Joker 2 ergibt keinen Sinn – auch wenn das DC-Sequel immer wahrscheinlicher wird

02.06.2021 - 12:30 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
JokerWarner Bros.
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Das Joker-Sequel wird durch die Beteiligung von Regisseur Todd Phillips immer realistischer. Am besten sollte der DC-Film aber gar nicht fortgesetzt werden.

Das Kinojahr 2019 wurde durch den finsteren DC-Film Joker kräftig durchgeschüttelt. Der Blockbuster von Hangover-Regisseur Todd Phillips löste kontroverse Diskussionen aus, unter anderem für seine Darstellung von Gewalt. Trotzdem: Die Origin-Story des Batman-Bösewichts wurde mit einem weltweiten Einspielergebnis von über einer Milliarde Dollar zum erfolgreichsten Kinofilm mit einem R-Rating aller Zeiten. Für Joaquin Phoenix gab's den Oscar als bester Hauptdarsteller.

Seit diesem Meilenstein ist es nach und nach ruhiger um Joker geworden, auch wenn 2019 fälschlicherweise ein Joker-Sequel angekündigt wurde. Das DC-Universum hat 2021 mit dem Snyder-Cut von Justice League direkt das nächste große Ereignis bekommen und Phillips' Film schien abgeschlossen für sich zu stehen. Bis jetzt.

Joker-Regisseur hat Deal für neuen Teil des Franchise unterzeichnet

Mittlerweile gibt es neue Hinweise, dass Joker 2 sehr wohl in Planung sein könnte. Laut einem Bericht des Hollywood Reporter  soll Todd Phillips einen Deal abgeschlossen haben, durch den er als Co-Autor an einem weiteren Joker-Teil mitschreiben wird.

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Mehr Infos als diesen kurzen Satz gibt es nicht. Da ein weiterer "Joker-Teil" und nicht explizit Joker 2 genannt wird, bleibt offen, wie viel ein neuer Film in diesem Franchise überhaupt noch mit dem ersten Teil zu tun hat. Trotzdem ist eine Fortsetzung zu dem Hit von 2019 so oder so keine gute Idee.

Joker steht als ambivalenter DC-Ausnahmefilm ideal für sich

Einer der größten Erfolgsfaktoren von Todd Phillips' Film war sicherlich, dass sich Joker zwischen einem realistischen, geerdeten Thriller-Drama und Comic-Wurzeln bewegte, die nie zu ausufernd ins Batman-Universum ragten. Im Kern ist Joker vor allem die Geschichte eines psychisch kranken Menschen, der von der Gesellschaft so stark ausgegrenzt und misshandelt wird, dass er sich ein Monster verwandelt.

Auch wenn der Film dadurch eine klassische Origin-Story ist, die in diesem Fall von der Entstehung des ikonischsten Batman-Schurken handelt, entfaltet sich Joker vielmehr als extrem abgründige Charakterstudie einer gestörten Seele. Mit den üblichen Filmen aus dem Superhelden-Genre der letzten Jahre von Marvel oder DC lässt sich Todd Phillips' Werk dadurch kaum vergleichen.

Das ist für mich auch der Grund, wieso Joker am besten abgeschlossen für sich stehen und keine Fortsetzung bekommen sollte. Gerade mit seinem ambivalenten Ende findet der Film einen perfekten Schlusspunkt, der zum Nachdenken anregt. Ein direktes Sequel könnte die verstörende Ausstrahlung von Joker entzaubern oder das Erbe des DC-Meilensteins sogar zerstören.

Dazu kommt, dass der Originalfilm sehr stark von Joaquin Phoenix' hypnotisch-intensiver Schauspielleistung lebt. Ob der Star, der seine Projekte generell sehr sorgfältig auswählt, überhaupt nochmal für einen weiteren Joker-Film unterschreiben würde, ist fraglich.

Ohne Phoenix als Star würde ein weiterer Joker-Film, der lediglich den Titel verwendet und sich auf eine ganz neue Geschichte konzentriert, wie der Versuch wirken, die erfolgreiche Marke nochmal ordentlich auszuschlachten. Der große Reiz von Todd Phillips' Werk liegt ja gerade darin, dass er sich nicht in ein bestehendes Cinematic Universe zwängen will oder auf diverse Fortsetzungen schielt.

Neue Geschichten rund um den Joker darf es auch in Zukunft gerne geben. Der Joker von 2019 sollte inhaltlich und von seinem Titel her aber bitte unangetastet bleiben und weiterhin als das herausragen, was ihn überhaupt erst so besonders gemacht hat: ein dunkler Querschläger inmitten bekannter Comicfilm-Strukturen.

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