Wir schauen The Walking Dead – Staffel 4, Folge 15

25.03.2014 - 08:50 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Wir schauen The Walking Dead – Staffel 4, Folge 15: Us
AMC
Wir schauen The Walking Dead – Staffel 4, Folge 15: Us
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Das Finale der vierten Staffel von The Walking Dead rückt in greifbare Nähe. Trotzdem hat noch keiner der Überlebenden die Endstation Terminus erreicht. In Us befinden sich vier Gruppen auf dem Weg dorthin. Doch wer von ihnen schafft es ins Ziel?

Mit Us erreicht die vierte Staffel von The Walking Dead ihr vorletztes Kapitel und mit den 45 Minuten der kommenden Woche ist dann schon das Finale der aktuellen Runde erreicht. In der Regel heißt es bei der Zombie-Serie in dieser Phase Messer wetzen, Flaggen hissen und den Feind ins Visier nehmen. Dabei handelt es sich wahlweise um die lebenden Toten oder eben einen quicklebendigen Widersacher wie zuletzt der Governor (David Morrissey). Seit dem Mid-Season-Finale fehlt dieser jedoch in der Zombie-Apokalypse und unsere Helden irren in kleinen Gruppen hilflos durch die Gegend. Das Ziel ist klar: Terminus, die sagenumwobene Endstation, soll den Flüchtigen aus dem Gefängnis ein neues Heim gewähren. Doch genauso wie die Figuren kaum etwas über den verheißungsvollen Ort am Ende ihrer ereignisreichen Odyssee wissen, ist den kreativen Köpfen hinter den Drehbüchern nicht klar, wohin die Reise wirklich gehen soll. Bevor die Schienen allerdings in eine eindeutige Richtung gehen, müssen noch einige Weichen gestellt werden. In diesem Sinn entpuppt sich Us als äußerst zweckhafte Episode hinsichtlich der Zusammenführung unterschiedlicher Erzählstränge.

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Was gibt’s Neues aus der Zombie-Apokalypse?
Am Anfang steht dieses Mal kein beängstigendes Opening, keine unheilvolle Botschaft und auch kein Psycho-Kind, das verträumt mit einem Beißer im Reigen tanzt. Stattdessen definiert sich die Einleitung als ruhiges Segment in einer ansonsten sehr dialoglastigen Episode. Glenn (Steven Yeun) und Tara (Alanna Masterson) sind gemeinsam mit Abraham (Michael Cudlitz), Eugene (Josh McDermitt) sowie Rosita (Christian Serratos), die sich glücklicherweise von ihrem reinen Pin-up-Dasein verabschiedet hat, unterwegs. Sie folgen den Bahnschienen und Glenn sucht weiterhin nach Brotkrumen, die Maggie (Lauren Cohan) möglicherweise hat fallen lassen. Schließlich findet die ungleiche Gruppe den entscheidenden Lebensbeweis: Glenn go to Terminus. Maggie, Sasha, Bob. Während Glenn nichts mehr aufhält, den Rest der Strecke im zügigen Schritttempo zu bewältigen, fordert Abraham eine längere Pause ein, wenngleich die Sonne noch nicht einmal ihren Zenit erreicht hat. Der Interessenkonflikt ist derselbe wie zuvor: Warum sollte Abraham seine Mission Glenns großer Liebe unterordnen, wenn doch beide Parteien unverbindlich getrennte Wege gehen können? Immerhin hat er die überlebensnotwendige Aufgabe, einen Mann mit Fachwissen nach Washington D.C. zu bringen, um der Katastrophe ein Ende zu setzten. Blöd nur, dass der Wissenschaftler selbst die Autorität des ehemaligen Sergeants untergräbt.

Währenddessen treibt sich Daryl (Norman Reedus) mit seinen neuen Freunden (die gleiche Gruppe, die sich bereits mit Rick in Claimed ein nervenaufreibendes Versteckspiel geliefert hat) im Gelände herum. Dazu gehören in erster Linie Len (Marcus Hester) und Joe (Jeff Kober). Joe fungiert als Anführer des wilden Trupps, der nach seinen ganz eigenen Regeln lebt. Um dem Verfall von Menschlichkeit zu entsagen, hat Joe ein allgemeingültiges Credo ausgesprochen, an das sich jeder seiner Männer zu halten hat: Wenn jemand etwas haben will, erhebt er einfach einen Anspruch – also frei nach dem Motto Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Das Zauberwort heißt in dieses Fall Claimed. Einmal ausgesprochen ist der begehrte Gegenstand dein und es gibt keine Widerrede. Als Daryl ein Kaninchen erlegt, erhebt Len Anspruch auf das tote Tier. Es kommt zum Streit. Joe erklärt die Regeln und es herrscht Ruhe. So einfach kann die Welt unter den gegebenen Umständen sein. Dennoch versucht Len, den Neuankömmling aus der Gruppe zu drängen, indem er ihm seine Kaninchenhälfte unterjubelt und ihn als verräterischen Dieb vor den anderen bloßstellt. Bei diesem Handlungsabschnitt handelt es sich im Grunde jedoch nur um eine obligatorische Etablierung der Gruppe, die abseits von Len und Joe ziemlich gesichtslos bleibt.

Wie entwickelt sich die Gruppe? Wer kämpft für welche Seite der Menschlichkeit?
Viel interessanter ist hingegeben das, was uns Drehbuchautorin Nichole Beattie und ihr Kollege Seth Hoffman vorenthalten: Daryls Gedanken. Nachdem, was er zuletzt mit Beth (Emily Kinney) erlebt hat, sollte er auf der Suche nach ihr sein. In Us präsentiert sich der einstige Badass der Serie allerdings als wortkarger, schmollender Mann, der den Kampf ums Überleben aufgegeben zu haben scheint. Nach anfänglichem Trotz nimmt er seine elende Lage so hin, wie sie ist, und erhebt nicht einmal den Anspruch auf einen ordentlichen Schlafplatz. Grumpy Daryl: Was auch immer in seinem Kopf vor sich geht, wird im Finale hoffentlich ordentlich in eskalierender Form demonstriert. Immerhin ist genügend Konfliktpotential vorhanden – angefangen bei der Tatsache, dass sich Daryl nun das Vertrauen von Joe erworben hat. Darüber hinaus gilt es die Ungewissheit über den Verbleib von Beth zu klären (nicht einmal ihre Schwester Maggie scheint sich wirklich um sie zu sorgen) und womöglich trifft Daryl im letzten Gewaltakt der Staffel auf Carol (Melissa McBride), die genauso wie Tyreese (Chad Coleman) dieses Mal mit Abwesenheit glänzt. Da kommt einiges an Zündstoff zusammen, besonders wenn Rick (Andrew Lincoln) seine Position im verstrickten Charaktergeflecht bezieht.

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