Der Bezahlsender HBO strahlte am Wochenende wieder die neueste Folge von Staffel 5 der Dramaserie True Blood aus und wir waren hautnah dabei. In der dritten Folge Whatever I Am, You Made Me wird es dramatisch: Die verschiedenen Handlungsstränge, die in den ersten beiden Folgen unabhängig voneinander liefen, werden nun an bestimmten Punkten allmählich zusammen geführt. Obendrein werden Geheimnisse gelüftet und Menschen gemeuchelt. Blut, Sex und coole Sprüche: True Blood bleibt sich auch in der dritten Episode treu und lässt nach und nach die Schwächen der vierten Staffel vergessen.
Was passiert: Tara (Rutina Wesley) huscht mit ihrer Supervampir-Geschwindigkeit durch die Wälder und spürt ihre Fähigkeiten als wandelnde Untote. Das erste Mal seit ihrer Verwandlung sehen wir Tara außerdem nicht (nur) als Bedrohung, sondern bekommen auch einen Einblick in ihre verzweifelte Gefühlswelt. Sie sucht Schutz (und Nahrung) bei ihrem alten Freund Sam (Sam Trammell) und nachdem sie seinen ganzen Tru Blood-Vorrat ausgetrunken hat, packt er sie in den Merlotte-Gefrierschrank für ein Nickerchen. Da Mitarbeiter hier ständig ein und aus gehen, ließ sich eine Begegnung mit dem Jungvampir Tara nicht vermeiden. Pünktlich zu ihren Erwachen tauchen Arlene, Lafayette, Sookie (Anna Paquin) und Alcide auf, wobei letzterer sich über ihre Aussage, Sookie habe etwas zu verbergen, sehr wundert.
Daraufhin erzählt Sookie ihm, dass sie seine Ex-Freundin Debbie beim Angriff auf Tara getötet hat. Inzwischen sucht nämlich auch der Sheriff die vermisste Frau und hat Sookie bereits in die Mangel genommen. Alcide stapft enttäuscht und wütend davon – muss Sookie jetzt etwa bald die Polizei fürchten?
Während Kanzlerin Salome die Loyalität von Bill und Erik auf die Probe stellt, heuern die Oberhäupter der Vampirautorität Steve Newlin als neuen Pressesprecher für die dahin geschiedene Nan Flannigan an. Es kommt also noch mehr Unheil als ohnehin schon auf uns zu.
Aus großer Macht, folgt große Verantwortung
Und noch zwei Handlungsstränge werden symbolisch zusammen geführt. Schon in der letzten Woche haben wir Einblick in die erste Begegnung von Eric (Alexander Skarsgård) und seinem späteren Schützling Pam (Kristin Bauer van Straten) erhalten. In der dritten Episode sind sie sich nun näher gekommen und als Zuschauder konnten wir spüren, wie die Verwandlung kurz bevor stand. Doch als Pam den charmanten Vampir bittet, sie zu verwandeln, verweigert er die Anfrage. Sie habe keine Ahnung, worauf sie sich als Vampir einlasse und welche Verantwortung eine Verwandlung auch für ihn mit sich bringe. Immerhin könne er sie nach der Transformation nicht wie ein hilfloses Neugeborenes zurück lassen. Verzweifelt und aus Angst vor dem Altern schneidet sie sich die Pulsadern auf und stellt Eric vor die Wahl: Let me walk the world with you, Mr. Northman, or watch me die. Das Ende der Geschichte ist uns bekannt, das unzerstörbare Band zwischen Macher und Abkömmling wurde an diesem Abend geknüpft.
In der Gegenwart sieht sich nun Pam an der Stelle des Machers mit der Verantwortung für ihren Schützling. Auch wenn sie und Tara sich nie hatten ausstehen können, teilen beide diese ganz spezielle Verbindung. Und ob Pam es nun will oder nicht: Sie trägt fortan die Pflicht, Tara beizustehen und zu führen. Und auch wenn sie am Ende der Episode Taras Selbstmordversuch (den sie durch ihre besondere Fühlung spürt) in einer Solariumskabine mit that stupid bitch kommentiert, wissen wir im Grunde, wie sie als Macherin zu reagieren hat. Auf die weitere Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden Streithähne dürfen wir uns besonders freuen.
Der Noomi Rapace-Gedächtnispreis: Geht an Hoyt Fortenberry, der mit Lidstrich und schwarzem Netzhemd das Fangtasia nach einem passenden Biss durchsucht. So viel Wagnis in Modefragen hätten wir dem einstigen Muttersöhnchen gar nicht zugetraut.
Prächtiger Popo-Preis: Die begehrteste Trophäe des Landes geht heute an die kurvige Kehrseite von Salome. Die Kanzlerin verführt mit ihren Reizen heute gleich drei mächtige Vampire: unsere Lieblinge Bill (Stephen Moyer) und Eric und als krönenden Abschluss den Obermacker der Autorität Roman. Für diesen Einsatz gibt es neben dem Popo-Preis noch eine Tasse Vampirsabber oben drauf.
Zitat des Tages: The human bible is just a little better than US Weekly., sprach die weise Salome. Doch für wen genau ist das jetzt eine Beleidigung?
Weitere True Blood-Recaps:
Wir schauen True Blood – Staffel 5, Folge 1
Wir schauen True Blood – Staffel 5, Folge 2