Oliver Stone hat schon viele Filme über mächtige Männer gedreht, über die Macht an sich und den Umgang mit ihr. Wall Street, Alexander, Nixon – Der Untergang eines Präsidenten, W – Ein missverstandenes Leben – das ist nur eine Auswahl. Der Hollywood Reporter berichtet jetzt, dass Stone einen ähnlichen Film für den profilierten US-Sender HBO (Game of Thrones, Die Sopranos) drehen wird. Das HBO-Projekt basiert auf dem Non-Fiction-Buch The Power Broker: Robert Moses and The Fall of New York von Robert Caro. 1974 gab es dafür den Pulitzer-Preis. Jetzt übernimmt Oliver Stone das Prestige-Projekt.
Robert Moses veränderte das New Yorker Stadtbild und die Infrastruktur wie kein zweites Einzelindividuum. Er war ein regelrechter Städtemacher und gilt als einer der Gründe, warum New York überhaupt New York ist. Nach der Großen Depression half er der Stadt wieder auf die Beine, nicht zuletzt indem er es schaffte, die Vereinten Nationen nach New York zu locken. Andererseits war er ein machtgieriger Charakter, ein manipulierender Strippenzieher und stand zeitweise auch im Ruf, ein jüdischer Rassisst zu sein.
Nicholas Meyer (Star Trek VI – Das unentdeckte Land, Der Menschliche Makel) wird das Drehbuch verfassen. Oliver Stone wird zusammen mit Sopranos-Star James Gandolfini auch mitproduzieren. Über den Cast ist bislang noch nichts bekannt. Weil Oliver Stone sich in diesem Bereich auskennt, können wir eigentlich einen professionellen Fernsehfilm erwarten, der uns den ein oder anderen Abend auf dem Sofa beschäftigen könnte. In Anbetracht des Buchtitels, der nicht allzu glorreich klingt, könnte Oliver Stone mit Robert Moses ein wenig kritischer ins Gericht ziehen als mit seinem Comandante.