Kathryn Newtons erstes Marvel-Casting scheiterte – jetzt ist sie durch Ant-Man trotzdem die nächste große Superheldin im MCU

19.02.2023 - 12:00 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
Ant-Man and the Wasp: Quantumania
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Ant-Man and the Wasp: Quantumania
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Ant-Man and the Wasp: Quantumania sorgt für Avengers-Nachwuchs: Netflix-Star Kathryn Newton schlüpft in die Rolle von Cassie Lang und wird zur neuesten Marvel-Superheldin. Uns erzählt sie im Interview, wie es dazu kam.

Während sich die erste Avengers-Generation nach und nach verabschiedet, suchen die neuen Filme und Serien des Marvel Cinematic Universe fleißig nach Ersatz. Florence Pugh tritt das Erbe von Black Widow an.Xochitl Gomez eifert Doctor Strange nach. Hailee Steinfeld bewirbt sich für die Hawkeye-Nachfolge und Dominique Thorne hat bereits ihre erste Iron Man-Rüstung geschmiedet.

Auch Ant-Man and the Wasp: Quantumania, der Startschuss der fünfte MCU-Phase, stellt uns eine neue Superheldin vor: Cassie Lang. Schon in den ersten beiden Ant-Man-Filmen haben wir sie gesehen, damals jedoch als kleines Kind. Jetzt ist Cassie älter geworden und wird von einer neuen Schauspielerin verkörpert: Kathryn Newton, die bereits eine bemerkenswerte Hollywood-Karriere hinter sich hat.

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Newton stand bereits im Alter von vier Jahren vor der Kamera. Auf kleine Auftritte in Mad Men und Supernatural folgten große Produktionen wie der HBO-Hit Big Little Lies und Netflix' The Society. Darüber hinaus ist sie aus Filmen wie Der Sex Pakt, Freaky und Pokémon Meisterdetektiv Pikachu bekannt. Anlässlich ihres MCU-Debüts haben wir uns mit ihr zum Interview getroffen und über Quantumania geredet.

Hier könnt ihr den Trailer zu Ant-Man and the Wasp: Quantumania schauen:

Ant-Man and the Wasp: Quantumania - Trailer 2 (Deutsch) HD
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Moviepilot: Das ist dein erster großer Marvel-Film. Wie genau sah dein Weg ins Marvel Cinematic Universe aus?

Kathryn Newton: Der Casting-Prozess bei Marvel dauert immer sehr lange. Ich habe schon vor Jahren für eine Rolle vorgesprochen, aber daraus ist nichts geworden. Dann habe ich Ewigkeiten nichts Neues gehört und plötzlich bekomme ich einen Anruf und soll mich mit Peyton Reed, dem Regisseur [von Ant-Man and the Wasp: Quantumania], treffen. Eine Woche später wurde mir die Rolle von Cassie Lang angeboten.

In welchem Jahr befinden wir uns da genau?

Oh, das kann ich gar nicht sagen. Ab diesem Punkt ist alles sehr schenll passiert. Ich bekam das Angebot und habe vier, fünf Monate trainiert. Danach haben wir direkt gedreht. Das verdanke ich alles der Casting-Direktorin Sarah Finn. Bereits bei [Pokémon Meisterdetektiv] Pikachu und Three Billboards [Outside Ebbing, Missouri] habe ich mit ihr zusammengearbeitet. Das sind zwar nur zwei Filme gewesen, aber ich war schon unzählige Male in ihrem Büro. Sie kennt mich und meine Arbeit ganz genau. Es braucht nur diese eine Person, die an dich glaubt – und sie hat an mich geglaubt. Das hat zu dem Treffen mit Peyton geführt und von da an ging alles wie von alleine. Eigentlich ganz einfach, aber ich kann es erst glauben, jetzt wo ich mit dir über den Film rede.

Kannst du verraten, was das Vorsprechen war, das nicht geklappt hat?

Nein. Ich kann aber sagen, dass die Leute bei Marvel genau wissen, was sie machen. Ich erinnere mich daran, dass [MCU-Produzent] Lou [D'Esposito] gesagt hat: "Hier gibt es einen Platz für dich, wir müssen ihn nur noch finden." Und jetzt haben sie endlich etwas für mich gefunden. Es ist natürlich schade, dass das erste Casting nicht geklappt hat, aber im Grunde weiß ich nicht einmal, für welche Rolle es war. Sie sagen dir nur, dass es um ein Marvel-Projekt geht, mehr nicht.

Als du gecastet wurdest: Warst du da schon mit dem MCU vertraut oder musstest du schnell alle Filme und Serien nachholen?

Ich wollte schon immer eine Marvel-Heldin sein. Ant-Man war mein Lieblings-Marvel-Film, als ich ihn mit 18 Jahren das erste Mal gesehen habe. Ich sagte damals zu meinem Vater, dass ich eines Tages in so einem Film mitspielen will, und an diesem Traum habe ich festgehalten. Ehrlich gesagt ist Cassie Lang besser als alles, was ich mir je erträumt habe. Lange Zeit wusste ich gar nicht, wer sie genau ist. Natürlich kannte ich die Figur aus den Ant-Man-Filmen, aber ich hatte keine Ahnung von der Superheldin aus dem Comics, also Stature, Giant-Girl, Ant-Girl und wie die verschiedenen Versionen heißen.

Ant-Man and the Wasp: Quantumania

Hast du dich vor den Dreharbeiten mit Abby Ryder Fortson und Emma Fuhrmann zusammengesetzt, die Cassie in den ersten Ant-Man-Filmen und Avengers: Endgame gespielt haben?

Nein, wir haben uns tatsächlich noch nie getroffen. Das sollten wir aber definitiv mal nachholen. Ich liebe die Cassie, die ich damals in Ant-Man kennengelernt habe. Sie ist so eine wundervolle Person und liebt ihren Vater. Dieses Vermächtnis wollte ich weitertragen und gleichzeitig eine neue Version von Cassie schaffen, die wir so noch nicht gesehen haben. Wir halten aber an einigen Dingen fest – einschließlich der Haarfarbe!

Vielleicht kommt in ein paar Jahren der Multiversums-Film Cassie Lang: No Way Home, in dem ihr dann alle drei zu sehen seid.

Das wäre großartig! Cassie Lang: No Way Home – liebe den Film jetzt schon!

Hast du vor den Dreharbeiten mit Kevin Feige gesprochen?

Mit Kevin nur ein bisschen. Die meisten Gespräche fanden mit Peyton statt. Nachdem ich das Drehbuch [von Quantumania] zum ersten Mal gelesen hatte, kamen er und [Drehbuchautor] Jeff Loveness auf mich zu. Sie fragten: "Hast du irgendwelche Anmerkungen, irgendetwas, das du gerne ändern würdest?" Und ich sagte nur: "Wie kommt ihr darauf? Cassie klingt perfekt. Sie ist genau wie ich. Witzig, verpeilt. Das ist, als hättet ihr die Rolle nur für mich geschrieben." Es ist schon verrückt, wie die Dinge am Ende doch funktionieren, obwohl der erste Versuch nicht geklappt hat.

Und worum haben sich dann deine Gespräche mit Peyton Reed gedreht?

Im Kern ging es immer um die Idee, dass es da eine Teenagerin gibt, die genauso wie ihr Vater eine Superheldin sein will. Wir wollten die Beziehung zwischen Cassie und Scott geerdet halten, denn das ist der Kern der Ant-Man-Filme. Es geht um die Familie. Ein normaler Typ rettet die Welt, um seine Familie zu retten. Wir wollten, dass sich Cassie echt und greifbar anfühlt. Sie hat ein großes Herz und sorgt sich um die Menschen um sie herum. Womöglich sogar zu viel. Das wollten wir im Film zum Ausdruck bringen.

Glaubst du, dass Cassie eine Inspiration für neue Generationen an Fans wird?

Das wäre sehr schön. Als ich damals den ersten Iron Man gesehen habe, war ich hin und weg. Die Marvel-Filme sind ein großer Teil meines Lebens – ich bin ein Fan! Es gibt wenig Schöneres, als wenn Filme Menschen inspirieren. Cassie ist ein treffendes Spiegelbild unserer jungen Generation. Junge Menschen haben keine Angst. Ihrer Vorstellungskraft sind keine Grenzen gesetzt. Sie probieren alles aus. Und das mag ich. Ich ertrage es nicht mehr, wenn man mir sagt, dass ich etwas nicht machen kann und dass ich mich gefälligst damit abfinden soll. Ich bin bereit dafür, dass sich die junge Generation dieses Etwas nimmt und es für das Gute einsetzt. Aber nutzt eure Möglichkeiten bewusst! Da ist Cassie das beste Beispiel: Sie will unbedingt eine Superheldin sein, aber sie hat noch nicht verstanden, was das wirklich bedeutet.

Du selbst hast schon viele verschiedene Filme und Serien gedreht. War es anders, jetzt eine der Hauptrollen in einem Marvel-Film zu spielen?

Nein, eigentlich nicht. Der einzige Unterschied war, dass mein Trailer viel größer war. [Lacht]

Wie groß war er?

Er war so groß wie ein ganzes Haus. Nein, ernsthaft: Bei einer Produktion mit so einem riesigen Budget wird alles größer. So unglaublich der Trailer war: Am Ende des Tages ist die Arbeit die gleiche. Du erschaffst eine Figur und versucht, herauszufinden, wer sie wirklich ist. Am Set arbeitest du mit Schauspielenden und einem Regisseur zusammen. Am Anfang dachte ich auch, dass bei Quantumania alles anders wird. "Steh auf dieser Markierung! Sag diesen Satz auf! Du bist jetzt ein Roboter!" Aber das war überhaupt nicht der Fall. Es war sehr ähnlich wie bei Three Billboards und Big Little Lies, sogar wie bei Supernatural. Genaugenommen haben mich diese Filme und Serien perfekt auf Quantumania vorbereitet.

Ant-Man and the Wasp: Quantumania

Am Set passieren so viele Dinge gleichzeitig. Du musst mit allem rechnen und in der Lage sein, dich schnell anzupassen. Man braucht sehr viel Ausdauer und trägt immer diesen Anzug. Unter Umständen kann der Dreh für eine Szene sogar eine ganze Woche dauern. Alle diese Dinge summieren sich, sodass Timing am Ende das Wichtigste ist. Und bei Quantumania hat alles perfekt geklappt. Ich war sowas von bereit für diesen Film.

Was aber definitiv neu gewesen sein dürfte, war der Dreh im Volume. Fällt es dir leichter vor riesigen LED-Wänden zu spielen als vor einer Greenscreen?

Das Volume ist mega! Es ist, als würdest du bei einem Konzert auf der Bühne stehen und könntest direkt in den Quantum Realm eintauchen. Man muss seine Vorstellungskraft nicht mehr so sehr benutzen wie bei Greenscreens, sondern sieht genau, was im Film passiert. Quantumania ist wirklich der größte High-Tech-Film, an dem ich je beteiligt war und vermutlich beteiligt sein werde. Das Volume hilft einem, sich in die unterschiedlichsten Situationen hineinzuversetzen. Das einzige, was seltsam ist, sind die vielen hellen Lichter, die können dich schon mal aus der Konzentration bringen.

Was war die schwierigste Szene, die du drehen musstest?

Die Schwierigste?! Jede mit Paul Rudd! Es war so schlimm, denn ich musste die ganze Zeit lachen. Wir konnten kaum eine Szene drehen, ohne dass ich mich nicht vor Lachen wegschmeißen musste.

Kannst du etwas über deine MCU-Zukunft verraten?

Ich befürchte nicht. Ich kann nur sagen, dass ich überglücklich wäre, sollte ich nochmal in einem anderen Marvel-Film mitspielen können. Es wird auf alle Fälle sehr schwer, meine Quantumania-Erfahrung zu übertreffen. Ich bin zu verwöhnt von Paul Rudd. Es war so toll, mit ihm zusammenzuarbeiten. Kannst du dir vorstellen, jeden Tag zur Arbeit zu gehen, und dann wartet da einfach Paul Rudd? Das war wirklich unglaublich. Ich hoffe nur, sollte ich ein weiteres Marvel-Angebot bekommen, dass Paul auch wieder dabei ist.

Ant-Man and the Wasp: Quantmania läuft seit dem 15. Februar 2023 im Kino.

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