Loki und Black Widow haben das gleiche Problem: Das MCU

25.07.2021 - 09:00 UhrVor 2 Jahren aktualisiert
Staffel 1 von Loki sorgte für einige Diskussionen unter FansMarvel Studios/Disney
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Eigentlich könnten das Finale von Loki bei Disney+ oder die Verabschiedung von Black Widow im Kino unterschiedlicher nicht sein. Leider scheitern beide Marvel-Hits an dem, was sie groß gemacht hat.

Loki auf Disney+ hat einiges zu bieten: tolle Bilder, liebevoll gezeichnete Charaktere, ein aufregender neuer Bösewicht und jede Menge Marvel-Easter Eggs – von Thanos’ Helikopter bis hin zu Frosch-Thor. Falls ihr eine kurze Auffrischung braucht, worum es in der Marvel-Serie geht, klickt hier. Ansonsten: Ja, dieser Artikel enthält (kleine) Spoiler.

Nach 6 Folgen und einem Finale, das mehr Fragen für Staffel 2 aufwirft, als es für Staffel 1 beantwortet, lässt sich sagen: Loki ist eine wirklich gute Serie, vielleicht die beste der neuen Marvel-Offensive bei Disney+. Sorry not sorry, WandaVision und The Falcon and The Winter Soldier. Aber wisst ihr, wie Loki noch besser sein könnte? Wenn es nicht Teil des MCUs wäre.

Loki schafft es, die unfassbare Tragik eines MCU-Bösewichts fühlbar zu machen

Zwar werden wir in den ersten Folgen einerseits mit Infos zur Welt, allen relevanten Charakteren und der Arbeit rund um die Erhaltung des heiligen Zeitstrahls erschlagen. Andererseits lässt sich Loki aber auch sehr viel Zeit, um die Psyche seines Protagonisten (gespielt von Tom Hiddleston) zu erkunden.

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Was passiert mit dem Gott des Schabernacks, wenn ihm von dem TVA-Beamten Mobius (Owen Wilson) gezeigt wird, dass es keine Möglichkeit für Loki gibt, seine Ziele zu erreichen? – egal wie klug oder gerissen er ist? Dass es sein einziger Zweck ist zu scheitern, damit andere erst so richtig strahlen können? Dass er für immer allein sein wird? Loki bricht zusammen.

Liebe ist der imaginäre Dolch, den das MCU seinen (Anti-)Helden in den Rücken rammt

Erst mit seiner weiblichen Variante Sylvie (Sophia Di Martino) erfährt Thors durchtriebener Bruder zum ersten Mal, wie sich echte Zuneigung und Liebe anfühlen kann. Die Charakterentwicklung, die Loki in den Filmen erfahren hat, erleben wir in der Serie im Schnelldurchlauf. Trotzdem sind es diese verhältnismäßig kleinen, emotionalen Momente, die nach Staffel 1 am meisten in Gedächtnis bleiben.

"Liebe ist ein imaginärer Dolch" und die komplette zugehörige Szene, in der Loki betrunken singt und tanzt und dabei in einem Zug dem vermeintlich sicheren Tod entgegenrast, ist eine der vielschichtigste und schönsten Szenen, die das MCU in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Und doch ist es genau dieses MCU, das Loki schlußendlich das Genick bricht.

Im MCU sind am Schluss alle gleich: Egal ob Action-Spektakel oder emotionale Charakterstudie

So unfassbar einzigartig und bereichernd es auch ist, mit dem Marvel Cinematic Universe ein tatsächliches Universum an Geschichten zu haben, die alle miteinander verbunden sind und dadurch ganz andere Erzählmöglichkeiten bieten: Am Schluss bedeutet das auch, das keine Geschichte für sich alleine stehen kann. Egal wie spannend oder vielschichtig Charaktere sind, egal wie originell sie in Serien oder Filmen erzählt werden, am Schluss müssen sie sich in das große Marvel-Ganze einfügen und verlieren dabei jede Einzigartigkeit.

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Das wird am Ende von Black Widow deutlich, das die Verabschiedung von Natasha Romanoff (Scarlett Johansson) in einen Werbeclip für die kommende Disney+ Serie Hawkeye verwandelt. Noch enttäuschender ist es aber im Finale von Loki, denn hier ist der Charakter nicht tot, sondern lebt noch – und wird trotzdem beiseite geschoben. Loki entscheidet sich zugunsten von Silvie zwar gegen alles, was er jemals wollte. Die Serie handelt diesen großen Schritt aber beinahe nebenbei ab. Es geht nicht mehr um Loki, es geht darum, die nächsten großen Entwicklungen im MCU vorzubereiten. Den nächsten großen Bösewicht. Die Einführung des Multiversums.

Am Schluss ist Loki wieder allein und verzweifelt. Selbst in seiner eigenen Serie ist er nur dafür da, mit seinem Scheitern den Triumph anderer vorzubereiten. Und das haben bei aller Liebe zum MCU weder Loki noch wir verdient.

Die große Diskussion im Podcast: Ist Loki die beste MCU-Serie?

Die neue Marvel-Serie Loki bei Disney+ verändert das Superhelden-Universum wie keine davor. Im Podcast nehmen Jenny Jecke und Max Wieseler die erste Staffel unter die Lupe.

Was bedeutet die Serie für Tom Hiddlestons Antihelden nach 10 Jahren Kino? Welche neuen Elemente bereichern die Serie? Und wo liegen die Schwächen einer Show, die in so kurzer Zeit die Weichen für das Marvel Cinematic Universe neu stellen muss? Wir sprechen darüber, erklären den Comic-Hintergrund mancher Figuren und spekulieren, was Loki für das MCU bedeutet. Spoiler sind garantiert!

Hättet ihr euch ein anderes Ende für Staffel 1 von Loki gewünscht?

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