Avengers 4: Endgame hat mittlerweile rund 2,8 Milliarden Dollar eingespielt und es wäre vermessen und vermutlich sogar falsch, zu sagen, dass dies nur den einen, folgenden Grund hat, aber hier steht er nun trotzdem: Amerikas Hintern.
Das Finale der Infinity-Saga hat einen enormen Beitrag für die kinematografische Repräsentation von Chris Evans wahrer Sonnenseite geleistet. Doch beinahe wären uns diese Momente des Lichts im Dunkel des kostspieligen Endspiels des Marvel Cinematic Universe verborgen geblieben.
Sowohl Marvel Studios-Kopf Kevin Feige als auch der Ko-Regisseur von Endgame mussten sich nun zur glücklichen Abwendung des allerwertesten Unheils äußern. Ein Zeitreise-Heist ist offensichtlich nichts gegen diese hinter(n)listige Rettung in letzter Sekunde.
Der "kontroverseste Witz" in Avengers: Endgame
Zweimal wird in Avengers: Endgame das wohlgeformte Highlight dieses Blockbusters voller Schlachten und Tränen im Dialog gepriesen, wo wir es sonst nur am unteren Bildrand oder in unserer wilden Imagination begutachten können.
Zunächst spricht Tony Stark (Robert Downey Jr.) im Grunde sein Todesurteil aus, als er sich während des Time-Heists in Endgame über das 2012er-Kostüm von Steve Rogers' Captain America lustig macht. "That old suit design did nothing for your ass", erklärt Tony im ketzerischen Tonfall eines Mannes, der sein Superhelden-Gesäß hinter einer mehrere Zentimeter dicken Metallschicht verbirgt.
Daraufhin springt Ant-Man zu Hilfe, der in seiner Superheldenkarriere vermutlich schon viele menschliche Kehrseiten aus verschiedensten Winkeln und Abständen begutachten konnte, ein Fachmann also: "You look great, Cap," erklärt er wissend. "As far as I’m concerned, that’s America’s Ass."
Amerikas Hintern. Später wird der Moment der Offenbarung wieder aufgenommen, als Gegenwarts-Steve sein vergangenes Ich am Boden liegen sieht und ausspricht, was uns allen klar war seit 2011, als Chris Evans Captain America zum ersten Mal durch eine Totale lief: "That is America's Ass." Das ist Amerikas Hintern. Und dieser radikale Satz voller Mut zur Wahrheit wäre beinahe nicht im Film gewesen!
Wie einige Mutige den Avengers-Gag retteten
Im Audiokommentar für Avengers: Endgame bezeichnet Ko-Regisseur Joe Russo die "Amerikas Hintern"-Szenen als "kontroversesten Witz im ganzen Film" (via We Got This Covered ). Das "wurde heiß debattiert", so Russo. Ko-Autor Christopher Markus verteidigte den (zweiten) Einsatz dieses Witzes mit Blick auf Caps Entscheidung folgendermaßen:
Wie oft hat ein Mann die Gelegenheit, seinen eigenen Hintern aus dieser Perspektive zu bewundern? Die muss man nutzen.
Kevin Feige führte die Details zur Abwendung der Beinahe-Katastrophe in einem Twitter-Video für Marvel Studios genauer aus:
Ant-Mans Zitat war für eine ganze Weile nicht im [Film]. Ich glaube, es war [Marvel Studios-Ko-Präsident] Louis D'Esposito, der gefragt hat: 'Was ist aus dem lustigen Satz geworden?' Und wir dachten uns: 'Ist das wirklich lustig? Keine Ahnung. Probieren wir es! Probieren wir es im nächsten Test-Screening.'
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Bei besagtem Test-Screening sei der Satz so gut angekommen, dass er im Film bleiben musste.
Bedanken wir uns also bei den wenigen Mutigen, bei Louis D'Esposito, der sich nicht scheute für Amerikas Hintern in die Bresche zu springen, und den Zuschauern der Test-Screenings, die ihre Freude über einen der raren Endgame-Momente schaulustiger Bewunderung maskuliner Formen zum Ausdruck brachten, anstatt im betretenen Schweigen ihrer eigenen glutealen Überwältigung zu verstummen.
Essenzielle Frage: Ist das nur Amerikas Hintern oder der Hintern der ganzen Welt?