Universal plant vernetztes Monster-Universum à la Marvel

17.07.2014 - 09:30 Uhr
Ganz ruhig, vielleicht wird's ja gut! Szene aus Frankensteins Braut
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Ganz ruhig, vielleicht wird's ja gut! Szene aus Frankensteins Braut
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Während sie lange Zeit eher zögerlich daran gingen, ihren klassischen Monstern zu neuen Auftritten zu verhelfen, sollen die Universal-Studios nun planen, Dracula, Frankenstein und Co. in einem vernetzten Universum wie bei Marvel wiederauferstehen zu lassen.

Vor langer, langer Zeit war Universal als Horrorfilm-Studio Nummer eins bekannt. Zwar sorgten auch schon zur Stummfilmzeit Der Glöckner von Notre Dame und Das Phantom der Oper für Gänsehaut, Dracula und Frankenstein läuteten 1931 aber endgültig eine goldene Ära der nicht mehr nur stummen Schreie ein. Ebenso wie Die Mumie, Der Unsichtbare und Der Wolfsmensch erlebten sie bis in die 1940er-Jahre hinein ein schreckliches Abenteuer nach dem anderen, erst allein, später in zunehmend größeren Gruppen. In den 1950ern folgte noch Der Schrecken vom Amazonas, dann war aber Schluss mit gruselig. Wie Deadline berichtet, will Universal diese Zeiten nun wieder aufleben lassen.

Der Plan hört sich dabei ganz so an, als wären die Macher mehr als nur ein bisschen angeregt vom Erfolg des Marvel Cinematic Universe, das ja gewissermaßen die alte Universal-Strategie in die Gegenwart transferiert hat: Das Netzwerk der klassischen Charaktere und Geschichten solle erweitert und vereinheitlicht werden. Verantwortlich dafür sein sollen (jetzt bitte je nach Film-Geschmack eventuell einen spitzen Entsetzensschrei ausstoßen) Alex Kurtzman und Chris Morgan. Kurtzman schrieb zusammen mit Roberto Orci zahlreiche Blockbuster wie Transformers, Star Trek und The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro, Chris Morgan die letzten fünf Teile von The Fast and the Furious, die Reihe ist ebenfalls bei Universal beheimatet. Ob die beiden fürs Monster-Universum auch selbst zur Feder greifen werden oder lediglich die Oberaufsicht haben und die einzelnen Filmemacher auswählen, sei noch nicht klar.

Mehr: Universal-Horror – Ein Monster kommt selten allein

Die erste Frucht dieses neuen Vorgehens soll das für 2016 geplante abermalige Reboot The Mummy sein, dessen Regisseur Andrés Muschietti sich jüngst verabschiedete, weil er mit der Ausrichtung als familienfreundlicher Abenteuerfilm nicht einverstanden war (wir berichteten). Ob ein solcher Ansatz auch für die anderen Monster-Wiederbelebungen gewählt wird oder ob sich mit den neuen Vereinigungsplänen die Marschroute auch für The Mummy erneut geändert hat, ist bisher nicht bekannt. Angesichts der bisherigen Werke von Kurtzman und Morgan liegt allerdings der Verdacht nahe, dass sich die neue Monster-Reihe am 2004er-Revival Van Helsing orientieren dürfte, der mit dem Ton der klassischen Filme so viel zu tun hatte wie Dracula mit einer Sonnenbank. Angesichts all der Untoten der Universal-Film-Bibliothek gilt allerdings auch hier: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Was haltet ihr von Universals Plänen für eine neues vernetztes Monster-Universum?

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