Wir schauen True Blood - Staffel 5, Folge 5

10.07.2012 - 08:50 UhrVor 13 Jahren aktualisiert
Tja, also so wird das nix, Alcide!
HBO
Tja, also so wird das nix, Alcide!
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Nach fünf Episoden trudelt True Blood Season 5 langsam in der eigentlichen Handlung ein. Leider wird auch Let’s Boot And Rally von einigen ziellosen und blutleeren Nebensträngen lahmgelegt. Aber immerhin feiert ein alter Bekannter sein Comeback.

Da Raccoon sich gerade eine verdiente Auszeit von iStakes und Fangbangers nimmt, springe ich heute beim Recap für sie ein. Let’s Boot And Rally, die fünfte Episode von Staffel 5, bringt mit der langerwarteten Rückkehr eines alten Bekannten etwas Schwung in die vor sich hin dümpelnden Geschehnisse in True Blood. Leider erscheint der spannende Teil der Episode erst in den letzten Sekunden und so müssen wir uns durch diverse mal mehr, mal weniger interessante Plotstränge wühlen, die unter anderem ein Posttraumatisches Stresssyndrom, die ungewohnten Gefühle nach dem Coming Out und einen von Fanatikern niedergeschossenen Sam Merlotte beinhalten. Und ja, das ist nur eine Auswahl.

Was passiert: Eigentlich will sich Sookie lieber mit Alcide vergnügen, doch dann muss sie sich zusammen mit Bill und Eric auf die Suche nach Russell Edgington machen. Die iStakes prangen immer noch auf der Brust der Vampire und wenn sie den alten Hasen unter den Saugern nicht bis zum Morgengrauen finden, ist Schluss mit blutig. Alcide begleitet die drei, wirkt aber trotzdem wie das fünfte Rad am Wagen. Terry Bellefleur muss entdecken, dass er nicht nur an grausamen Massakern im Irak beteiligt war, sondern auch noch den Hass eines Ifrit auf sich gezogen hat. Na, wenn das kein Argument gegen den War on Terror ist… Im Fangtasia muss sich Tara währenddessen unfreiwillig nützlich machen (If I wanted to look like a drag queen I would have raided Lafayette’s closet."). Als mürrische Bardame findet sie in Jessica eine neue beste Freundin. Doch wird ihre Beziehung über den nächsten spontanen Toiletten-Sex mit Fangbangern hinaus Bestand haben?

Für Jason beginnt der Tag mit einem Albtraum von seinen angeblich von Vampiren getöteten Eltern am Frühstückstisch. Auch ein blutiger Tatort lässt seine trübe Laune nicht verfliegen und da Jason Jason ist, zieht er aus der kaltblütigen Ermordung zweier Shifters durch eine herumziehende Gang genau die falsche Schlussfolgerung: Vampire sind an allem Schuld. Lafayette (oh armer, verschwendeter Lafayette!) wird in ein paar willkürlich zusammengewürfelten Szenen vom Kopf des toten Jesus terrorisiert. Neben der erfrischenden Erscheinung von Russell Edgington bietet das Finale dann noch einen niedergeschossenen Sam Merlotte und die Lehre, dass der (wahrscheinliche) Tod einer Figur nur noch halb so wild ist, wenn sich ihre Tochter auf der Flucht in einen süßen Wolf verwandelt.

Krieg und Frieden: Obwohl die Story von Let’s Boot And Rally mit ihren vielen nur angerissenen Handlungssträngen über weite Strecken ziellos herumirrt, deutet die Folge mit einem betont auf Epicness getrimmten Finale an, was da auf uns zukommen könnte in Staffel 5 von True Blood. Der Konflikt zwischen Menschen und Supes wird beschworen, mit Jason (leider zum wiederholten Male) auf geradem Weg in die Fanatiker-Ecke. Die von der Bande erschossene Luna wirkt zwar eher wie ein Bauernopfer zugunsten einer erzwungenen Dramatik. Die potenzielle Gegenüberstellung von Authority, einem wild gewordenen Russell, radikalisierten Menschen und unkontrollierbaren Variablen wie Tara sorgt zumindest in der Theorie für eine spannende Mischung beim nächsten True Blood-Experiment.

Trotzdem fällt natürlich auf, dass der Hauptplot rund um Sookie, Eric, Bill und Russell so dünn ausfällt, dass Lafayettes und Terrys hier eher fehl am Platz wirkende Abendeuer als Füllmaterial dienen müssen.

Der Voldy-Gedächtnispreis: Russell ist wieder da! Wie einst der, dessen Name nicht genannt werden darf, entwickelt er sich vom Föten-ähnlichen, zerbrechlichen Mini-Vampir zum alten, trockenhumorigen Russell, den wir kennen und liebend gern hassen: “Took you long enough.”

Team Sookie: Trotz der dramaturgischen Engpässe hatte Let’s Boot And Rally einige klassische True Blood Momente zu bieten. Unvergesslich natürlich der schöne Einstieg mit Alcide, der endlich ran will an Sookie, die ihm aber erstmal auf die Füße kotzt (Eric: “Alcide, you sure know how to treat a lady.”). Das nennen wir wohl ein Omen. Überhaupt darf Sookie hier einige Szenen dank ihrer Cleverness an sich reißen, etwa jene vor dem Hospital: “First of all, I’ve seen enough horror movies to know you don’t split up when you’re in a big, scary asylum and there’s a crazed killer on the loose. Second, I think it’s fair to say my microwave fingers and the sun are about the only things around here that seem to have any effect on Russell. So the way I see it, it’s me protecting you from him instead of the other way around.” Kick-Ass Sookie täuscht über alle Längen hinweg.

Zitat des Tages: “I fucked a fairy?” (Andy Bellefleur)

Weitere True Blood-Recaps:
Wir schauen True Blood – Staffel 5, Folge 1
Wir schauen True Blood – Staffel 5, Folge 2
Wir schauen True Blood – Staffel 5, Folge 3
Wir schauen True Blood – Staffel 5, Folge 4

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