Was sagen die Kritiker zu... Bad Neighbors

08.05.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Bad Neighbors
Universal Pictures
Bad Neighbors
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In Bad Neighbors liefern sich Seth Rogen und Zac Efron ab heute einen epischen Nachbarschaftsstreit. Viele Kritiker konnten sich bereits vorab ein Bild von der Komödie machen. Wir sagen euch, wie sie bei der schreibenden Zunft ankam.

In Bad Neighbors von Nicholas Stoller steht der von Seth Rogen verkörperte Mac Radner am Beginn eines neuen Lebensabschnittes. Er muss sich daran gewöhnen, dass er als Vater eines kleinen Babys und fürsorgender Ehemann Verantwortung übernehmen muss. Unvorhergesehen zieht eine Studentenverbindung in das freigewordene Nachbarhaus und wirbelt Macs Leben durcheinander. Zunächst freuen er und seine Frau Kelly (Rose Byrne) sich über die neuen und jungen Nachbarn, müssen aber schnell feststellen, dass sie von den allnächtlichen Partys genervt sind. Sie weisen den Präsidenten der Verbindung, Teddy (Zac Efron), mehrfach auf die Ruhestörung hin, ohne dass sich an der Situation etwas ändert. Daraufhin wendet Mac fiese Tricks an, um die feierwütigen Studenten zu vertreiben. Doch, wie erwartet, schlagen diese zurück und ein Nachbarschaftsstreit ungeahnten Ausmaßes beginnt.

Bevor wir euch die Kritiken zu Bad Neighbors in gewohnter Satzform präsentieren, lassen wir zunächst die Zahlen sprechen:
24 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 5,8
4 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 4,3
8 Kommentare und 2 Kritiken
0 x Lieblingsfilm und 0 x Hassfilm
514 haben den Film vorgemerkt und 7 sind uninteressiert

Was sagen die englischsprachigen Kritiker zu Bad Neighbors?
Mark Kermode, seines Zeichens Kritiker bei The Guardian ist von der Anarcho-Komödie enttäuscht: “Man hat zu oft das Gefühl, dass [bei den Dreharbeiten] die Kameras einfach angelassen wurden, während die talentierten Hauptdarsteller (…) sich selbst bei Laune hielten und dabei immer lauter wurden. Der wiederkehrende und sehenswerte Slapstick-Gag mit den gestohlenen Airbags wäre witziger gewesen, wenn der Trailer nicht alle Pointen bereits gezeigt hätte.”

Dessen Kollege Henry Barnes, ebenfalls von The Guardian, kommt zu einem positiven Urteil und lobt vor allem das Leinwandpaar: “Die Chemie zwischen Rogen und Byrne stimmt. Als besorgte Eltern versuchen sie, das richtige für ihre Tochter zu tun und gleichzeitig vor den Jugendlichen als cool dazustehen, um zur Party eingeladen zu werden. Byrnes Darbietung ist vielseitiger als die meisten weiblichen Figuren (…) des Genres. Sie ist genauso hinterhältig und verwegen wie Mac, wenn es darum geht, den College-Kids mit schwachsinnigen Aktionen eins auszuwischen.”

Laut Tim Robey, Kritiker für Telegraph, hält Bad Neighbors sein Versprechen nicht, eine Satire über das Älter- und Elternwerden zu sein. Andererseits habe aus seiner Sicht der Film von Nicholas Stoller dies gar nicht nötig: “Das Drehbuch ist nicht schlecht und arbeitet [die vermeintlich satirischen Momente] mit einem obligatorischen Achselzucken ab (…). Es ist viel einfacher, sich an den niveaulosen Ritualen zu erfreuen. Die mittels Gipsabdrücken selbst hergestellten Dildos, Spekulationen darüber, wer Bier Pong erfunden hat und insbesondere die ekelhafte Szene, in der Byrnes Brüste nach übermäßigem Alkoholkonsum geschwollen sind und Rogen sie deshalb melken muss, (…) sind typisch und sorgen für Lacher. Und die Zielgruppe wird damit zufrieden sein.”

Was sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Bad Neighbors?
Peter Osteried von Kritiken.de kann der Komödie einige gute Seiten abgewinnen: “Sicherlich, besonders originell ist Bad Neighbors nicht, das Konzept des eskalierenden Nachbarschaftsstreits gab es im Film schon häufig, so witzig wie hier aber nur selten. Aber eine Warnung sei noch ausgesprochen: Der Humor dieses Films ist sicherlich nicht jedermanns Sache.”

Günter H. Jekubzik von filmtabs erkennt in Bad Neighbors einen “sehr schwachen aber lauten” Film, der “mit ausführlichen Szenen von Studenten-Orgien und Koma-Saufen angedickt wird. Wobei dies jetzt nicht ein wilder, junger Spaß-Film im Stile von Projekt X ist. Selbst der Klassiker Animal House von John Landis ist dagegen komplexes Meisterwerk und Lacherfolg. Wir befinden uns mit Bad Neighbors auf der anderen Seite des Spaßes und letztlich wird die Biederkeit familiärer Langeweile siegen. Das einzig Wilde, das bleibt, ist sich weiterhin pubertäre Filme anzusehen. Denn im Geiste des „lebenslänglich pubertär” vieler Komödien – siehe Jungfrau (40), männlich, sucht… und andere Produktionen von Judd Apatow – hat Bad Neighbors selbstverständlich auch Bad Taste-Humor, mit Muttermilch-Spritzereien und Gummi-Dildo-Duell. Kurz: Viel ungebrochen Erbrochenes.

Ben Hiltrop schreibt ihm Dienste von Radio Köln und ist der Meinung, dass das Potential der zahlreichen Film- und Serien-Querverweise nicht angemessen genutzt wurde, findet dafür aber lobende Worte für Zac Efron: "Eine von der Studentenverbindung organisierte “Robert De Niro”-Party wird in wenigen Minuten heruntergespult, böte aber so viel mehr Potenzial für witzige Situationen. Gegen den Strich besetzt und damit das einzige Glanzlicht des Films ist Zac Efron. Mit viel Verve verkörpert er sowohl den All-American-Posterboy als auch das prätentiöse Arschloch, das vor lauter Hedonismus nicht nur die eigene Uni-Karriere aufs Spiel setzt, sondern auch die seiner Freunde."

Die Kritiken sind sehr gemischt. Bad Neighbors gefällt vor allem denjenigen, die über den derben Humor der Nachbarschaftsfehde lachen können. Die Darsteller werden größtenteils gelobt. Besonders Zac Efron scheint in der Rolle des Teddy eine seiner besten Leistungen bis dato abzuliefern. Seth Rogen und Rose Byrne sind ein gutes Duo und überzeugen ebenfalls. Negativ fällt vor allem der Trailer zu Bad Neighbors auf, der viele Pointen vorwegnimmt. Falls ihr vorhabt, Bad Neighbors im Kino anzuschauen, solltet ihr den Trailer wohl meiden.

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