Daniel Day-Lewis auf Ölsuche in There Will Be Blood

30.04.2014 - 15:01 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
There Will Be Blood
Buena Vista International
There Will Be Blood
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Der TV-Sender arte beschert uns eine abwechlungsreiche Film-Woche. Heute bietet sich euch die Möglichkeit, das sehenswerte Drama There Will Be Blood von Paul Thomas Anderson anzuschauen. Die Devise lautet auch dieses Mal: Einschalten lohnt sich!

Der Regisseur Paul Thomas Anderson war nie auf einer Filmhochschule. Wie er der Time in einem Interview erzählte, begann er jedoch schon im Jugendalter, sich mit dem Filmemachen zu beschäftigen. Indem er sich durch Bücher und Magazine informierte sowie sich an Vorbildern wie Robert Altman, Orson Welles und Martin Scorsese orientierte, eignete er sich autodidaktisch ein breites Wissen an. Die verschiedenen Einflüsse sind im Gesamtwerk des Regisseurs erkennbar, weil er bei seinen Filmen zusätzlich als Drehbuchautor sowie Produzent auftritt. Der vielfach ausgezeichnete There Will Be Blood stellt in dieser Hinsicht keine Ausnahme dar.

Die Geschichte von There Will Be Blood erzählt von Daniel Plainview (Daniel Day-Lewis), der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Kalifornien sein Glück im Erdöl-Geschäft sucht und nur zeitweise findet. Sein Erfolg hat Methode. Mit einem Jungen (Dillon Freasier / Russell Harvard), den er als seinen eigenen Sohn ausgibt, erwirbt er sich als vermeintlicher Witwer zunächst die Sympathien von Landbesitzern und schließlich deren Grundstücke, unter denen er große Ölvorkommen vermutet. Er führt die unbescholtenen und naiven Eigner ohne Skrupel hinters Licht, indem er ihnen nicht die wahren Gründe für sein Kaufinteresse verrät. Einige Jahre später, im Jahr 1911, ist er eine bekannte Figur im Handel um das schwarze Gold. Durch einen Tipp erfährt Plainview, dass die Familie Sunday eine Ranch auf einem riesigen unterirdischen Ölfeld besitzt und wendet seine bewährten Tricks zunächst erfolgreich an. Mehrere Schicksalsschläge und der religiöse sowie fanatische Sohn der Familie Sunday, Eli (Paul Dano), sorgen dafür, dass sein Leben zunehmend aus den Fugen gerät.

Weil There Will Be Blood sich um den Konflikt zwischen Religion und kapitalistischem Begehren nach Reichtum dreht, entdeckten die überwiegend begeisterten Kritiker Parallelen zur Lage der heutigen Situation Amerikas. Paul Thomas Anderson wies diese Interpretationen jedoch teilweise zurück: “(…) Es sind nicht die Dinge, um die es grundsätzlich geht. Ein solches Ziel wäre wohl auch mehr, als ein Film allein bewältigen könnte. (…) Man weiß natürlich, dass es auch ein Film ist über Öl, Amerika und einen Mann, der Bibeln verkauft. Aber uns war sehr früh schon klar, dass es der beste Weg sein würde, diese Geschichte als Familienfehde zwischen zwei Männern aufzuzäumen.” Nichtsdestotrotz ist der Roman “Oil!” von Upton Sinclair, der Paul Thomas Anderson als Inspirationsquelle diente, auch eine Lagebeschreibung der Unternehmenskultur jener Zeit, welche eine politisch-ökonomische Auseinandersetzung mit dem Thema Ölhandel nicht scheut. Neben den langen und beeindruckenden Einstellungen und der Darbietung der Darsteller ist vor allem die avantgardistische und verstörende Musik des Films erwähnenswert, für die Jonny Greenwood, seines Zeichens Gitarrist der Band Radiohead, verantwortlich zeichnet.

Was: There Will Be Blood
Wann: 20:15 Uhr
Wo: arte

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