Jedes Jahr prämiert die Gilde der Kameraleute (American Society of Cinematography) den Film, der die innovativste und kräftigste Bildsprache hat. Gestern hat die ASC ihre Nominierten für 2012 bekanntgegeben. Gute Chancen dürfte sich dieses Jahr Emmanuel Lubezki ausrechnen. Seine Arbeit an The Tree of Life von Terrence Malick war ein Multiplikator für das ohnehin schon sehr überzeugende Spiel von Brad Pitt und Jessica Chastain, aber auch für die Gewalt der Naturaufnahmen. Der Film könnte mit seiner fast schon organischen Frische als Sieger bei der Gilde hervorgehen und schaffte dies schon bei den Gotham Awards und den Los Angeles Film Critics.
Die größten Konkurrenten sind wohl Robert Richardson für Hugo Cabret und Hoyte Van Hoytema für Dame König As Spion, bei denen die Kamera für das Schaffen der Atmosphäre eine wichtige Rolle spielte. Auch Jeff Cronenweth steht mit seiner Arbeit an Verblendung nicht chancenlos da, denn bereits letztes Jahr wurde er für den David Fincher -Film The Social Network nominiert, verlor aber gegen Wally Pfister und Inception. Genau wie Hoyte van Hoytema ist Guillaume Schiffman zum ersten Mal dabei. Seine Bildsprache in The Artist besticht durch viele Anspielungen auf die Stummfilmzeit.
Nominierte für die Beste Kamera bei einer TV-Serie oder Mini-Serie sind mehrere Kameramänner von Boardwalk Empire, aber auch Californication, Modern Family und das bereits vielfach prämierte Fernsehdrama Mildred Pierce stehen auf der Liste. Den Preis für ihr Lebenswerk erhalten Dante Spinotti (Heat), William Wages (Into the West), Francis Kenny (Justified). Für seine Arbeit zwischen den Kameraleuten und den Herstellern von Filmmaterial (Kodak) bekam außerdem Burton Stone den Preis für außergewöhnliche Leistungen.
In den letzten Jahren waren die Gewinner des ASC Awards mit ein paar Ausnahmen auch die Gewinner der Besten Kamera beim Oscar.
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