Wie Zack Snyder uns vor Terry Gilliam retten wollte

04.03.2014 - 15:00 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Watchmen - Die Wächter
Paramount Pictures
Watchmen - Die Wächter
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Auch wenn es schön wäre, geht es hinter den Kulissen der Traumfabrik selten friedlich zu. Wo kreatives Potenzial aufeinandertrifft, gibt es Reibung. Der Film Watchmen sorgt für solch eine Reibung zwischen Joel Silver und Zack Snyder.

Obwohl die Comic-Adaption Watchmen – Die Wächter bereits 2009 im Kino lief, war der Film kürzlich wieder im Gespräch. Anlass war ein Interview mit Regisseur Zack Snyder. Mike Ryan, Journalist bei der Huffington Post, sprach Snyder und seine Frau Deborah auf die unschönen Watchmen-Kommentare seitens des Produzenten Joel Silver an. Dieser äußerte sich kürzlich während eines Interviews dahingehend, dass Zack Snyder das Projekt bekommen habe, weil er zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen sei, aber zu sehr ein Sklave des Materials war. Joel Silver präferiert die Version, welche Terry Gilliam vorbereitet hatte.

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Zack Snyder sagte in dem Interview, dass Watchmen ein Film sei, der aus Liebe zu der Vorlage entstanden ist und machte auch keinen Hehl daraus, dass das Ende aber doch in einigen Punkten von der Graphic Novel abweicht. “Die moralische Geschichte der Vorlage wird genauso erzählt wie in der Graphic Novel – ich habe nur die Mittel leicht verändert.” Bezüglich der nicht umgesetzten Terry Gilliam-Variante, in welcher Dr. Manhattan per Zeitreise seine eigene Existenz verhindert hätte, bemerkte Zack Snyder: “Und ich hab [Watchmen] gemacht, weil ich wusste, dass das Studio ihn sowieso machen wird und sie hätten ihn verrückt umgesetzt. Also habe ich ihn schließlich gemacht, um ihn vor den Terry Gilliams dieser Welt zu retten.” Dass er mit dieser Aussage auf viel Gegenliebe stößt, ist fraglich.

Zack Snyder ist ein Regisseur, der die Gemüter regelmäßig spaltet – tendenziell so wie Paul W.S. Anderson. 300, Sucker Punch und auch Watchmen sind Filme, die eine unverwechselbare Handschrift tragen. Es sind eher Motion Comics als Motion Pictures. So schaffte es Synder schließlich, die als unverfilmbar geltende Graphic Novel Watchmen von Alan Moore auf die Leinwand zu bringen. Nach wie vor kritisieren viele Fans des Quellmaterials das abweichende Ende und werfen Snyder vor, dass die Filmvariante zum reinen Actionkracher ohne Tiefsinn verkommen sei. Wer sich von der originalen Story in bewegten Bilder faszinieren lassen möchte, sollte sich eventuell die Watchmen Motion Comics aneignen.

Glaubt ihr, Terry Gilliam hätte eine bessere Interpretation des Stoffes Watchmen geliefert?

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