Nach You: Netflix warnt Serienkiller-Fans vor der eigenen Serie

31.01.2019 - 14:30 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
You/Ted Bundy: Selbstporträt eines SerienmördersNetflix
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Derzeit scheint sich das Thema der Monster mit hübschem Gesicht durch Kino und Streaming zu ziehen. Netflix nimmt den Hype wahr und warnt Zuschauer, vorsichtig mit ihrer hauseigenen Killer-Serie umzugehen.

Die Zuschauer auf Netflix stürzen sich begeistert auf You, sodass das Stalker- und Mörderdrama auf der Streaming-Plattform völlig durch die Decke geht. Der Trailer zu Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile, dem Biopic über Ted Bundy mit Zac Efron als charmantem Mörder, ist da und sieht eher nach Sommerflirt als nach krankem Monster aus. Gleichzeitig ist auf Netflix gerade die Doku-Serie Ted Bundy: Selbstporträt eines Serienmörders gestartet. 2019 scheint im Zeichen des Killerhypes zu stehen. Netflix reagiert auf diese zweifelhafte Begeisterung und ermahnt sein Publikum zur Vorsicht.

Netflix und zahlreiche weitere Stimmen warnen vor der Romantisierung von Serienmördern

Gerade an der Darstellung Ted Bundys durch Zac Efron stoßen sich einige massiv. Zwar konnte Bundy durch sein gutes Aussehen und seinen Charme überhaupt erst das Vertrauen seiner Opfer gewinnen, doch der Faktor Sexappeal scheint dem Trailer nach zu urteilen im Film überbetont zu werden. Verständlicherweise entstand so eine Kontroverse darum, ob diese Sexualisierung eines Mörders geschmacklos, den realen Tatsachen entsprechend oder gefährlich ist. Auch You musste sich hinsichtlich der Romantisierung schrecklicher Taten rechtfertigen. Da Zuschauer in der neuen Dokumentation auf Netflix besonders direkt und persönlich mit Bundys charmanter Art konfrontiert werden, sprach der offizielle Twitter-Kanal des Streaming-Dienstes alle Fans vorsorglich direkt an:

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Ich habe viele Fans darüber reden hören, wie heiß Ted Bundy angeblich sein soll, und möchte alle gern höflichst erinnern, dass es auf [Netflix] buchstäblich TAUSENDE anderer heißer Männer zu sehen gibt - von denen praktisch keiner ein verurteilter Serienmörder ist.

Währenddessen drücken weitere Stimmen auf Twitter ihre Sorge darüber aus, wie gefährlich die Romantisierung eines Menschen wie Ted Bundy sei. Denn eigentlich wollen sie einen Mann, der dutzende Frauen entführt, missbraucht und getötet hat, dazu ein Dieb und nekrophil war, wirklich nicht in positivem Licht dargestellt sehen:

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Jetzt, wo die Ted Bundy-Netflix-Serie da ist und der Zac Efron Bundy-Film noch dieses Jahr erscheint, hier eine freundliche Erinnerung, dass die Sexualisierung/Romantisierung/Glorifizierung/allgemeine Hybristophilie dieser Person nicht toleriert werden darf! Es ist 2019, sucht euch ein verdammtes Hobby, ihr Monster.

Andere erinnern daran, dass nicht erst der Film Bundy romantisiere, sondern dass die Medien und sogar kreischende Fans genau das während des echten Prozesses taten. Und dass diese Tatsache nicht einfach beiseite gewischt werden dürfe:

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Psst, hey, ihr Erleuchteten auf Twitter, im realen Leben wurde Ted Bundy von den Medien und jedem, der ihn kannte, romantisiert. Genau das spiegelt der Extremely Wicked-Trailer wider und genau das wird der Film auch direkt ansprechen.

Eine perfekte Lösung dieser Kontroverse gibt es wohl kaum. Jegliche Repräsentation einer Person wie Ted Bundy, die tatsächlich einen überaus zwiespältigen Charakter hatte, ist in sich problematisch. Den Familien der Opfer gegenüber respektvoll zu bleiben, die bizarr romantisierte Repräsentation des Falls in den Medien akkurat wiederzugeben und gleichzeitig das Medium Film gut auszuschöpfen, ist eine schier unmögliche Gratwanderung. Trotzdem bleibt unumstößlich: Die Faszination für Menschen wie Ted Bundy ist mit sehr, sehr viel Vorsicht zu genießen. Egal, in welchem Medium.

Was sagt ihr zum merkwürdigen Hype um Ted Bundys Geschichte?

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