Die Underdogs beim Oscar 2012

01.01.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Wer sind die Underdogs beim Oscar 2012?
Moviepilot
Wer sind die Underdogs beim Oscar 2012?
Bei der Oscarverleihung gehen in jeder Kategorie mehrere Kanditaten ins Rennen. Dabei zählen immer einige zu den klaren Außenseitern. Wir stellen euch heute die Underdogs in den Darstellerkategorien vor.

Wer wird wohl dieses Jahr mit dem goldenen Männchen nach Hause gehen? Millionen Menschen auf der Welt machen sich in der Oscarnacht einen Spaß daraus, auf die Sieger in den verschiedenen Kategorien zu tippen (bei uns könnt ihr ebenfalls an der Oscar-Tombola einteilen). Der Zuschauer vor dem Fernsehr fiebert mit seinen Favoriten mit oder ärgert sich, über scheinbar ungerechte Entscheidungen der Academy. Aber gerade das macht ja den Spaß an der ganzen Sache aus. Jeweils fünf Schauspieler sind in den Darstellerkategorien nominiert. Zwar haben alle theoretisch die gleichen Gewinnchancen, aber in Wirklichkeit kristallisieren sich in der Awardseason natürlich bereits eindeutige Favoriten heraus. Die Schauspieler, die laut der Moviepilot-Buchmacher lediglich als Underdogs gelten dürften, wollen wir euch heute kurz vorstellen.

Bester Nebendarsteller – Jonah Hill gegen die Oldtimer
Die Nominierten in der Kategorie bester Nebendarsteller sind Christopher Plummer, Kenneth Branagh, Nick Nolte, Max von Sydow und Jonah Hill …“Wie? Was? Jonah Hill? Ist das nicht dieser kleine dickliche Junge mit den Locken aus Superbad?”, fragt ihr euch jetzt vielleicht. Ja, es ist genau der. Und für viele wird diese Nominierung für seine Rolle in Die Kunst zu gewinnen – Moneyball sicherlich überraschend kommen. Wer aber Jonah Hills Karriere beobachtet hat, weiß, dass er seine schauspielerischen Fähigkeiten auch Abseits von klassischen Teenie-Komödien bereits durchaus hat aufblitzen lassen. In Filmen wie Männertrip, Cyrus oder Wie das Leben so spielt konnte Jonah Hill neben seinem komödiantischen Talent auch immer weitere Facetten zeigen, denn all diese Filme kommen mit tragischen Untertönen daher. Dass Jonah Hill beide Genres meistern kann, spricht für sein Talent. Für eine Auszeichnung als Bester Nebendarsteller dürfte es mit der Konkurrenz in diesem Jahr aber noch nicht reichen.

Beste Nebendarstellerin – Melissa McCarthy ohne Chance gegen den Komödienfluch
Die Außenseiterrolle in der Kategorie Beste Nebendarstellerin muss sich wohl oder übel Melissa McCarthy zuschreiben lassen. Das ist schade, denn das Energiebündel mit dem komödiantischen Talent (Gilmore Girls, Samantha Who?) hat mit ihrer Rolle als Mannsweib Megan in Brautalarm eine bemerkenswerte Performance abgeliefert. Ohne Rücksicht auf Verluste macht sie sich ihre stämmige Statur zu nutze, springt über Sofas, ringt mit Hauptdarstellerin Kristen Wiig und zeigt inklusive fettiger Haare und unreiner Haut alles in allem jede Menge Mut zur Hässlichkeit. Belohnt wird der Zuschauer mit einer tollen Nebenfigur, die letztendlich noch nicht mal in Komödien-Klischees untergehen muss, sondern stattdessen am Ende sogar noch ein bisschen Herz zeigen darf. Es wird höchste Zeit, dass die Academy auch für komödiantische Rollen Preise verteilt. Die Zuschauer zum Lachen zu bringen ist nämlich mindestens genauso schwer, wie sie zu Tränen zu rühren.

Bester Haupdarsteller – Demián Bichir als zweifacher Underdog
Demián Bichir ist nicht nur in seinem Film A Better Life als illegaler Einwanderer ein klassischer Underdog. Auch bei der diesjährigen Oscarverleihung dürfte für ihn gegen die Favoriten Jean Dujardin und George Clooney kaum ein Stich zu machen sein. Dabei wurde dem Mexikaner das Schauspieltalent quasi in die Wiege gelegt. Sowohl seine Eltern, wie auch seine beiden Brüder arbeiten als Schauspieler. Bei den mexikanischen Ariel Awards heimste Demián Bichir bereits seit Mitte der Neunziger regelmäßig Nominierungen ein. Und seit seiner Rolle in der Serie Weeds – Kleine Deals unter Nachbarn ist er auch einem größeren amerikanischen Publikum bekannt. A Better Life greift das hochaktuelle Thema illegaler mexikanischer Einwanderer in den USA auf. Ein Gegenstand, der durchaus klassisches Oscarmaterial ist, in diesem Jahr aber gegen den Nostalgie Faktor von The Artist und die Starpower von George Clooney nur wenige Chancen haben dürfte.

Beste Hauptdarstellerin – Rooney Mara: Aufmerksamkeit, ja! Oscar, nein!
Jugend kommt einem bei den Oscars wirklich nur sehr, sehr selten zu Gute. Deshalb dürfte es auch für die 26-jährige Rooney Mara düster aussehen, wenn es um die Gewinnchancen für den Oscar als beste Hauptdarstellerin geht. Dass die Newcomerin für ihre Rolle als Hackerin mit autistischen Zügen im US-Remake Verblendung von David Fincher überhaupt nominiert wurde, war bereits eine mittelgroße Überraschung. Damit stach sie immerhin die Oscargewinnerin Tilda Swinton aus. Denn viele rechneten mit einer erneuten Nominierung der Engländerin für deren Rolle im Drama We Need to Talk About Kevin. Nach einer recht kleinen, aber überzeugenden Rolle in The Social Network dürfte Rooney Mara mit ihrer Performance in Verblendung die Studiobosse und Regisseure in Hollywood aber defintiv auf sich aufmerksam gemacht haben. Deshalb wird sich die Enttäuschung der jungen Schauspielerin sicher auch in Grenzen halten, wenn sie diesmal noch einer ihrer routinierteren Kolleginnen den Vortritt lassen muss.

PS: Wer denkt, er weiß es besser, sollte schleunigst bei unserem Oscar-Tippspiel mitmachen. Wer das richtige Näschen hat, kann nämlich von uns mit einem riesen Berg DVDs belohnt werden.

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