Ein Sturm zieht auf in Briarcliff – und das sowohl innerhalb als auch außerhalb der berüchtigten Nervenheilanstalt. In Nor’easter bedroht der gleichnamige Sturm (frei übersetzt: Nordöstlicher Sturm) die Mitarbeiter und Patienten unseres Asylums. In der dritten Folge der zweiten Staffel von American Horror Story wird dieser Umstand von einigen Patienten genutzt, ihre lang ersehnte Flucht zu planen und durchzuführen. Währenddessen torkelt eine Schnapsdrossel durch die heiligen Hallen von Briarcliff und wir erfahren außerdem, weshalb Arthur Arden (James Cromwell) wahrscheinlich so handelt, wie er es tut. Hat da vielleicht jemand etwas zu kompensieren, Herr Doktor?
Was passiert: Eine Unwetterwarnung veranlasst die Mitarbeiter von Briarcliff zur Vorsicht. Um ihre teils labilen Insassen nicht vom aufkommenden Sturm aufschrecken zu lassen, hat sich Schwester Jude (Jessica Lange) etwas ganz Besonderes für ihre Schützlinge einfallen lassen: eine FIlmvorführung soll von dem lauten Unwetter ablenken. Doch wie wir schon erahnen können, läuft in dieser stürmischen Nacht nicht alles nach Plan. Von den Dämonen ihrer Vergangenheit heimgesucht, verliert sich Schwester Jude in ihren alten Freund, dem Alkohol, und schmettert eine wundervoll gelallte Filmankündigung, bevor sie zurück in ihr Zimmer torkelt und auf dem Weg dorthin eine unheimliche Begegnung (der dritten Art?) macht. Derweil nutzen die (halbwegs) klaren Köpfe der Anstalt, Kit (Evan Peters), Grace und Nympho-Shelley (Chloë Sevigny), die Ablenkung durch Sturm und Film, um ihre lang ersehnte Flucht durchzuführen. Lana (Sarah Paulson) kann sich dem Dreigespann anschließen, nachdem sie nun endlich auch von Kits Unschuld überzeugt ist. Mithilfe von Shelleys Ablenkungsmanöver gelingt es den drei Ausreißern endlich, Freiheitsluft zu schnuppern. Doch so wohl wie sie vielleicht dachten, fühlt es sich unter freiem Himmel gar nicht an. Auf der Flucht durch den Wald treffen sie auf die mysteriösen Kreaturen des Doktors, die sich als eine Art Fleisch fressende Mutanten herausstellen und sofort Heißhunger auf das soeben ausgebrochene Frischfleisch zu bekommen scheinen. Noch bevor wir Elektroschocktherapie sagen können, rennen die drei mit einem Affenzahn zurück in die Anstalt, die sie eigentlich um nichts in der Welt wieder betreten wollten. Tja, there is no place like Briarcliff.
In der Zwischenzeit scheint sich der Dämon in der Haut von Schwester Mary (Lily Rabe) pudelwohl zu fühlen. Nicht nur, dass er der schüchternen und naiven Nonne ein neues Selbstbewusstsein verleiht, auch ihre abgrundtiefsten Triebe gelangen an die Oberfläche. So wirft sie sich auf einmal Dr. Arden an den Hals, der von ihren vulgären Worten zutiefst geschockt seinen noch letzten Funken Verstand verliert und sogar eine weiße Heiligenstatue als Hure beschimpft. Abgsehen von ihrer lüsternen Seite kommt aber auch noch ihre teuflische zum Vorschein, was nicht ganz unbeobachtet bleibt. Eine mexikanische Patientin nimmt sofort das Böse in der Nonne wahr und muss schon kurz darauf für ihre Entdeckung mit ihrem Leben bezahlen. Als hätte sie nie etwas anders gemacht, sticht Schwester Mary munter auf die wehrlose Patientin ein und verfüttert sie anschließend an die hungrigen Gestalten aus dem Wald. So sieht also Recyceln in Briarcliff aus.