The Last of Us: Die Horror-Serie kann sogar den Spiele-Hit übertreffen

09.03.2020 - 18:00 UhrVor 4 Jahren aktualisiert
The Last of Us Remastered
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Nach den vielen Videospiel-Verfilmungen der letzten Zeit tritt langsam Übersättigung ein. Bei der geplanten HBO-Serie zu The Last of Us kann aber (fast) nichts schiefgehen.

Schon wieder eine Videospiel-Verfilmung? Nachdem allein in den letzten Monaten unter anderem Angry Birds 2, Meisterdetektiv Pikachu und Sonic The Hedgehog unsere Kinos unsicher gemacht haben, kann einem diese Frage schon mal reflexartig über die Lippen kommen. Anlass ist die Ankündigung einer Serie zu The Last Of Us - also einem der beliebtesten PlayStation-Spiele überhaupt.

Das ungemein atmosphärische Survival-Game fühlt sich bereits sehr filmisch an, womit sich der ganze Sinn dieses Projekts auf den ersten Blick nicht unbedingt aufdrängt. Vor allem 3 Gründe sprechen aber dafür, dass wir den Machern absolut vertrauen können:

  • The Last of Us entsteht bei dem renommierten Sender HBO, der eher für Klasse als Masse bekannt ist.
  • Der Serien-Schöpfer Craig Mazin (Chernobyl) kennt sich mit Endzeit-Szenarien bestens aus und hat obendrein den Creative Director des Spiels an seiner Seite.
  • HBO braucht nach dem Ende von Game of Thrones eine neue, große Marke und wird garantiert viel Geld und Mühe in die Umsetzung stecken.
  • Mehr zur Serie: The Last of Us ist die neue Horror-Hoffnung

The Last of Us: Auf HBO können wir vertrauen

HBO hat zahlreiche (moderne) Klassiker wie Die Sopranos, The Wire, Six Feet Under und natürlich auch Game of Thrones hervorgebracht. Hier entstehen insgesamt zwar weitaus weniger Serien als beispielsweise unter dem Dach der Content-Schleuder Netflix - doch die Werke, die am Ende das Licht der Welt erblicken, sind zumeist eben auch alles andere als Stangenware. Und das in jeder Hinsicht.

The Last of Us: Ellie und Joel

Den so wichtigen Spagat zwischen künstlerischer Freiheit und einem homogenen Gesamtbild meistern dabei verblüffend viele Serien aus dem Hause HBO. Ein aktuelles Beispiel dafür ist Damon Lindelofs überragend zeitgemäße Adaption von Watchmen (aktueller Kritiker-Zuspruch bei Rotten Tomatoes : 95 Prozent), die in dieser Form vermutlich bei keinem anderen Kabelanbieter hätte entstehen können.

So einige HBO-Serien jüngerer Zeit - darunter The Outsider - überzeugen sowohl als Charakter-Drama wie auch als Umsetzung eines Genre-Stoffs und in genau diese Kerbe könnte auch The Last of Us vorpreschen. Das zugrunde liegende Spiel begeisterte nämlich einerseits durch die freundschaftliche Chemie zwischen Ellie und Joel sowie andererseits mit einem überragenden postapokalyptischen Worldbuilding.

Mut macht obendrein der Umstand, dass HBO offenbar gerade nicht das Prinzip des Erfolgs um jeden Preis verfolgt: Im vergangenen Herbst zum Beispiel wurde überraschend Jane Goldman's Game of Thrones-Spin-off eingestampft, gleichwohl die Produktion eines Piloten schon sehr weit fortgeschritten war. Wenn ein Vorhaben also nicht läuft, schreckt der Sender notfalls nicht davor zurück, es einfach abzublasen - egal, wie mächtig die Marke dahinter sein mag.

Der Chernobyl-Macher und The Last of Us: Maximaler Horror

Der Schöpfer hinter der kommenden The Last of Us-Serie ist niemand Geringeres als Craig Mazin, seines Zeichens treibende Kraft hinter der gefeierten Miniserie Chernobyl. Das Heraufbeschwören einer realistisch-düsteren Endzeit-Stimmung liegt ihm daher nachweislich und als wäre das nicht genug, ist auch noch Neil Druckmann mit dabei, der das Spiel maßgeblich mit entwickelte.

Das Duo macht Hoffnung auf eine sorgfältig aufgezogene Adaption, die den Ton und die liebgewonnenen Figuren des Originals angemessen zu würdigen weiß und trotzdem einen Mehrwert bieten kann. Für einige Fans des Survival-Games mag dies im Moment zwar nur schwer vorstellbar sein, aber es wäre auch nicht das erste Mal, dass HBO einen großen Titel noch größer macht (siehe Game of Thrones).

The Last of Us: Joel kämpft gegen einen Clicker

Auch am Budget dürfte ein angemessen starker Grusel nicht scheitern, denn HBO vertraut seinen verantwortlichen Serien-Machern. Runner, Stalker, Clicker und Bloater in all ihrer Bedrohlichkeit noch einmal zum Leben zu erwecken, ist zwar eine massive Herausforderung, gerade da jedoch liegt das Potential der Serie als Horror-Adaption begraben: The Walking Dead kennt nur eine Art von Zombies, The Last of Us gleich vier.

Schließlich kommt die Ankündigung der The Last of Us-Serie genau zum richtigen Zeitpunkt, wenn wir bedenken, dass Teil 2 des Spiels so gut wie vor der Tür steht. Eine 2. Staffel könnte die Geschichte der Fortsetzung verarbeiten und Staffel 3 die Handlung dann eigenständig weiterspinnen. Nichts spricht dagegen, Elli und Joel noch lange weiterziehen zu lassen - über die Grenzen der Vorlage hinaus.

Podcast für The Walking Dead-Fans: Daryl vs. Alpha bis zum Nahtod

In der neuen Folge unseres Podcasts Moviepilot Live: The Walking Dead - auch bei Spotify  - diskutieren Yves, Andrea und Sebastian über die grandiose 9. Folge der 10. Staffel:

Mit der Folge Hinterhalt kehrt The Walking Dead zu seinen größten Stärken seit Ricks Abgang zurück. Starke Charaktermomente wechseln sich mit starken Horrormomenten ab. Im Podcast besprechen wir alles im Detail - und mutmaßen, wann Maggie zurückkommt und Michonne endgültig geht.

Legt ihr auch große Hoffnungen in die The Last of Us-Serie?

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