Stranger Things 5: Will und Robin sind das Duo, auf das wir 9 Jahre gewartet haben

11.12.2025 - 09:33 UhrVor 18 Stunden aktualisiert
Stranger Things
Netflix
Stranger Things
0
0
Die 5. Staffel von Stranger Things ist bei Netflix gestartet und hat zwei Figuren zusammengebracht, die wie die Faust aufs Auge zusammen passen: Will und Robin. Das Duo bringt den wahren Kern der Serie zum Vorschein.

Stranger Things ist nicht nur packende Sci-Fi-Mystery um übernatürliche Experimente, furchteinflößende Monster und düstere Parallelwelten. Vor allem ist Stranger Things eine Coming of Age-Serie, die von ihren vielen heranwachsenden Figuren lebt. Über fünf Staffeln hinweg kämpfen die Jugendlichen Mike (Finn Wolfhard), Lucas (Caleb McLaughlin) und Co. mit ganz eigenen und persönlichen Problemen und schließen Beziehungen und Freundschaften, die ihnen über die vielen schrecklichen Geschehnisse im Hawkins der 1980er hinweghelfen.

Während Staffel 5 viele aus vorherigen Seasons geliebte Gruppierungen wieder zusammenführt – wie etwa Dustin (Gaten Matarazzo) und Steve (Joe Keery) oder Elf (Millie Bobby Brown) und Hopper (David Harbour) – bringen die neuen Folgen nun erstmals zwei Figuren zusammen, die sich ganz offensichtlich gesucht und gefunden haben: Will (Noah Schnapp) und Robin (Maya Hawke). Die Dynamik der beiden ist eines der absoluten Highlights des Staffel-Auftakts, die nicht nur für die Handlung große Früchte trägt, sondern auch den wahren Kern von Stranger Things an die Oberfläche bringt.

Will und Robin sind in Stranger Things Staffel 5 wie füreinander geschaffen

Es ist auf den sozialen Medien ein viel besprochener Witz, dass es in Stranger Things Figuren gibt, die über Staffeln hinweg nie wirklich miteinander interagiert haben. So auch Will, der seit Staffel 1 eine tragende Rolle in der Serie spielt, und Robin, die erst in der 3. Staffel dazukam und vor allem im Dunstkreis von Steve und Nancy (Natalia Dyer) auftauchte. Die tollpatschige und gesprächige Schülerin vertraut im Staffel 3-Finale ihrem Kollegen Steve an, dass sie ihre Beziehung als rein platonisch empfindet: weil sie auf Frauen steht.

In einer US-Kleinstadt in den 1980er Jahren absolut keine Sache, über die offen gesprochen wird. So geht sie auch in Staffel 4 weiterhin nur gegenüber Steve ehrlich mit ihrer Sexualität um und hält auch zu Beginn von Staffel 5 ihre Beziehung mit Vickie (Amybeth McNulty) weitgehend geheim.

Verstecken zu müssen, wer sie ist und Angst vor der Reaktion ihres Umfelds zu haben, ist für Robin eine tägliche Erfahrung. Als sie in Staffel 5 mehr Zeit mit Will verbringt, sieht sie in dem mehrere Jahre jüngeren Teenager somit offensichtlich viel von sich selbst: Denn Will kämpft schon lange mit dem Geheimnis um seine Homosexualität und wie wir besonders in Staffel 3 und 4 gemerkt haben, auch mit seinen Gefühlen gegenüber seinem besten Freund Mike.

Auch wenn sein Bruder Jonathan (Charlie Heaton) ihm am Ende von Staffel 4 Mut zugesprochen hat, sich immer an ihn wenden zu können, fehlen Will schlicht und ergreifend die Vorbilder. Sie könnten ihm zeigen, dass es okay ist, aus sich herauszukommen und sich zu akzeptieren. Auftritt Robin.

In Robin sieht Will womöglich das erste Mal in seinem Leben eine Person, die eine queere Beziehung auslebt. Er realisiert, dass es tatsächlich möglich ist, diese Gefühle nicht unterdrücken zu müssen. In kleineren Gesprächen gelingt es ihm, Robin auf ihre Beziehung mit Vickie anzusprechen und viele Fragezeichen in seinem Kopf auflösen zu können.

Robin erhält gleichzeitig die Chance, freier über die Beziehung reden zu können und auch ihre eigenen Unsicherheiten anzusprechen. Somit trägt nicht nur Robin maßgeblich zu der Entwicklung bei, die Will in Staffel 5 auf persönlicher Ebene durchläuft. Auch Will leistet als Vertrauter einen wichtigen Beitrag zu Robins Werdegang und ihrem Umgang mit ihrer Beziehung.

Will und Robin bringen den wahren Kern von Stranger Things zum Vorschein

Die Duffer-Brüder hätten die Serie in Staffel 5 auch einen völlig anderen Weg einschlagen und es dabei belassen können, dass nahezu keinerlei Interaktion zwischen Will und Robin stattfindet. Die Queerness der beiden Figuren hätte dabei ebenfalls weiterhin nur am Rande Platz finden können, als Nebenhandlung, die keine große Relevanz für den Ausgang der Serie hat.

Doch was die Serienschöpfer hier stattdessen entschieden haben, ist nicht nur ein Geschenk für queere Sichtbarkeit, sondern auch ein dramaturgischer Glücksgriff: Sie verweben Robins und Wills Queerness so gekonnt mit der Haupthandlung der Serie, dass sie diese einen maßgeblichen Schritt voranbringen. Und nicht nur das: Ohne erscheint die Handlung jetzt sogar nahezu unmöglich.

Durch Robins tiefe Verbundenheit zu Will und ihrer emotionalen Rede in Folge 4, wie sie durch die Erinnerungen an ihr kindliches Ich zurück zu sich selbst gefunden hat, gelingt es Will schließlich, über sich selbst hinauszuwachsen: Er zapft Vecnas Kräfte im entscheidenden Moment an und rettet die Menschen, die er liebt.

Stranger Things siegt hier somit einmal mehr als das, was die Serie seit ihren Anfängen im Jahr 2016 schon immer ausgemacht hat: eine Coming of Age-Serie über die Kraft der Freundschaft. Uns in der Finalstaffel so vortrefflich daran zu erinnern, entfacht die Vorfreude auf die letzten Folgen nur noch mehr – die dann hoffentlich auch noch viele weitere Will-und-Robin-Momente liefern.

Das könnte dich auch interessieren

Schaue jetzt Stranger Things

Kommentare

Aktuelle News