Regisseurinnen in Hollywood

08.03.2010 - 10:00 Uhr
Kathryn Bigelow am Set von The Hurt Locker
awardsdaily.com
Kathryn Bigelow am Set von The Hurt Locker
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Nur wenige Frauen treten in Hollywood als Regisseurin in Erscheinung. Den heutigen Weltfrauentag und Kathryn Bigelows Sieg als Beste Regisseurin bei den Oscars nehmen wir als Anlass, euch einige von ihnen vorzustellen.

Kathryn Bigelow hat mit dem Gewinn des Oscars für die Beste Regie Filmgeschichte geschrieben: Noch nie zuvor wurde eine Regisseurin mit dem Oscars für die Beste Regie ausgezeichnet. Erst vier mal wurden überhaupt Frauen für diesen Preis nominiert. Das ist natürlich bedauernswert, doch wenn wir überlegen, wie viele Regisseurinnen überhaupt für den Preis in Frage kommen, fallen uns gar nicht so viele Namen ein. Generell gibt es nur wenige international bekannte Regisseurinnen, noch weniger haben tatsächlich Erfolg. Zum heutigen Weltfrauentag wollen wir euch einige Regisseurinnen vorstellen.

Kathryn Bigelow selbst ist nicht erst seit Tödliches Kommando – The Hurt Locker eine feste Größe im Filmgeschäft. Mit Filmen wie Blue Steel und Gefährliche Brandung hat die Regisseurin schon seit Jahren Erfolg. Interessant ist, dass es sich bei den meisten Filmen der Regisseurin um das handelt, was wohl viele als „Männerfilme“ bezeichnen würden: Spannende, meist actionreiche Thriller. Kathryn Bigelow steht in diesem Genre ihren männlichen Kollegen in nichts nach und beweist, dass es in Wahrheit keine klassischen Männer- oder Frauenfilme gibt.

Ebenfalls für den Oscars für die Beste Regie als Bester Film nominiert war An Education. Der Film zeichnet sich durch ein gutes Drehbuch und hervorragende Schauspieler aus – weniger durch seine Regie, die zwar solide, aber auch äußerst konventionell ist. Die Regisseurin Lone Scherfig ist dennoch einen Blick wert. Die Dänin lieferte nicht nur mit Italienisch für Anfänger den für manche einzigen erträglichen Film, der nach den Maßstäben des Dogma 95 gedreht wurde, welches unter anderem vorschrieb, dass ausschließlich mit Handkameras gedreht werden und keine künstliche Beleuchtung verwendet werden durfte. Sie inszenierte auch mit Wilbur Wants to Kill Himself eine wunderbare Tragikomödie, die zum einen berührender ist als 20 Will Smith -Dramen zusammen und zum anderen das Talent der Dänin als Regisseurin bewies. Auch, wenn sie An Education, anders als ihren vorherigen Filmen, keine persönliche Note verleihen konnte, ist es erfreulich, dass Lone Scherfig mittlerweile auch breite internationale Anerkennung findet.

Das letzte Mal hatte eine Regisseurin 2004 die Chance auf den Oscars für die Beste Regie. Dass Sofia Coppola für ihre Regieleistung bei Lost in Translation nicht mit dem begehrten Filmpreis ausgezeichnet wurde, ist bedauerlich. Wie der gesamte Film war auch ihre Inszenierung hervorragend: Für die unspektakuläre Geschichte von zwei Amerikanern, die sich in Tokyo begegnen und über ihre Einsamkeit hinweghelfen, fand sie die perfekten Bilder und holte das Beste aus ihren Schauspielern heraus. Auch ihre anderen Filme, wie The Virgin Suicides – Verlorene Jugend oder Marie Antoinette, sind mehr als einen Blick wert.

Allein wegen ihres Erfolges darf Nancy Meyers in dieser Liste nicht fehlen. Die Regisseurin inszeniert in erster Linie romantische Komödien, schafft es aber immer wieder, diesem oft all zu formelhaften Genre etwas neues hinzuzufügen. Ihr vielleicht bester Film ist Was das Herz begehrt aus dem Jahr 2003. Die Komödie über einen alternden Musikproduzenten mit einer Vorliebe für jüngere Frauen, der eine Theaterautorin kennenlernt und sich so zum ersten Mal seit Jahren in eine gleichaltrige Frau verliebt, ist mit Jack Nicholson und Diane Keaton nicht nur hervorragend besetzt, sondern von Nancy Meyers basierend auf einem eigenen Drehbuch auch solide und angenehm leichtfüßig inszeniert. Ihr letzter Film Wenn Liebe so einfach wäre schnitt bei Fans und Kritikern nicht überragend, aber durchaus ordentlich ab und sticht ebenfalls aus der Menge der romantischen Komödien heraus.

Natalie Portman ist nicht nur eine der besten jungen Schauspielerinnen Hollywoods und Produzentin einiger vielversprechender Projekte, sondern hat auch bereits erste Versuche als Regisseurin hinter sich. In dem Episodenfilm New York, I Love You schrieb und inszenierte sie eine Episode. Vor zwei Jahren eröffnete außerdem ihr Kurzfilm Eve das Internationalen Filmfestival von Venedig. Wir sind gespannt, wann sie ihren ersten abendfüllenden Film realisieren wird.

Jetzt seid ihr dran: Welche Regisseurinnen fehlen auf dieser Liste?

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