Seit Monaten gibt es Gerüchte, nun wissen wir es sicher: Der neue Netflix-Film Blonde mit Keine Zeit zu sterben-Star Ana de Armas als Marilyn Monroe hat in den USA die höchste Altersfreigabe bekommen. Warum dieses Rating etwas Besonderes ist und was euch in dem Film erwartet, erfahrt ihr hier.
Blonde bei Netflix: Diese Altersfreigabe bekam der Film mit Bond-Star Ana de Armas
Gestern wurde bekannt, dass Blonde das äußerst seltene NC-17-Rating bekommen hat (via Collider ). NC-17 bedeutet, dass niemand, der 17 oder jünger ist, in die Vorstellung darf. Blonde hat also das amerikanische Äquivalent zur deutschen FSK-18 bekommen.
In der Regel trifft das Rating Horrorfilme wie beispielsweise Saw: Spiral oder Midsommar. Beide Filme wurden danach verändert, um das niedrigere R-Rating zu erhalten. Das NC-17-Rating gilt an den Kinokassen nämlich als Todesurteil.
Warum kriegt ausgerechnet dieser Netflix-Film das seltene Rating?
Auf dem Papier ist Blonde "nur" ein Biopic. Die neue Regiearbeit von Andrew Dominik (Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford) basiert auf Joyce Carol Oates' gleichnamigen Roman, der das tragische Leben von Hollywood-Ikone Marilyn Monroe verarbeitet. Monroe durchlebte eine traumatische Kindheit, bevor sie in den 50er Jahren zu einem der größten Hollywood-Stars aufstieg. 1962 starb sie mit nur 36 Jahren, wobei sich bis heute Verschwörungstheorien um ihr tragisches Ableben ranken.
Warum ist die Altersfreigabe des Netflix-Films so hoch? Die Begründung der zuständigen Einrichtung MPAA ist simpel: "sexuelle Inhalte". In den USA führen nackte Haut und Sexszenen häufig zu höheren Altersfreigaben, weshalb auch Filme wie Blau ist eine warme Farbe und Gefahr und Begierde ein NC-17-Rating erhalten haben. In Deutschland bekamen die beiden hingegen eine mildere FSK-16-Freigabe.
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Der "Exzess" von Blonde soll auch Netflix verstört haben
Einen harmlosen Erotikfilm sollte man bei Blonde aber nicht erwarten. Die Vorlage ist zum Teil überaus düster, sie enthält eine brutale Vergewaltigungsszene, die auch im Film vorkommen soll.
Seit Jahren halten sich zudem Gerüchte, dass auch Netflix mit dem herausfordernden Inhalt von Blonde unzufrieden gewesen sein soll. Autor und Regisseur Andrew Dominik widersprach diesen Meldungen. Laut eines Berichts von Screen Daily bestand der Streaming-Dienst aber darauf, mit Jennifer Lame eine neue Schnittmeisterin zu engagieren, die den "Exzess des Films einschränken sollte". Dominik zeigte sich im Nachhinein damit zufrieden, wie der Film gestrafft wurde, und fasste sein neues Werk so zusammen:
Es ist ein anstrengender Film – Es ist, was es ist, es sagt, was es sagt. Und wenn das Publikum es nicht mag, dann ist das verdammt nochmal das Problem des Publikums.
Zur Altersfreigabe sagte er gegenüber Screen Daily:
Das NC-17-Rating ist "ein Haufen Scheiße... [...] Wenn ich mir eine Episode von Euphoria anschaue, ist es expliziter als alles, was in Blonde passiert."
Zu viel Sex? Für Netflix ist die Altersfreigabe weniger wichtig
Netflix hat in jedem Fall einen großen Vorteil gegenüber anderen Studios: Blonde soll zwar eine Kino-Auswertung bekommen, aber der Erfolg des Films ist davon nicht abhängig. Deswegen kann der Streaming-Dienst auch ein NC-17-Rating in Kauf nehmen, das die finanziellen Hoffnungen der meisten anderen Filme im Keim ersticken würde.
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Andrew Dominik hat mit Blonde jedenfalls ein Projekt realisiert, das er seit 2010 mit sich herum trägt. Ana de Armas spielt die Hauptrolle, Adrien Brody und Bobby Cannavale sind in Abwandlungen von Monroes realen Ehemännern Arthur Miller und Joe DiMaggio zu sehen. Ebenfalls zur Besetzung gehören Julianne Nicholson (Mare of Easttown) als Norma Jeans Mutter sowie Garret Dillahunt (Fear the Walking Dead) und Scoot McNairy (Batman v Superman).
Einen Starttermin bei Netflix hat Blonde bislang nicht.
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