Top 7 der Märchen, die wir verfilmt sehen wollen

02.03.2013 - 08:15 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Ausschnitt aus dem Plakat von Spieglein Spieglein
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Nach 2 x Schneewittchen sowie Hänsel & Gretel sehen wir eine Märchenwelle auf uns zukommen. Damit Hollywood weiß, was wir Zuschauer wollen, empfehlen wir 7 Märchen, die wir unbedingt so auf der Leinwand sehen möchten.

Die Gebrüder Grimm drehen sich aktuell mehrfach im Grabe um, denn ihre Haus- und Kindermärchen werden für die weltweiten Leinwände verwurschtelt. So küsste eine der Schneewittchen des letzten Jahres den Jäger statt den Prinzen und Hänsel kommt nebst Schwester Gretel nicht etwa vom Wege ab, sondern sie jagen gemeinsam mit Pfeil und Axt Hexen. Nichts ist in unserer Märchenwelt also das, was es früher mal war. Wir machen Hollywood einige Vorschläge, welch brillante Ideen im unerschöpflichen Märchenreservoir auf Verfilmung warten.

Top 7: Der Wolf und die sieben Geißlein
Der hochtalentierte Taylor Lautner ist gerade auf der Suche nach Twilight-Nachfolge-Projekten. Da er bereits Erfahrungen als Wolf hat, könnte er mittels freiem Oberkörper versuchen, Einlass ins Haus der sieben Geißlein zu erhalten. Dabei handelt es sich natürlich um flotte Schönheiten, die die Anweisungen ihrer Mutter nicht allzu ernst meinen. Wenn es dann am Ende auf der Leinwand rumpelt und pumpelt, schreien die Wackersteine geradezu nach einer 3D-Konvertierung.

Top 6: Die drei Männlein im Walde
Gold oder Kröten aus dem Mund? Mordbrünstige Stiefmütter? Das hat doch Potential für Hollywood! Die drei Männlein namens Haulemännerchen, die der jungen Stieftochter, welche im Winter Erdbeeren sammeln soll, helfen, wären für ein bereits dagewesenes Triumvirat und dessen Comeback hervorragend geeignet: Robert De Niro (mit Buckel), Al Pacino (mit Holzbein) und Joe Pesci (mit Augenklappe) bieten blutige Method Acting-Höchstleistungen, wenn sie den Damen mafiös wie eh und je zur Heirat mit einem König oder ewigem Unglück verhelfen.

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Top 5: Vom Fischer und seiner Frau
Manntje, Manntje, Timpe Te, Buttje, Buttje in der See, myne Fru de Ilsebill will nich so, as ik wol will: Enorme Konsumkritik steckt in diesem Märchen. Wer könnte sie besser in Szene setzen als Oliver Stone, der die maßlosen Wünsche von Fischers Frau mit staccato-Szenen bei Tiffanys und Bloomingdale’s illustiert, etwas Sex und Blut dazu mischt und mit dem Zeigefinger zur Revolte gegen den Konsumwahn aufruft. Märchenhafte Erlösung findet hier allerdings keiner, erst recht nicht der Zuschauer.

Top 4: König Drosselbart
Bartträger George Clooney wäre besonders geeignet für den Mann, der einer Frau beibringt, aus ihren Fehlern zu lernen. Es gäbe einen modernen Geschlechterkampf-Film, denn der Womanizer straft als bettelnder Spielmann und betrunkener Husar alle Frauen wegen ihres Hochmuts ab. Für die selbstherrliche Macho-Darstellung samt subtextueller Kritik am politischen System von Drosselbarts Königreich ist der Oscar als Bester Hauptdarsteller und Regisseur fest eingeplant.

Top 3: Die kluge Bauerstochter
Ganz im Trend der starken Mädchen á la Die Tribute von Panem – The Hunger Games und Snow White and the Huntsman liegt die kluge Bauerstochter, die ihren König ständig durch logisches Denken (!) übertrumpft. Denken lässt sich natürlich schwer auf der Leinwand darstellen, außer Christopher Nolan übernähme die Regie und präsentiere uns eine kluge Frau (kann der das?), vielleicht gespielt von der Expostions-erfahrenen Ellen Page. Was wird er sich wohl bei diesem Rätsel einfallen lassen: Komm zu mir, nicht gekleidet, nicht nackend, nicht geritten, nicht gelaufen, nicht gefahren, komm nicht bei Tag und nicht bei Nacht, komm mit Geschenk und ohne Geschenk. Mind-Fucks und endlose Deutungsversuche im Internet sind vorprogrammiert.

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Top 2: Die goldene Gans
Ein Star-Auflauf ohne Ende könnte Dummerling Hans und seine goldene Gans anziehen. Zahlreiche Hollywoodstars blieben am Gold der Gans haften und vervollständigen die Klebe-Kette. Soviel Glamour lässt alles in den Hintergrund treten und wenn dann auch noch die königliche Aussage Wer meine Tochter zum Lachen bringt, darf sie heiraten im Räume steht, dürfen alle Gags inszeniert werden, die geschmackvolle Regisseure aus ihren Filmen herausgeschnitten hätten. Adam Sandler ist die Idealbesetzung und legt sich für die vierte Goldene Himbeere so richtig ins Zeug.

Top 1: Rumpelstilzchen
Jeder Hollywood-Star würde sich darum reißen, Rumpelstilzchen zu spielen. Er wird als aufbrausend und tobsüchtig bezeichnet. Das ist der Versuch, seine körperliche Größe zu kompensieren – welch Potential für Over-Acting! Da Daniel Day-Lewis sich aber nicht schrumpfen kann, bleibt als Hauptdarsteller nur Joaquin Phoenix mit seinen 1,73 m. Unter der Regie von Paul Thomas Anderson trumpft der dann aber richtig auf, lässt Müllers Tochter wirklich leiden und tanzt wie von Taranteln gestochen ums Feuer. Eine große finale Szene sehen wir voraus: Wenn sich Rumpelstilzchen vor Wut mit den Worten Das hat dir der Teufel gesagt! selbst zerreißt.

Welche Märchen würdet ihr gern auf der Leinwand sehen?

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