Blues Brothers (1980) gilt vielen als absoluter Kult-Film. Kult um den mittlerweile 30 Jahre alten Film wird nun auch an anderer Stelle gefeiert. In L’Osservatore Romano, dem offiziellen Hausblatt des Vatikan, wurde Blues Brothers in über fünf Artikeln besprochen. Der Vatikan kommt zu einem eindeutigen Schluss: Blues Brothers ist ein katholischer Klassiker und erhält eine Empfehlung für die Katholiken dieser Welt.
Der katholische Klassiker lebt auf
Damit befindet sich der Musikfilm in ernsthafter Gesellschaft. Die übrigen Empfehlungen des Vatikan waren unter anderem Jesus von Nazareth, Die zehn Gebote und Die Passion Christi von Mel Gibson. Die Krönung von Blues Brothers kann als eine moderne, zeitgemäße Entscheidung gesehen werden, weicht sie doch von den übrigen, bitterernsten Leidensgeschichten der anderen Filme ab. Nun bleibt offen, welche Vorbehalte sich bei dem kirchlich nicht vorbelasteten Zuschauer über diese Empfehlung einstellen.
Nicht abzustreiten ist, dass der christliche Glaube in Blues Brothers eine entscheidende Rolle spielt. Der Werdegang der zwei Brüder Jake und Elwood steckt voll biblischer Referenzen. Die Frage ist, wie ironisch der Zuschauer das Treiben beurteilt.
Die Blues Brothers befinden sich auf ehrenvoller Mission
Jake Blues (John Belushi) kommt aus dem Gefängnis. Sein Bruder Elwood Blues (Dan Aykroyd) holt ihn in einem ausgemusterten 1974er Dodge Monaco der Mount Prospect Police ab. Zusammen begeben sie sich auf die Fahrt in das alte Waisenhaus, in dem sie ihre Kindheit verbrachten. Dort klagt ihnen Schwester Stigmata ihr Leid. Das katholische Waisenhaus hat 5000 US-Dollar offene Steuerschulden und es droht die Schließung. Auch der ehemalige Ziehvater der beiden wird auf der Straße landen. Die Brüder bieten daraufhin an, das Geld “zu beschaffen”. Die Schwester lehnt wütend ab, gestohlenes Geld anzunehmen. Während einer mitreißenden Predigt des evangelischen Right Reverend Cleophus James, kommt Jake eine göttliche Erleuchtung. Wenn das Geld auf ehrlichem Wege zusammen kommen soll, muss die “Band” wieder zusammengebracht werden.
“Im Namen des Herrn” wird nun mit ehrenvollen Absichten allerlei Chaos und Verwüstung gestiftet. Die Fehltritte der Brüder sind dem Urteil der Kirche wohl nicht abträglich. So passiert doch alles aus Nächstenliebe und Missetaten können vergeben werden. Die Läuterung des Gestrauchelten durch eine klassische und wirksame Predigt wünscht sich wahrscheinlich jeder Priester für seine Schäfchen.
Für alle, die sich selbst noch einmal von den Blues Brothers überzeugen wollen und die DVD nicht zu Hause stehen haben: Der Film kommt am 04. Juli um 20:17 Uhr auf arte.
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