Am Donnerstag, dem 20. November 2025 ist The Running Man in den deutschen Kinos gestartet, um als Sci-Fi-Actionfilm den bereits 1987 als Running Man verfilmten Roman von Stephen King neu aufzulegen. Das Remake überflügelt das Original. Nicht zuletzt, weil diesmal ein Jäger mit verschleierter Identität Jagd auf die Gameshow-Kandidat:innen macht. McCone-Darsteller Lee Pace verriet Moviepilot die Geheimnisse seiner Rolle.
Der maskierte Jäger: Lee Pace erklärt Evan McCone in The Running Man
Um seine kranke Tochter zu retten, tritt Ben Richards (Glen Powell) in Edgar Wrights Neuauflage The Running Man bei einem tödlichen Spiel an. 30 Tage lang muss er versuchen, seinen Jägern davonzulaufen. Einer dieser Verfolger ist Evan McCone, der die meiste Zeit des Films sein Gesicht unter einer Maske verbirgt.
Verkörpert wird der erbarmungslose Jäger von Lee Pace, der nach Serien wie Pushing Daisies, Halt and Catch Fire und Foundation sowie Filmen wie The Fall, Guardians of the Galaxy und Bodies Bodies Bodies längst kein Unbekannter mehr ist. Trotzdem hatte er kein Problem damit, für The Running Man sein Antlitz zu verstecken. Mit Moviepilot sprach er über seine geheime Identität, die Macht verborgener Gesichter sowie den großen Twist seiner Figur.
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Achtung, ab hier folgen massive Spoiler zur Figur von Lee Paces Jäger McCone in The Running Man.
Moviepilot: Es ist schön, dich zu sehen, Lee. Besonders, da wir deine Figur Evan Cohen in der ersten Hälfte von The Running Man nur mit einer Maske zu Gesicht bekommen. Hast du dadurch stärker auf Schauspielmittel wie Körpersprache zurückgegriffen?
Absolut. Und die Art und Weise, wie [Regisseur] Edgar Wight und Kostümbildner Julian Day am Look der Figur gearbeitet haben, ist auch sehr bewusst gewählt. Er verhüllt sein Gesicht, weil er ein Gespenst sein will. Er möchte dieser Henker sein. Mittelalterliche Henker verhüllten ihr Gesicht, weil sie auf der Straße nicht erkannt werden wollten. Das führte mich zu diesem sehr gerissenen Charakter.
McCone ist sehr entspannt. Er liefert dem amerikanischen Publikum spektakuläre Morde, aber er bleibt die ganze Zeit über ein unerschütterlicher Typ. Ich fand, das hatte etwas sehr Unterhaltsames, Cooles. Bei der Entwicklung des Kostüms und am Set haben wir ausprobiert, was funktioniert – und das genommen, was Edgar zum Lachen gebracht hat.
In den Nahaufnahmen deiner Gesichtsmaske (mit Nasen-Teil) ist schwer vorstellbar, dass du darunter gut atmen konntest? War es bequem oder eher unangenehm, dieses eng anliegende Ding zu tragen?
Es war wirklich toll. Ich empfehle es sogar! Ich kann es kaum erwarten, weitere Filme mit Maske zu drehen. [grinst breit] Wenn man eine Maske für ein Halloween-Kostüm trägt, hat man das Gefühl, man kommt mit allem durch, oder? Man hat das Gefühl, die Anonymität erlaubt es einem, sein Schlimmstes zu geben. [lacht]
McCone ist häufig mitten in der Action von The Running Man dabei. Wie viel der Stunt-Arbeit hast du selbst absolviert? Hast du dich dabei verletzt?
Ich habe vieles selbst gemacht. Das meiste. Nur ein Hochziehen hätte ich wohl nicht selbst geschafft. Aber ja, alle Kämpfe habe ich selbst ausgeführt. Die ganze Action waren ein paar lustige Drehtage, weil Glen [Powell] so ein unglaublicher Schauspieler ist und 1000 Prozent gibt. Die Szene [wo wir aufeinandertreffen,] ist so gewalttätig und es steht so viel auf dem Spiel: Man hat diese zwei harten Charaktere, die um ihr Leben kämpfen. Es hat so viel Spaß gemacht. Es war, als würde man mit den Fäusten Worte sagen.
Kaum nimmst du im Film deine Maske ab, bekommt deine Figur ein Stück Glas ins Auge. Wurde das mit Make-up oder mit CGI gemacht?
Das haben wir mit Make-up gemacht. Wahrscheinlich war auch ein bisschen CGI dabei, um die äußerste, herausgezogene Spitze einzufangen. Aber das war eines der Dinge, die mich an dieser Figur so zum Lachen gebracht haben: Er ist jenseits von Schmerz. Ein richtig harter Hund. Es kümmert ihn nicht einmal. Er ist so unerschütterlich, dass er auch Glassplitter ins Auge bekommen kann. Das ist ihm egal. Er ist ein Tier.
Am Ende des Films wird schließlich Evan McCones Hintergrundgeschichte enthüllt: Er war selbst einst ein Kandidat in der Show. Derjenige, der am längsten durchgehalten hat und dann den Deal bekam, auf die Jägerseite zu wechseln – was er, anders als Ben, annahm. Gab es jemals eine Drehbuchversion, in der dein McCone früher gezeigt wurde, z.B. mit TV-Rückblicken zu Staffel 1 von The Running Man?
Von meinem allerersten Gespräch mit Edgar Wright, wo er mir erzählte, was er mit meiner Figur vorhatte, bis hin zum Drehbuch und schließlich zum fertigen Film war es dasselbe. Edgar hat exakt das gemacht, was er sich vorgenommen hatte. Bei McCone geht er sehr strategisch vor: Er weiß genau, wann er anfängt, die Figur zu enthüllen, noch bevor er die Maske ganz abnimmt. McCone ist fast den ganzen Film über verschleiert. Man kann nicht durch die Mauer sehen, die er für sich aufgebaut hat. Aber dann sieht man doch nach und nach, dass sich hinter dieser Maske eine berechnende Person verbirgt.
Hattest du eine komplette Hintergrundgeschichte für McCone ausgearbeitet?
Ich sage eigentlich alles Wichtige in dieser einen Szene am Ende. Ich denke, er ist ehrlich in dieser Szene und legt alle Karten auf dem Tisch. Das ist der entscheidende Moment: Nur einer von ihnen wird da lebend herauskommen. Die Fassade ist gefallen und die Maske ist ab. Alles, was er sagt, ist wahr.
McCone hat viele Staffeln [der Game-Show The Running Man] damit verbracht, Menschen zu ermorden. Er hat sie zum Jubel der amerikanischen Öffentlichkeit umgebracht. Das hat ihn zerstört und auch seinen Kompass für das, was richtig ist. Für Amerika sind in dieser Reality-Show er und die Jäger die Guten. Ben Richards ist der Bösewicht und die Jäger retten das Land vor solchen wie ihm. Aber das steht natürlich im kompletten Kontrast zur Realität, wo Ben Richards der Gute ist und diese Leute versuchen, seinen Mord zu einem Spektakel zu machen.
The Running Man läuft seit dem 13. November 2025 in den deutschen Kinos.