Emanzipierte Prügel

24.08.2010 - 08:50 Uhr
Unsere Actionheldinnen
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Unsere Actionheldinnen
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Warum sollen immer die Männer die Actionhelden sein? Verschiedene Serien stellen die Frau in den Mittelpunkt eines Getümmels und machen klar: Sie hat die Hosen an. Wir besprechen die schlagkräftigsten Frauen in Serie.

Letzte Woche haben wir euch bereits über die Cliffhanger in Serien berichtet, diese Woche behandeln wir ein neues Serienthema: Wir besprechen die schlagkräftigsten Frauen, die es im Fernsehen bisher zu sehen gab. Über die Jahre hinweg gab es einige einprägsame Galionsfiguren unter den Actionheldinnen. Wo im Kino eine ganze Reihe von ihnen zu finden sind, über die ihr zuletzt auch abstimmen konntet, tummeln sich im TV zwar weniger, aber ebenfalls bedeutende Vorreiterinnen. Was sie für Kleider tragen, wie ihr Make-Up aussieht oder die Frisur sitzt sind aber nicht die Fragen, die wir beantwortet haben wollen. Mehr geht es in diese Richtung: Wem haben sie schon alles den Hintern aufgerissen und wie können sie die Welt retten? Die vorgestellten Damen kämpfen mit ihrem Verstand sowie ihrer Empathie und erschaffen eine eigene Art von Action.

Xena – Mitgefühl statt Verachtung
Schon im Intro einer der wichtigsten Serien für das Heldinnengenre lautet es: "Mit ihrer Kraft und ihrer Leidenschaft trotzte sie jeder Gefahr. Ihr Mut sollte die Welt verändern.“ Gemeint ist natürlich Xena – die Kriegerprinzessin, “die ihre Stärke in wilden Schlachten erworben hatte.” Symbolisch steht dieses Intro für das Schicksal vieler weiblicher Helden. Xena zieht aus im Kampf gegen das Böse und die Ungerechtigkeit. Was sie als Heldin ausmacht, sind nicht nur ihre außergewöhnlichen akrobatischen Künste. Vielmehr zeigt sie Mitgefühl, wo andere nur Verachtung übrig haben und legt in jedem Kampf ihre Opferbereitschaft an den Tag. Nachdem sie ihre Verganenheit, quasi ihr böses Ich, hinter sich gelassen hat, kämpft sie für das Gute und stellt sich dafür den frei interpretierten, griechischen Göttern und Sagenwesen in den Weg.

Die Vorreiterinnen Emma Peel und Drei Engel für Charlie
Pionierarbeit auf dem Gebiet der Frauenaction leistete auf britischer Seite Emma Peel aus Mit Schirm, Charme und Melone, auf amerikanischer Seite wahrscheinlich die Engel der Krimikomödien-Serie 3 Engel für Charlie der 1970er/80er Jahre. Emma Peel, gespielt von Diana Rigg, ist eine Agentin, die jedem Mann gewachsen ist und Kampfsport beherrscht. Als besonders emanzipierter und starker Typ Frau galt sie in den 60er Jahren als Vorreiterin der Emanzipation in Europa. In 3 Engel für Charlie wussten sich die drei Agentinnen mit Witz und einer Menge Action gegenüber jedem Schurken durchzusetzen. In beiden Serien waren die Titelheldinnen tatsächlich auch stilbildend für Mode und Make Up der 60er und späten 70er Jahre. Sie galten als Sexsymbole und machten die Mischung aus Sex und erotischem Aussehen salonfähig. Die drei Engel erhielten ihre Aufträge zwar von einem ominösen männlichen Finanzier durch eine Lautsprecherbox, doch in über 115 Folgen in fünf Staffeln prägten sie das Bild von Actionheldinnen maßgeblich. In Deutschland strahlte RTL zuletzt 2002 ein an die Engel angelehntes, erfolgloses Format mit dem Namen Wilde Engel aus.

Das Markenzeichen vom Dark Angel
Ein ebenfalls kurzes, wenn auch einflussreicheres Leben war der Serie Dark Angel beschieden. In der James Cameron Produktion streift Jessica Alba als Gen-Mutantin Max in einer postapokalyptischen Ära Amerikas umher. Zuerst ist die Heldin zur bloßen Gegenwehr gezwungen, doch auch sie verschreibt sich dem Kampf gegen Korruption und Unrecht. Als Anführerin einer Gruppe Gen-Mutanten versucht sie, diesen ein normales und gleichberechtigtes Leben in der Welt zu ermöglichen. Ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn wie der von Max ist das Markenzeichen von vielen Heldinnen.

In Alias spürt Sydney Bristow die Macht der Intrigen
So ist es auch bei Sydney Bristow aus Alias – Die Agentin von J.J. Abrams, die in ein kompliziertes Schachspiel aus Betrug und Intrigen gerät, in dem ihr Sinn für Gerechtigkeit ausgenutzt wird. Die Agentin befindet sich in dem Glauben Gutes zutun. Sie setzt jederzeit auf einen glasklaren Verstand, agiert aber nicht als eiskalte Killerin. Sie arbeitet, zuerst leider nur vermeintlich, für ein höheres Gut. Ihre Emotionen und ihr Wille lassen sie unermüdlich ihre Ziele verfolgen. Anders gestaltet es sich bei Nikita aus der gleichnamigen Serie Ende der Neunziger. Sie wird zur eiskalten Killerin ausgebildet und passt sich ihrer rauen Umgebung an, in der Emotionen als Schwäche angesehen werden.

Buffy folgt einer Berufung
Als eiskalte Killerin hat sich eine nie gesehen: Buffy Summers. In der Fantasyhorrorserie buffy–im-bann-der-damonen um Monster und Dämonen dreht sich für Buffy alles um ihre Berufung zur Jägerin – und um das Erwachsenwerden. Die Interessen eines jungen Menschen, einer jungen Frau, muss sie tagtäglich in den Hintergrund stellen. Im Verlauf der Serie wird für sie immer klarer, dass es nur diese eine Mission in ihrem Leben geben kann, der sie sich voll und ganz opfert. Sie ist eine wahre Heldin, die ihre Kräfte nur zum Schutz von Menschen einsetzt, hilft wo immer es geht und sich selbst dabei niemals über ihre Schutzbedürftigen und nur im Ausnahmefall über das Gesetz stellt.

Wer sind für euch die größten Actionheldinnen in Serien und was schätzt ihr an ihnen?

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