Alles beginnt mit einem Blick in düstere Katakomben. Hier werden Messer gewetzt. Dann geht es mit großem Getöse in eine brutale Schlacht, die Manhattan für Jahrzehnte verändern wird. Das ist der energiegeladene Anfang von Gangs of New York. Heute Abend um 22:45 Uhr zeigt Pro7 zeigt euch das knapp dreistündige Epos von Meisterregisseur Martin Scorsese über die blutrünstigen Banden, die seine Heimatstadt im 19. Jahrhundert unsicher machten. Der starbesetzte Film mit Leonardo DiCaprio, Daniel Day-Lewis, Cameron Diaz und Liam Neeson war 2003 für zehn Oscars nominiert. Aus diesen Gründen haben wir ihn zu unserem TV-Tipp des Tages auserkoren.
Nach Jahren in einer Erziehungsanstalt kehrt der Waise Amsterdam Vallon (Leonardo DiCaprio) zurück in die Five Points von Lower Manhattan. Dort wurde sein Vater Priest einst in einem grausamen Straßenkampf vom psychopathischen Gangsterboss Bill ‘the Butcher’ Cutting (Daniel Day-Lewis) getötet. Amsterdam dürstet nach Rache für den Mord an seinem Erzeuger. Um seinem Ziel jedoch näher zu kommen, muss er zunächst das Vertrauen des wahnsinnigen Tyrannen erwerben. Sein Plan ist nicht ohne Risiko, zumal die attraktive Taschendiebin Jenny Everdeane (Jenny Everdeane) das ganze Unterfangen zusätzlich verkompliziert.
Doch je näher er dem brutalen, launischen Gangsterboss kommt, desto mehr entwickelt sich zwischen den beiden ungleichen Männern eine Vater-Sohn-Beziehung. Am Ende muss sich der junge Vallon entscheiden: Bleibt er seinem neuem Mentor treu oder ruft er die alte Dead Rabbits-Gang seines Erzeugers auf den Plan? Dabei werden die hübsche Jenny und die korrupten New Yorker Politiker um Demokraten-Chef William Tweed (Jim Broadbent) zu ganz entscheidenden Figuren in dem blutrünstigen Machtspiel zwischen den beiden Erzrivalen.
In Gangs of New York zeigt euch Martin Scorsese gleich mehrere geschichtliche Szenarien auf einmal. Sein vielschichtiger Film präsentiert die Liebesgeschichte von Amsterdam Vallon und Jenny Everdeane vor dem historischen Hintergrund der brutalen Bandenkriege in Lower Manhattan und dem sich abzeichnenden amerikanischen Bürgerkrieg. Der Aufhänger sind dabei die Draft Riots von 1860. Weil die Nordstaaten dringend Soldaten gegen den Süden benötigten, zogen sie einfach jeden verfügbaren jungen Mann ein.
Besonders beliebt waren Neuankömmlinge, die gerade in die USA eingewandert waren. Es konnte sich nur der dagegen wehren, der in der Lage war, sich mit einer stolzen Geldsumme freizukaufen. Die Armen aus den Slums von Lower Manhattan konnten das natürlich nicht – und revoltierten deshalb. Martin Scorsese benutzt dieses historische Szenario, um sein Vergeltungsdrama zu inszenieren. Seine Gangs of New York kämpfen nämlich nicht nur gegeneinander, sondern auch gegen die soziale Ungerechtigkeit.
‘Amerika wurde in den Straßen geboren’ lautet der Einzeiler zum Film – und der Regisseur zeigt uns, dass Demokratie nicht immer eine friedfertige, edle Angelegenheit ist. Natürlich hat sich Scorsese dabei die künstlerische Freiheit genommen, die historischen Ereignisse passend zu seiner Geschichte etwas umzugestalten. Dennoch demonstriert der Film sehr anschaulich, wie brutal die Slums nahe der Freiheitsstatue früher gewesen sein müssen.
Was: Gangs of New York
Wann: 22:45 Uhr
Wo: Pro7
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