Pausenhofdealer und Drogenbarone

29.09.2010 - 08:50 Uhr
Bastelstunde in der Waldorfschule / Twelve
Tobis
Bastelstunde in der Waldorfschule / Twelve
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Sie tauchen in den verschiedensten Rollen auf: Vom lustigen Kumpel bis zum gefährlichen Gangster tummeln sich die unterschiedlichsten Drogendealer auf der Leinwand. Zum Kinostart des Drogenthrillers Twelve liefern wir einen Überblick über die Händler betäubender und stimulierender Substanzen.

Im Teenager-Drogenthriller Twelve von Joel Schumacher (Falling Down – Ein ganz normaler Tag, Nicht auflegen!, Batman & Robin) spielt Nachwuchsstar Chace Crawford den in sich gekehrten Drogendealer White Mike, der in einer Welt voller Partys und reicher Söhne und Töchter seinen Lebensunterhalt durch kleine Marihuanadeals verdient. Curtis “Curtis ‘50 Cent’ Jackson” Jackson spielt den gefährlichen und unberechenbaren Großhändler, der ihn mit Drogen versorgt. Twelve präsentiert uns spannende Charakterportraits aus dem urbanen Drogenmillieu. Auf welche Weise Drogendealer sonst noch im Kino dargestellt werden, zeigt euch unser Überblick.

Geständnisse eines Drogendealers
Charakterstudien und Portraits wie in Twelve sind eine beliebte Art, Drogendealer im Film darzustellen. Besonders mitfühlsam wird Edward Norton in 25 Stunden portraitiert. Als verurteilter Heroinhändler genießt er seinen letzten Tag in Freiheit. Die dänische Pusher -Trilogie zeigt die unangenehmen Seiten des Drogengeschäfts in schonungslosen Millieustudien. City of God dreht sich um den harten Alltag und Drogenkriege in den Favelas von Rio de Janeiro. In Traffic – Macht des Kartells wird kein Drogendealer an sich portraitiert, sondern die Verbindungen des internationalen Drogenhandels aus verschiedenen Blickwinkeln durchleuchtet. Auch kein wirklicher Drogendealerfilm, aber trotzdem unbedingt empfehlenswert ist Maria voll der Gnade. Hier entscheidet sich eine junge Mexikanerin, als Drogenkurier Heroin in die USA zu schmuggeln. Eines machen diese Filme allesamt deutlich: Drogenhandel ist kein Ponyhof, sondern ein schmutziges Geschäft, in dem es eigentlich nur Verlierer geben kann.

Vom Tellerwäscher zum Drogenbaron
Klassische Aufsteigergeschichten mit schnellen Autos, barbusigen Frauen und schnieken Designeranzügen sind die Lebensgeschichten der Dealer in Blow und American Gangster, die zu den größten Drogenhändlern in der Geschichte der USA gehören. Das Pablo Escobar Biopic Medellín wird es nie bis ins Kino schaffen (der ein oder andere wird wissen warum), den Trailer zum Film könnt ihr euch allerdings hier ansehen. Wenn es um Portraits von Drogenbaronen geht, neigen viele Filme zur Glorifizierung ihrer Protagonisten. In den Kinderzimmern zahlreicher Nachwuchskrimineller hängen Poster von Filmen wie New Jack City und besonders Scarface. Die Ultrakapitalisten Wesley Snipes und Al Pacino sterben hier als Märtyrer für eine schlechtere Welt.

Crazy Dealers
Eine weitere Sorte von Drogenhändlern hat selbst zu viel mit chemischen Drogen experimentiert, ist vom Gebrauch gezeichnet und scheint, etwas verrückt geworden zu sein. Sie tauchen meist in bizarren Nebenrollen auf, bleiben dem Zuschauer dafür aber umso länger im Gedächtnis. Solch kuriose Exzentriker werden zum Beispiel von Gary Oldman in True Romance, Eric Stoltz in Pulp Fiction oder Mickey Rourke in Spun verkörpert. Sie sind die überzeichneten Anarchisten unter den Drogenhändlern.

Die Pausenhofdealer
Die sympathischsten Drogendealer sind die kleinen Fische, die ihren Stoff in der Nachbarschaft oder auf dem Pausenhof an ihre Klassenkameraden verticken. Sie sind unterhaltsame Sympathieträger, die auch nur über die Runden kommen und keinem etwas Böses wollen. Sie liefern in Filmen wie Lammbock – Alles in Handarbeit, Ananas Express oder Clerks – Die Ladenhüter neben Drogen auch zahlreiche Witze. Im romantischen Coming-of-Age Drama The Wackness hat es ein heranwachsender Drogendealer nicht leicht im Leben und der Liebe. In The Faculty schwingt sich Josh Hartnett als cooler Misfit sogar zum Helden auf, der die Menschheit vor einer Alieninvasion rettet.

Welten auf Droge
Auch in der Zukunft spielt der Drogenvertrieb eine wichtige Rolle. Mehrere Filme drehen sich um neuartige Drogen und deren Auswirkungen. In Strange Days verkauft Ralph Fiennes unter der Hand die Gefühle und Gedanken anderer Menschen. In Dune – Der Wüstenplanet bricht sogar ein galaktischer Bandenkrieg um die Droge Spice aus, mit der sich der Raum falten lässt und so interstellare Reisen ermöglicht werden. In anderen Science-Fiction Werken werden Drogen zu wichtigen Instrumenten staatlicher und gesellschaftlicher Kontrolle. In THX 1138, n/a und Equilibrium werden die Massen durch Betäubungsmittel unter Kontrolle gehalten und der Staat selbst verkörpert den allmächtigen Drogendealer.

Ihr seht, Drogendealer gibt es in zahlreichen Variationen. Es gibt Opfer und Täter, Helden und Bösewichte. Vom internationalen Syndikaten und gemeingefährlichen Schwerverbrechern bis hin zum sympathischen Kiffer von Nebenan hat jede Sorte von Drogendealern irgendwo einen Auftritt.

Ob Chace Crawford und Curtis ‘50 Cent’ Jackson in Twelve passable Drogendealer abgeben, davon könnt ihr euch in kostenlosen moviepilot-Previews selbst überzeugen. Wie ihr eine der Previews besuchen könnt, erfahrt ihr im Tobis Filmclub. Ab dem 14.10 startet der Film dann offiziell im Kino.

Was macht für euch einen guten Drogendealer im Film aus und wer ist euer liebster Drogendealer? Haltet ihr glorifizierende Drogendealerportraits für legitim?

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