Taylor Lautner & der schwere Sprung in die 1. Liga

11.02.2012 - 08:00 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Taylor Lautner begeht seinen 20. Geburtstag
StudioCanal
Taylor Lautner begeht seinen 20. Geburtstag
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Dafür, dass er heute erst 20 Jahre alt wird, ist der Wikipedia-Eintrag von Taylor Lautner schon ziemlich lang. Wir gratulieren ihm zum 20. Geburtstag.

Der 20. Geburtstag sollte eigentlich ein Freudentag sein und vielleicht feiert Taylor Lautner mit seiner Familie irgendwo ganz ausgelassen. Als nachdenklicher Melancholiker kommt er in Interviews bekanntlich nicht rüber. Grund zur Sorge sollte Geburtstagskind und Werwolf-Schwarm Taylor Lautner allerdings haben. Noch vor knapp zwei Jahren galt er als am höchsten bezahlter Teenie-Star in Hollywood. Der nächste Tom Cruise sollte er werden. Nun, kurz vor Ende der Twilight Saga, droht die Ungewissheit, ob eine dauerhafte Etablierung im Filmgeschäft für ihn eine realistische Aussicht ist.

Um die 7 Millionen Dollar sollte Taylor Lautner 2010 für Stretch Armstrong kassieren. In den Branchenblättern wurde er fortan mit allerlei Projekten in Verbindung gebracht und für eine Weile war der Werwolfexperte aus Twilight der am meisten gefragte Jungdarsteller in Hollywood. Heute, fast zwei Jahre später, sieht die Situation schon ganz anders aus. Nicht prekär, aber der kometenhafte Aufstieg wurde deutlich abgebremst. Aus dem Hasbro-Projekt Stretch Armstrong kaufte sich das Studio Universal teuer heraus und die neuen Verantwortlichen haben plötzlich kein Interesse mehr an Lautner. Ob aus Goliath und einer geplanten Zusammenarbeit mit Michael Bay etwas wird, steht in den Sternen. Schuld trägt ein Film: Atemlos – Gefährliche Wahrheit.

Der Film von John Singleton war kein überteuerter Blockbuster, vielmehr ein maßgeschneiderter erster Schritt in die A-List. Zumindest sollte er das sein. Taylor Lautner wurde mit seinem muskulösen Körper und seinen umfangreichen Martial Arts-Kenntnissen als Actionstar für die Teenie-Generation präsentiert. Doch er musste auch eine anspruchsvolle Aufgabe übernehmen: den Film mit seinem Namen allein zu starten, d.h. an den amerikanischen Kinokassen zu verkaufen. Genau das gelang ihm allerdings nicht. Mit mauen 10 Millionen am ersten Wochenende blieb der knapp 40 Millionen Dollar teure Film hinter den Erwartungen zurück. In den USA spielte der Streifen nicht einmal sein Budget ein. Atemlos war kein großer Flop, verdeutlichte jedoch auf unangenehme Weise, dass der Hype um Taylor Lautner aus Branchenkreisen haarscharf an der Realität vorbei zielte.

Dabei kam der Erfolg des 20-Jährigen im Twilight-Franchise keineswegs aus dem Nichts. Schon als Kind machte er in Martial Arts-Turnieren von sich reden. Seine Eltern zogen von Michigan nach Kalifornien, um ihren Sohn besser vermarkten zu können. TV-Auftritte und schließlich Die Abenteuer von Shark Boy und Lava Girl in 3-D folgten. Mit großer Beharrlichkeit wurde die Karriere des Sprösslings gepusht. Dann kam Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen 2008, die kleine Nebenrolle des Jacob Black, die für den zweiten Teil New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde mit einem kräftigeren Darsteller neu besetzt werden sollte. Statt des großen Sprungs nach vorn drohte der Rückfall in das Mittelmaß. Also trainierte Taylor Lautner, nahm 30 Pfund an Muskelmasse zu und blieb Jacob Black. Beeindruckender noch ist die Tatsache, dass New Moon in großen Teilen über die physische „Präsenz“ von Taylor Lautner vermarktet wurde. Auf den Postern prangte sein Six-Pack und große Teile des Films kokettieren mit seinem freien Oberkörper. Wie es in der „GQ“:http://www.gq.com/style/wear-it-now/201007/taylor-lautner-stretch-armstrong-twilight-eclipse?currentPage=3 überspitzt heißt: Taylor Lautner nahm in der Vermarktung von New Moon eine ähnliche Rolle ein wie Megan Fox im Transformers-Franchise. Er war das Sexsymbol der Reihe.

Da der große Erfolg von New Moon besonders Taylor Lautner zugeschrieben wurde, überrascht die Hoffnung nicht, die Produzenten und studio heads danach in den aufstrebenden Star setzten. Sie zeugt trotzdem von einem großen Mangel, was das Star-Potenzial in dieser Zielgruppe anbetrifft. Erst letztes Jahr wurde der ebenfalls gehypte Alex Pettyfer mit Beastly und Ich bin Nummer Vier gnadenlos verheizt. Beide Streifen sollten Pettyfer zum großen Box Office-draw machen, zum nächsten Brad Pitt. Beide Filme floppten und aus dem next big thing> wurde ein weiterer Jungschauspieler, der an der Schwelle zum Leading Man gescheitert ist. Dieses Jahr werden sich mit Nicholas Hoult (Jack and The Giants), Taylor Kitsch (Battleship, John Carter – Zwischen zwei Welten) und Andrew Garfield (The Amazing Spider-Man) die nächsten Jungstars an den Barrikaden der A-List abmühen. Auf Taylor Lautner wartet derweil die wohl schwerste Phase seiner Karriere. Der erste Misserfolg wird runtergeschluckt, das Ende des Twilight-Franchises wartet, doch was kommt danach? Zu wünschen ist dem Geburtstagskind, dass er in den gnadenlosen Mühlen der Traumfabrik seinen Halt nicht verliert.

Alles Gute zum Geburtstag, Taylor Lautner!

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