Arrow - Der Grundstein des großen TV-Universums Arrowverse

09.02.2017 - 10:30 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Arrow mit Stephen AmellThe CW
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Mit der US-Serie Arrow legten die Showrunner Greg Berlanti, Marc Guggenheim und Andrew Kreisberg den Grundstein des als Arrowverse bekannten TV-Universums.

Es war in der vorlesungsfreien Zeit meiner Uni, als ich mir, selbst in einem Verein als Bogenschütze aktiv, im Comicladen meines Vertrauens den Sammelband Green Arrow: Year One von Andy Diggle leistete. Dadurch motiviert, sah ich mir die ersten Folgen der Serie Arrow an, die auf den Comics basiert. Nie zuvor hatte mich eine Live-Action-Superhelden-Serie so begeistert. Noch am selben Abend fuhr ich zum nächsten Laden, um mir die ersten beiden Staffeln auf DVD zu kaufen. Innerhalb weniger Tage hatte ich beide Staffeln komplett gesehenen und war auf die 3. Staffel von Arrow sowie die Schwesterserie The Flash gespannt wie ein Flitzebogen.

Die davor erschienene Superman-Serie Smallville hatte mich aufgrund der, wie ich finde, eher langweiligen und übermächtigen Hauptfigur nie derart begeistern können. Arrow ist, anders als Smallville, sehr stark von Christopher Nolans realistisch angelegter The Dark Knight-Trilogie beeinflusst und verzichtet speziell am Anfang auf übermächtige Superkräfte, was hilft, den Fokus mehr auf die Figuren um Oliver Queen (Stephen Amell) zu rücken.

Hauptfigur der Serie Arrow ist der junge Milliardenerbe Oliver Queen, der fünf Jahre vor Beginn der Handlung Schiffbruch auf einer südchinesischen Insel erlitten und seither viel erlebt hat, was in mit der Gegenwartshandlung verwobenen Flashbacks beleuchtet wird. Als er nach Hause zurückkehrt, will er seine Heimatstadt mit Pfeil und Bogen von denen befreien, die sie laut seinem verstorbenen Vater zugrunde gerichtet haben.

Stephen Amell durfte im Lauf der Serie, aber speziell innerhalb der ersten beiden Staffeln, die verschiedenen Phasen der Figur in Gegenwart und Vergangenheit so ausspielen, dass der Werdegang vom reichen Playboy zum heldenhaften Bogenschützen deutlich wird. Im Rückblick fühlt es sich fast so an, als hätte Amell zwei verschiedene Rollen gespielt.

Im Verlauf der 3. Staffel fiel mir auf, wie sehr die ersten beiden Staffeln von ihren Bösewichten profitierten. Normalerweise wird eher Marvel vorgeworfen, ein Schurkenproblem, also keine interessanten Bösewichte zu haben. In den Comics hat der grüne Bogenschütze aber selbst eine, verglichen mit Batman, Superman und Flash, eher überschaubare Auswahl an ikonischen Feinden, von denen die beiden bekanntesten, Merlyn (John Barrowman) und Deathstroke (Manu Bennett), bereits in den ersten beiden Staffeln als Hauptantagonisten verwendet wurden. In der 3. Staffel von Arrow kam Ra's al Ghul (Matt Nable) zum Zuge, der eigentlich zu Batmans Bösewichten gehört, was auch kritische Stimmen laut werden lies.

Zudem mussten sich Arrow und seine Bösewichte bald mit den Schurken vergleichen lassen, denen Barry Allen (Grant Gustin) als The Flash das Handwerk legen muss. Dort war das Bösewichte-Arsenal deutlich besser entwickelt, den Schurken, wie etwa Leonard Snart (Wentworth Miller), wurde mehr Zeit und Raum zugestanden. Bei Arrow bekam zuletzt der Arrow-Schurke Deathstroke in der 2. Staffel vergleichbare erzählerische Aufmerksamkeit, der aber auch bereits seit der 1. Staffel als Figur aufgebaut wurde. Mit der aktuellen 5. Staffel befindet sich Arrow wieder auf einem guten Weg, denn der neue Gegenspieler Prometheus (gesprochen von Michael Dorn) orientiert sich stärker am Quellenmaterial, was auch der Spannung gut tut. Insbesondere in den letzten Folgen der jeweiligen Staffel nimmt die Serie wieder stark an Fahrt auf und liefert zum Teil Action und Spannung, wie man sie in eher in einem Blockbuster erwarten würde.


Arrow liefert einige der besten Kampfszenen, die je für US-Networks gedreht wurden, und somit viele Action- und Comicfans zufriedenstellen dürften. Gleichzeitig verbindet die Serie die Rahmenhandlung mit Soap-Elementen, um den Figuren etwas mehr Komplexität und Entwicklung abseits des Superheldenalltags zu verschaffen, was größenteils auch recht gut klappt und für die eine oder andere Storywendung und Auflockerung sorgt. Besonders die Figur John Diggle (David Ramsey), ein eher skeptischer und ernsthafter Ex-Soldat, bringt durch seine ungläubigen Reaktionen auf Magie, Metawesen und Aliens ein witziges Element in die Serie ein. (Seinen Nachnamen verdankt die Figur übrigens dem oben bereits erwähnten Comicautor.)

Ein weiteres Highlight sind natürlich die seit der 3. Staffel möglichen Crossover-Folgen mit den Serien The Flash, Legends of Tomorrow und seit der 5. Staffel auch Supergirl. In diesen treffen die teils sehr unterschiedlichen Figuren der verschiedenen Serien aufeinander, was für Fans sowieso stets ein Vergnügen ist und überdies größere Geschichten ermöglicht. Mit dem alle vier Serien umspannenden Crossover aus den laufenden Arrowverse-Staffeln, das sich an der Invasion-Storyline aus den Justice League-Comics orientiert und die Helden versammelt gegen Alien-Invasoren antreten lässt, wurde das Potential optimal ausgenutzt. Auch sonst ist die Serie reich an kleinen Easter Eggs, die zum Teil auch in den anderen Arrowverse-Serien vorkommen und alles wieder miteinander verknüpfen.

Aber auch ohne die anderen Geschichten, die aus ihr hervorgegangen sind, ist Arrow in der 5. Staffel weiterhin eine spannende Superheldenserie, die eine gute Balance aus Action und Drama schafft und selbst nach den zwei zuletzt eher durchwachsenen Staffeln noch immer zu begeistern weiß.

Schaut ihr auch Arrow? Wenn ja, was macht für euch den Reiz an der Serie aus?

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