit frisch aufgesetztem Make-Up und seinen gewohnt frechen Sprüchen, versucht er in Sookies Bad überdimensionale Schwingungen des Vampirs Warlow aufzugreifen, doch kommt er lediglich mit Sookies Großmutter ins Gespräch. Nach einem umständlichen Hinweis (Lafayette: Death folk, why yo have to be so cryptic?) sucht Sookie den ehemaligen Sheriff Bud Dearborn auf, der laut Geisteromi etwas über den Tod von Sookies Eltern zu wissen scheint. Bei dem unangenehmen Gespräch kann die Gedanken lesende Sookie jedoch nichts neues herausfinden. Als sie gehen möchte, wird sie kurzerhand von Buds Liebchen k.o. geschlagen – damit hat selbst die clevere Elfe nicht gerechnet. Wie sich herausstellt, ist Buds Freundin Sweetie (kein Name war jemals unpassender) die Anführerin bzw. der Dragon der Hass-Gruppe mit den Obama-Masken, die seit längerer Zeit Jagd auf alle Supes machen. Und da Sookie auch alles andere als normal ist, will Sweetie sie zusammen mit Verräter Hoyt an die (blutrünstigen?!) Schweine verfüttern. Alle Schweinchen Babe-Fans werden ihre geliebten Tierchen von jetzt an mit anderen Augen sehen. Während sich der eine Teil der Herde schon über den schlafenden Hoyt hermacht, verwandelt sich eines der Schweinchen in letzter Sekunde in Sam, der sich unter die grunzende Meute gemischt hat, um die Angriffe auf Gestaltenwandler zu rächen. Kurz darauf trudelt auch die Polizei samt Andy und Jason ein, die Bud Dearborn durch Videos im Internet hatten entlarfen können. Trotz der Umzingelung durch die Polizei hält Dearborn jedoch an seiner Philosophie fest: Humans rule! kann er noch von sich schmettern, als er zur Attacke auf Sookie ansetzt und dann von Sheriff Andy niedergeschossen wird. Seine den Schweinen nicht gänzlich unähnliche Sweetie wird auf der Flucht schließlich von Luna eingeholt und mächtig vermöbelt. Take that, human trash!. Rache ist eben Blutwurst.
Derweil findet die Terry-und-das-böse-Rauchmonster-Sequenz (endlich) ihr Ende. Patrick lauert mit Arlene in seiner Gewalt im Merlotte’s auf das unausweichliche Aufeinandertreffen mit Terry. Nach dem erbitterten Kampf der einstigen Kameraden ist Patrick jedoch derjenige, der auf die Gnade des anderen angewiesen ist. Terry zögert erst, doch der Geist von Zifira bringt ihn letztendlich doch zum Abschuss. Als Dank ruft sie ihren Ifrid, der den toten Patrick gleich vom Tatort entsorgt. Ist doch gar nicht so unpraktisch so ein hungriges Rauchmonster.
Back to the roots
In vielen Momenten erinnerte mich Everybody Wants To Rule The World an die ersten Schritte von True Blood. Lafayette hat seine herrliche süffisante Arroganz wieder gefunden (I ain’t Whoopy Goldberg in Ghost. Unless I am way prettier.) und auch der Seitenhieb auf fanatische Glaubensgruppierungen (Eric: We better get back to slauthering people in the name of god.) bleibt nicht aus. Allem voran Sookies Handlungsstrang erinnert doch sehr an vergangene Zeiten: Unwissend begibt sie sich in eine lebensgefährliche Situation und muss anschließend wieder von allen gerettet werden. So führt sie ganz nebenbei viele laufende Storylines zusammen. Die Suche nach dem Mörder ihrer Eltern, die Angriffe gegen Sam und Luna, Hoyts kurzes Techtelmechtel mit der radikalen Hass-Gruppe und die Ermittlungen von Andy und Jason werden in einem der bisherigen Spannungshöhepunkte dramaturgisch vereinigt. Sookie kommt wie immer mit einem blauen Auge davon. Für jemanden, der Gedanken lesen kann, hat sie ein überdurchschnittlich schlechtes Gespür für riskante Situationen und Individuen mit bösen Absichten. Aber ohne diese kleine waghalsige Elfe hätten die Herren der Schöpfung ja niemanden mehr zum Retten.
Der Yes We Can-Gedächtnispreis: Dass die radikalen Supes-Hasser bei ihren Angriffen Obama-Masken tragen, ist unlängst bekannt. Heute haben sich die Polizisten auf dem Sheriff-Revier gefragt, ob diese Verkleidung einen tiefen Sinn habe. Von politischen Statements wie Patriotismus und Ironie reichen die Vorschläge, doch Wunderkind Jason hat seine ganz eigene Theorie: Maybe they just don’t want to be recognized.. Ist schon ein kleines Genie, unser Jason.
Prächtiger Popo-Preis: Heute war es wirklich nicht einfach, eine Entscheidung zu treffen. So viele verschiedene Hintern und Brüste, da kann schon leicht der Überblick verloren gehen. Das Rennen gemacht hat letztendlich Bill, der beim Stelldichein mit Salome gleich drei Frauen beglücken konnte, wenn auch teilweise nur eingebildet. Aus der tanzenden Salome wird schnell seine Ex Sookie, die er kurzerhand aussaugt. Kam da etwa noch einmal das verletze Ego durch? Als nächstes spielt er im Bett mit der blutüberströmten Vampirgottheit Lilith, bevor diese sich wieder in Salome verwandelt. So viel Ausdauer muss einfach belohnt werden.
Zitat des Tages: Just because we drank a bitch together does not make us Oprah and Gayle. (Pam)
Weitere True Blood-Recaps:
Wir schauen True Blood – Staffel 5, Folge 1
Wir schauen True Blood – Staffel 5, Folge 2
Wir schauen True Blood – Staffel 5, Folge 3
Wir schauen True Blood – Staffel 5, Folge 4
Wir schauen True Blood – Staffel 5, Folge 5
Wir schauen True Blood – Staffel 5, Folge 6
Wir schauen True Blood – Staffel 5, Folge 7
Wir schauen True Blood – Staffel 5, Folge 8