Will Smith war einmal der König von Hollywood. Schon in den 90er Jahren spielte er in enorm erfolgreichen Filmen wie Independence Day mit. Doch das neue Jahrtausend läutete eine beeindruckende Ära der Dominanz ein.
Bei Netflix könnt ihr aktuell einen Film schauen, der diese Rekorde brechende Zugkraft von Will Smith bestens verdeutlicht: Das Streben nach Glück. Es ist an der Zeit für eine Reise zurück in jene Jahre als Will Smith den Höhepunkt seiner Karriere und Hollywoods erklomm.
Das Streben nach Glück: Wie Will Smith den Box Office-Thron erklomm
Schon am Anfang seiner Karriere setzte sich Will Smith ein Ziel: Er wollte der größte Filmstar der Welt werden. Dafür analysierte er mit seinem Agenten James Lassiter die 10 erfolgreichsten Filme der Geschichte und fand eine Gemeinsamkeit: große Effekte (via THR ). Independence Day und Men in Black bestätigten die Strategie für Smith. Doch sie produzierte auch den von Kritikern verrissenen Wild Wild West.
Dieser qualitative Tiefpunkt veränderte die Herangehensweise des Stars. Von nun an ging es Will Smith nicht mehr um das "Gewinnen", sondern die Inhalte seiner Filme. So erklärte er 2016 den gravierenden Einschnitt bei Vanity Fair .
Das Gewinnen verlernte er trotzdem nicht, im Gegenteil. Es folgte eine beeindruckende Rekordserie.
Das sind die Box Office-Rekorde von Will Smith aus der Zeit:
- Will Smith ist der einzige Schauspieler, der mit 8 Filmen hintereinander 100 Millionen Dollar an den US-Kinokassen eingespielt hat.
- 8-mal hintereinander startete der Star damit auf Platz 1 der nordamerikanischen Kino-Charts.
Das sind die acht Filme, mit denen Smith die beiden Rekorde erreichte:
- Men in Black 2 (2002) - USA: 190,4 Mio. Insgesamt: 441,8 Mio.
- Bad Boys II (2003) - USA: 138,5 Mio. Insgesamt: 273,3 Mio.
- I, Robot (2004) - USA: 144,8 Mio. Insgesamt: 348,6 Mio.
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Große Haie - Kleine Fische (2004) - USA: 161,4 Mio. Insgesamt: 371,7 Mio.
- Hitch (2005) - USA: 177,8 Mio. Insgesamt: 366,8 Mio.
- Das Streben nach Glück (2006) - USA: 162,6 Mio. Insgesamt: 307,3 Mio.
- I am Legend (2007) - USA: 256,4 Mio. Insgesamt: 585,5 Mio.
- Hancock (2008) - USA: 227,9 Mio. Insgesamt: 524,2 Mio.
(Quelle: The Numbers )
Der König von Hollywood: Was Will Smiths Rekord so besonders macht
Zwischen 2002 und 2008 war Will Smith "Hollywoods größter Post-9/11-Star" (Forbes), der "Retter der Industrie" (Rotten Tomatoes) und der "einzige wirklich verlässliche Filmstar" (The Movie Blog). Diese Überschriften zeichnen nicht das vollständige Bild. Tom Hanks und Tom Cruise können in diesen Jahren ebenfalls auf lange Serien von 100-Millionen-Filmen zurückblicken.
Will Smiths Rekord beeindruckt vor allem durch seine Vielseitigkeit. Das Publikum folgte dem Star überall hin: in Sequels, in Science-Fiction und Postapokalypse, in erhebende Dramen, romantische Komödien und Familienunterhaltung.
Smith sich zusammen mit dem Studio Sony eine ungemein treue Zuschauerschaft auf. Er begann die Serie mit einem Franchise (Men in Black 2) und schloss sie mit einem originären Superheldenfilm ohne Comic-Verbindung (Hancock) ab. und beide Filme spielten vergleichbar viel ein. Selbst Das Streben nach Glück, ein klassisches Hollywood-Drama mit Oscar-Ambitionen, kommt weltweit auf 300 Millionen Dollar.
- Äußerst spannende Einblicke in Will Smiths Siegeszug, den Sony Hack und Marvels Aufstieg findet ihr in Ben Fritz' empfehlenswertem Buch The Big Picture - The Fight for the Future of Movies .*
Die Rekordserie endet: Hollywood verändert sich
Ihr Ende fand die Rekordserie 2008 mit Sieben Leben. Das Drama sollte den Erfolg von Das Streben nach Glück noch einmal wiederholen. Stattdessen wurde es von Kritikern verrissen und von Zuschauern gemieden. Filme wie After Earth (2012) bestätigten den Abwärtstrend.
Im selben Jahr wie Sieben Leben starteten Iron Man und The Dark Knight, was einer gewissen filmhistorischen Ironie nicht entbehrt. Der Superhelden-Boom und die allseitige Franchisierung des Hollywood-Kinos tragen nicht die Schuld an Will Smiths folgender Karriere-Flaute. Jede Rekordserie im Kino reisst irgendwann. Erst recht wenn sie von Menschen abhängt. Die altern und verändern ihre Ansichten.
Smith hat sich im Gegensatz zu vielen Hollywood-Stars vor ihm gut gefangen. 23 Jahre nach Independence Day spielte er in einem Milliarden-Blockbuster mit. Zu Aladdin und Bad Boys 3 folgt ihm das Publikum nämlich ins Kino, zu Gemini Man nicht. Die Zugkraft hat nachgelassen, die Popularität bleibt.
Im Rückblick sollte der Blick auf Will Smiths Karrieretiefpunkt rund um After Earth, Focus und Erschütternde Wahrheit (beide 2015) milder ausfallen. Diese Filme folgen genau derselben Strategie wie die Sieges-Serie aus den 2000ern. Nur wandelten sich in der Zwischenzeit drei Komponenten: Will Smith, Hollywood und auch wir Zuschauenden.
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