Video zeigt, wie Filmemacher uns mit Farbe manipulieren

12.10.2015 - 16:30 Uhr
Findet NemoBuena Vista/Disney
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Mit dem Computer ist heute fast alles möglich. Auch an den Farben drehen die Filmemacher, damit Szenen ganz bestimmte Gefühle bei uns erwecken. Ein neues Video lehrt uns: Im Zweifel immer auf Blau und Orange achten.

Seit der Digitalisierung der Filmindustrie werden immer mehr Arbeiten an einem Spielfilm nachträglich gemacht, anstatt direkt beim Dreh. Ein Video von The Verge klärt nun sehr anschaulich auf, wie stark Filmemacher unsere Emotionen mit der Wahl der Farben steuern. Oben könnt ihr es sehen.

Ein alter Hut ist es nicht: Farben spielen eine wichtige Rolle im Leben und können Gefühle manipulieren. Rot steht für Liebe und Leidenschaft, aber auch für Gefahr und Blut. Grün wird oft als die Farbe der Hoffnung angesehen. Doch was hat das mit dem Kino zutun? Auch die Filmschaffenden machen sich diese Gefühle gegenüber Farben zunutze. Romantische Szenen werden mit warmen Tönen hinterlegt, Horror-Sequenzen zeichnen sich durch kühle Blau-Schattierungen aus und Science-Fiction-Filme durch strahlende Grün-Töne.

Mehr: Zwischen Realität und digitaler Manipulation

Wir wir alle im Kunst-Unterricht gelernt haben, verstärken sich Farben durch ihre Komplementärfarben. Diese liegen im Farbkreis direkt gegenüber. 1980 entwarf der Psychologe Robert Plutchik das Rad der Emotionen, in dem er acht Basisemotionen und ihre dazugehörigen Farben miteinander verband. Diese Theorie wird bei der Farbkorrektur von Filmsequenzen aufgegriffen. Heute läuft das größtenteils digital ab. Als Beispiel nennt The Verge O Brother, Where Art Thou? - Eine Mississippi-Odyssee von den Coen-Joel Coen. Dieser wurde in eine Sepia-Farbe getaucht, damit er den Look der 1930er-Jahre widerspiegelt.

Bei Dramen ist vor allem das Farbenpaar Blau und Orange gefragt. Orange ähnelt nämlich am stärksten der menschlichen Hautfarbe. Bei einer Farbkorrektur mit Orangetönen heben sich die Darsteller besser vom bläulichen Hintergrund ab, Komplementärfarben sei Dank.

Nichtsdestotrotz sollte man aber immer beachten, dass es noch genug andere Faktoren gibt, die den Zuschauer beeinflussen. Auch die Kameraposition, Bewegung und die Musik spielen zum Beispiel eine Rolle. In Kombination mit der Farbe können Szenen so noch einmal ganz anders aussehen.

In welchem Film ist euch die Farbkorrektur schon aufgefallen?

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