Der Beat ist noch ganz frisch ihm Ohr, ein kleines Lächeln liegt noch auf dem Gesicht: Es gibt wahrlich 7 Gründe, um sich Iron Man 2 anzusehen.
Ein erster Grund: Wer hat den Größten?
Knapp zwei Stunden Zeit nimmt sich Iron Man 2, um diese gewichtige Frage zu beantworten. Normalerweise interessiert mich deren Klärung weder im Kino noch in der realen Welt besonders, aber wenn die Zeit zwischen Frage und Antwort mit Witz und Action aufgeladen ist, dann bedeutet dies im Kino durchaus cineastischen Lustgewinn.
Ein zweiter Grund: Perfektion der Verschwendung
Was geht hier nicht alles zu Bruch. Hollywood beweist mal wieder, dass es alles plattmachen kann. Wer den Zuschauer haben will, muss klotzen, ist die bewährte Blockbuster-Maxime. Aber bei all der explosiven Grobschlächtigkeit verliert der Film nicht das Detail aus dem Auge: Aufwendige Tätowierungen gibt es auf dem Körper von Mickey Rourke zu bewundern, sein Russisch ist perfekt, die Erdbeeren zum Geschenk an Pepper Potts ziemlich rot, die blechernden Anzüge überaus ansehnlich.
Ein dritter Grund: Ironie punktet
Superhelden, die sich zu ernst nehmen, sind out. Wer will noch weitere depressive Typen mit Erektionsschwiergkeiten sehen? Iron Man hat jedenfalls keine und so wird gewitzelt, was das Zeug hält. Hier wird der Zuschauer nicht für dumpf und geistlos gehalten. Der Humor wirkt an manschen Stellen leicht und luftig, und dabei ist doch genau das die große Schwierigkeit.
Ein vierter Grund: Robert Downey jr.
Wo aktuell Robert Downey Jr. drin ist, da kann nicht viel schiefgehen. Er hat scheinbar seinen bevorzugten Style gefunden: extrem manieriert, extrem cool, extrem sexy, extrem selbstgefällig, extrem ironisch, extrem charmant. Wenn dann noch die Rolle passt, passt es eben. Er hat wahren Schalk im Nacken. Dem Mann ist zu wünschen, dass er sich in ihm nicht verliert.
Ein fünfter Grund: Sam Rockwell
Wenn dem Robert Downey Jr. einer die Show stiehlt, dann ist es Sam Rockwell, der schleimige Waffengigant. Nicht ganz so manieriert, cool, sexy und ironisch wie Tony Stark und deshalb natürlich sauer und böse. Wie der Waffenindustrielle Sam Rockwell die große Gier und schmierige Bosheit hinter teurem Anzug und aalglattem Gesicht versteckt, ist durchaus sehenswert und prädestiniert den Mann für weitere Schandtaten.
Ein sechster Grund: Die schmalsten Taillen der Filmgeschichte
Gefühlte 60 cm Taillenumfang gibt es bei Scarlett Johansson und Gwyneth Paltrow zu bestaunen. Die Taillen und hautengen Kostüme sind spannender als die Gesichter der Damen, ein Blickfang, weil sie so unmöglich schmal sind und Fragezeichen produzieren. Mein cineastisches Lexikon im Gehirn hat noch keine ähnlichen Umfänge ausmachen können. Das ist immerhin eine ästhetische Innovation.
Ein siebenter Grund: Wie macht’s ein Astronaut?
Schon immer wollte ich wissen, wie sich ein Astro- oder Kosmonaut im unförmigen Anzug seiner menschlichen Bedürfnisse entledigt. Wenn der Zuschauer sonst nichts aus dem Film mit herausnimmt: Diese Erkenntnis bleibt.
Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass es natürlich auch einige Gründe gibt, sich Iron Man 2 nicht anzusehen. Aber die soll doch bitte ein anderer schreiben.