Captain Marvel: Einflussreiche Filmseite bringt Trolle zum Schweigen

27.02.2019 - 18:10 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
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In knapp einer Woche startet Captain Marvel in den Kinos. Das ruft nicht nur Fans auf den Plan. Die einflussreiche Filmseite Rotten Tomatoes wehrt sich nun gegen Trolle und deren Kommentare.

Das Internet hat nicht nur die gute Seiten der Filmzuschauer hervorgebracht. Leider erleben wir auch täglich die schlechten. Das musste jetzt auch der kommende Captain Marvel mit der ersten MCU-Superheldin in der Hauptrolle erfahren. Der Blockbuster wurde zuletzt zur Zielscheibe für Trolle und zum Opfer sexistischer Anfeindungen. (Allerdings: Shazam persönlich steht auf Captain Marvels Seite.)

Als Konsequenz daraus nahm die bekannte Filmseite Rotten Tomatoes jetzt Änderungen vor. Laut The Hollywood Reporter  waren gezielte Attacken auf den Superheldenfilm Captain Marvel mitentscheidend für das neue System der Webseite, die Rezensionen von Kritikern und Nutzern zu Filmen und Serien sammelt und veröffentlicht. (Gut zu wissen: Captain Marvel: FSK-Altersfreigabe des letzten MCU-Films vor Avengers 4 steht fest.)

Was haben die Änderungen mit Captain Marvel zu tun?

Auf den ersten Blick nichts, aber wer tiefer schaut, wird einen Zusammenhang erkennen. Als aktueller Film hat Captain Marvel mit sexistischen Aktionen zu kämpfen. Bereits Mitte Februar berichtete der Hollywood Reporter  von negativen Kommentaren auf Rotten Tomatoes. Dabei meinen diese gar nicht den Film, den noch niemand außerhalb von Pressevorführungen gesehen hat. Vielmehr wird seine Existenz an sich kritisiert. Es geht gegen eine Frau an vorderster Marvel-Front sowie gegen Hauptdarstellerin Brie Larson, die in Interviews Diversität und Vielfalt in der Filmkritik einfordert.

Das verändert sich bei Rotten Tomatoes durch Captain Marvel

Rotten Tomatoes reagierte und teilte mit, dass sie ihr Publikum-Score-System umgestaltet haben, so dass Nutzer keine Blockbuster mehr vor ihrer Veröffentlichung bewerten können. Es ist auch nicht möglich, vor dem Starttermin eine Rezension zu einem Film zu veröffentlichen. Rezension nebst Bewertung werden somit erst am Starttag sichtbar. Begründet wird dies wie folgt:

Wir tun es, um die Stimmen der Fans genauer und authentischer zu repräsentieren und gleichzeitig unsere Daten und öffentlichen Foren vor Trollen zu schützen.
Captain Marvel

Konkreter heißt es offiziell von Rotten Tomatoes:

Wir deaktivieren die Kommentarfunktion vor dem Veröffentlichungsdatum eines Films. Leider haben wir einen Aufwärtstrend bei nicht-konstruktivem Input gesehen, der häufig Trolle beinhaltet, was wir für einen schlechten Dienst für unsere allgemeine Leserschaft halten. Wir haben beschlossen, dass das Ausschalten dieser Funktion vorerst die beste Vorgehensweise ist.

Trotzdem dürfen Fans weiterhin zu Wort kommen:

Keine Sorge, die Fans werden trotzdem zu Wort kommen: Sobald ein Film veröffentlicht wurde, kann das Publikum Nutzerwertungen und Kommentare wie gewohnt hinterlassen.

Zudem wurde eine andere Funktion von Rotten Tomatoes verändert. Vor dem Kinostart war es möglich, eine Stimme für den Bereich "Will ich sehen" (Want to See Score) abzugeben. Damit wurde das Interesse bzw. die Vorfreude an einem Film gemessen. Häufig würde dies aber zu Verwechslungen mit dem "Wie gut ist der Film" (Audience Score) führen, der anzeigt, wie hoch ein Film bewertet wurde.

Das quantitative Interesse vor einem Film sagt aber nichts über die Qualität nach einem Kinostart. In Zukunft wird nicht mehr der Prozentsatz im Bereich "Will ich sehen" angegeben, sondern die absoluten Zahlen. Aktuell sind es auf Rotten Tomatoes über 19.000 User, die sich Captain Marvel anschauen wollen, und nicht mehr nur 28 Prozent.

Captain Marvel / Black Panther / Rose Tico

Blockbuster wie Captain Marvel kämpfen aller Orten gegen Trolle

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Rotten Tomatoes gegen Trolle zur Wehr setzen muss. Anderen Medien geht es ähnlich. Gerade große Hollywood-Produktionen haben gegen sexistische sowie rassistische Kommentare zu kämpfen. Auch Verfälschungen der Bewertungen werden immer wieder aufgedeckt. Hier einige Beispiele der Vergangenheit:

Filmportale verstehen sich auch als Orientierungshilfen für Fans und Kinogänger. Das Ergebnis bei Empfehlungen wird verfälscht, wenn auf Kritiken und Bewertungen politischer Einfluss ausgeübt wird.

Was sagt ihr zu den Änderungen bei Rotten Tomatoes?

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