Gene Hackman feiert heute seinen 80. Geburtstag. Dass er ihn als weltberühmter Schauspieler erlebt, war vor achtzig Jahren unvorstellbar. Familiäre Probleme führten dazu, dass der junge Gene Hackman rebellisch bei seiner Großmutter aufwuchs. Als Teenager beging er einen Ladendiebstahl und entschied sich, nach einer Gefängnisstrafe mit 17 Jahren zum amerikanischen Militär zu gehen. Sein Talent für das Showbusiness entdeckte er an diesem dafür untypischen Ort. Als Radiomoderator unterhielt er seine Kameraden. Doch der Weg zum Walk of Fame war noch weit. Türsteher, Kellner und Lastwagenfahrer waren die Jobs, mit denen sich Gene Hackman sein Journalismus-Studium finanzierte. Anschließend entschied er sich, eine Schauspielschule zu besuchen. Seinen Schauspielkollegen Dustin Hoffman lernte er dort kennen. Doch er brach die Ausbildung ab: Mangelnder Erfolg war der Grund.
Auch ohne professionelle Ausbildung gelang Gene Hackman eine bemerkenswerte Karriere. Er kam spät, aber gewaltig. Any Wednesday war seine erste Broadway-Inszenierung im Jahr 1964. Von der Bühne war der Weg nach Hollywood nicht weit, aber steinig, denn den Studiobossen war der Mann zu untalentiert, zu nichtssagend und überhaupt nicht gutaussehend. Einige erkannten aber das Talent von Gene Hackman, so der Regisseur Arthur Penn. Mit ihm gelang der absolute Durchbruch in der Rolle des Kleingangsters Buck Barrow, Clydes älterem Bruder, in dem Filmklassiker Bonnie und Clyde. Für seine Leistung erhielt Gene Hackman seine erste Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller. Mit einem Oscar für den Besten Hauptdarsteller wurde er für die Rolle des inkompetenten, aber sturen und kämpferischen Drogenermittlers Jimmy “Popeye” Doyle in *"French Connection – Brennpunkt Brooklyn (French Connection – Brennpunkt Brooklyn)":/movies/french-connection-brennpunkt-brooklyn ausgezeichnet. Das war ein früher Höhepunkt seiner Karriere, der ihn zu einem der bekanntesten Gesichter des New Hollywoods machte. Nicht nur Arthur Penn besetzte ihn, aber auch Francis Ford Coppola, Jerry Schatzberg, William Friedkin und John Frankenheimer.
Anschließend folgten unter anderem starke Auftritte in den Blockbustern Superman als Bösewicht Lex Luther und in dem Justiz-Drama Das Urteil. Eine weitere Oscar-Prämierung erhielt das Naturtalent für eine Nebenrolle in Erbarmungslos unter der Regie von Clint Eastwood als brutaler Sheriffs. Gene Hackman war überaus wandelbar. Berühmt wurde sein Grinsen, geradezu ein Markenzeichen des Schauspielers.
Insgesamt hat Gene Hackman in über 80 Filmproduktionen mitgespielt. Inzwischen sieht er seine Karriere als beendet an.
“Instinktschauspieler” nennt er sich selbst. Sein großer Traum, ein romantischer Held zu sein und von den Frauen verehrt zu werden, erfüllte sich nicht. Dafür wurde er ein klassischer Charakterdarsteller, wie er im Buche steht, der Filme allein durch seine Präsenz tragen kann. Er spielt Anti-Helden der Amerikaner, in Wirklichkeit ist er ein wahrer Held, der den amerikanischen Traum von der Unabhängigkeit und Freiheit verwirklicht hat.