Star Wars-Macher gibt größten Trilogie-Fehler zu – 9 Jahre zu spät

29.05.2021 - 09:00 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
Rey in Star Wars
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Die Star Wars-Sequel-Trilogie ist gescheitert. Jetzt ist auch der Grund bekannt. Doch J.J. Abrams Einsicht kommt 9 Jahre zu spät. So viel ist schiefgelaufen.

Der zweifache Star Wars-Regisseur J.J. Abrams hat den Satz "Einen Plan zu haben, ist das Allerwichtigste" gesagt. Natürlich löst diese bahnbrechende Erkenntnis eines Regisseurs, der für eine der größten Trilogien der letzten Jahrzehnte zwei Filme drehte, Spott in den sozialen Star Wars-Netzwerken aus.

J.J. Abrams gesteht die (viel zu offensichtlichen) Fehler der Star Wars-Trilogie ein

Variationen des Nicolas Cage-Memes mit den staunend hochgezogenen Augenbrauen brechen sich Bahn: "Was du nicht sagst, J.J. Abrams". Man braucht also wirklich einen Plan, um eine epische Geschichte erst aufzubauen und dann zu einem zufriedenstellenden Ende zu führen, bei dem alle Figuren eine Reise voller Entwicklungen durchgemacht haben?

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Gegenüber Collider  erklärt Abrams, der mit Star Wars 7: Das Erwachen der Macht den Startschuss der Sequel-Trilogie gab und den Schlusspunkt setzte, seinen etwas reuevollen Rückblick. Heraus kam eine präzise Zusammenfassung der konzeptionellen Fehler der Reihe, die von 2015 bis 2019 (Der Aufstieg Skywalkers) lief.

  • "Wenn du keinen Plan hast, weißt du nicht, was du aufbaust".
  • "Du weißt nicht, was du hervorheben sollst".
  • "Denn wenn du das Unausweichliche der Geschichte nicht kennst, bist du nur so gut wie deine letzte Sequenz, der Effekt oder der letzte Witz oder was auch immer. Aber du willst du etwas Unausweichlichem hinführen".

Das sind im Grunde Binsenweisheiten. Wenn du keinen Plan hast, hast du halt keinen Plan. Selbstverständlich fehlte es der Trilogie, die durchaus Stärken hat, dadurch an erzählerischer Tragweite.

Vermutlich auch, weil sich die Produzent:innen von Lucasfilms zu sehr darauf verließen, dass die verpflichteten Regisseure J.J. Abrams (Star Wars 7 und Star Wars 9) und Rian Johnson (Star Wars 8) ihre individuellen Ideen schon aufeinander abstimmen würden. Was sie nicht taten.

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Das macht die Trilogie in späteren Phasen zu einer – vorsichtig ausgedrückt – eher frustrierenden Erfahrung. Der wieder aufgefachte Spott der Fans  ist nachvollziehbar, sollte sich aber nicht nur gegen Abrams richten. Auch wenn er jetzt der erste aus der Reihe vieler Verantwortlicher ist, der die grundsätzlichen Probleme offen anspricht.

J.J. Abrams war nie der Kopf der Star Wars-Sequel-Trilogie

Vielmehr gehört zur Fehleranalyse der drei Filme, dass wir im Nachhinein gar nicht so genau bestimmen können, wer eigentlich das Sagen hatte. Wer eine übergreifende erzählerische Vision vorgab. Wer das Gesicht, der Kopf der zurückliegenden Star Wars-Trilogie war. Wer einen Plan hätte entwerfen und durchsetzen können. Wer drei verschiedenen Regisseuren (später nur noch zwei) eine ungefähre Leitplanke mitgeben konnte.

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Dass "du die Dinge so gut planen musst, wie es geht" lernte Abrams während seiner Arbeit an verschiedenen Serien. Aber bei Serien gibt es neben vielen Regisseur:innen und einem Autor:innen-Team auch Showrunner, die das große Ganze im Blick haben.

Man müsse auch immer in der Lage sein, auf das Unerwartete zu reagieren, sagt Abrams zudem im Rückblick. Damit spricht er eine andere Seite der Medaille an. Denn vieles lag gar nicht in der Hand der Filmschaffenden. Mit Carrie Fisher verstarb eine der wichtigsten Star Wars-Darstellerinnen überhaupt, die in Star Wars 9 eine große Rolle einnehmen sollte.

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Das Management von Disney und Lucasfilm wirkt im Nachhinein konfus. J.J. Abrams musste beim letzten Film für Colin Trevorrow den Feuerwehrmann spielen und mit einem notdürftig zusammengeschusterten Drehbuch arbeiten.

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Die Wurzel der Probleme werden sowieso schon im Jahr 2012 zu gelegen haben. Vor 9 Jahren erfuhren wir erstmals, dass Disney und Lucasfilms eine neue Trilogie entwerfen. Der 30. Oktober 2012, was für ein Tag. Es war ein Urknall im Fandom, nach dem die Millionen Fans nicht wussten, was genau eigentlich passieren würde. Ein aufregendes Gefühl, verstärkt vom Optimismus eines Neuanfangs. Nur wusste Disney offenbar genauso wenig, was passieren würde.

Welche Erkenntnisse Disney und Lucasfilm aus den Versäumnissen gezogen haben, ist unklar. Gerüchte gehen um, denen zufolge das Unternehmen das althergebrachte Konzept der Star Wars-Trilogie als gescheitert betrachtet. Die Pläne für Rian Johnsons Dreiteiler ruhen. Vielleicht war die dritte Trilogie die letzte. Das wäre eine tragische Folge der alten Fehler.

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Wie blickt ihr auf die Trilogie zurück?

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