Sam Mendes, der Oscar-prämierte Regisseur von Filmen wie American Beauty, Road to Perdition, Zeiten des Aufruhrs and Away We Go – Auf nach Irgendwo, wollte sich einmal an etwas anderem probieren und schuf für Apple einen Werbespot. In diesem wird in knapp 1:50 Minuten das neue iPhone angepriesen. Der Werbespot lief das erste Mal, nachdem Steve Jobs das neue iPhone 4 auf der WWDC keynote von Apple am 7. Juni 2010 vorstellte.
Es ist nicht das erste Mal, dass Apple einen bekannten Regisseur für einen ihrer Werbespots heranzieht. Die Computerfirma aus dem Norden Kaliforniens hat bereits eine lange Tradition, wenn es darum geht, Filmemacher mit kommerzielle Aufträgen zu bereichern.
Es begann unter anderem mit 1984, einem Werbespot bei dem Ridley Scott (Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt, Blade Runner) Regie führte und der während des Super Bowl XVIII lief. In diesem schleudert eine erboste Apple-Emanze einen Vorschlaghammer auf den riesigen Bildschirm des “großen Bruders” IBM – aufrührerischer geht es wohl nimmer.
Danach war 2002 der Oscar-prämierte Dokumentarfilmer Errol Morris (The Fog of War) für die in den Staaten berühmte Switch-Kampagne verantwortlich. Und vor kurzem war sich auch Regisseur David Fincher (Fight Club) nicht zu schade, das iPhone 3Gs zu bewerben.
Die Medienindustrie boomt und die Grenze zwischen den unterschiedlichen Plattformen (Telefon, Film etc.) wird zusehends geringer. Nicht erst seit gestern schauen sich schließlich immer mehr Leute den neusten Blockbuster auf ihren tragbaren Multifunktionsgranaten an. Die Internet-Firma Netflix will diese Entwicklung beschleunigen und ließ verlauten, bald verstärkt Filme auf dem iPhone zu präsentieren. Dieser Kundgebung entgegnete der Pulitzer-Preis gewinnende Filmkritiker Roger Ebert, dass er sich “niemals, nie” einen Film auf seinem I-Phone ansehen werde. Würdet ihr das iPhone als Kino/Fernseher-Ersatz in Erwägung ziehen?
Ausserdem: Was haltet ihr vom I-Phone Werbesport von Sam Mendes? Ist diese simpel gestrickte Aneinanderreihung labil grinsender, wohlhabender Kosumenten, deren soziale Integration sich nur noch vor einem kleinen Bildschirm abzuspielen scheint, wirklich dem Macher von American Beauty gerecht? – Ich befürchte, Apple hätte sich ein paar Jahreseinkommen sparen können und den Spot vom nächstbesten Wirtschaftsstudenten machen lassen. Aber beurteilt bitte selbst: