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1956 - Alexander der Große

29.09.2014 - 19:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Peter Cushing (General Memnon) und Claire Bloom (Barsine)
United Artists
Peter Cushing (General Memnon) und Claire Bloom (Barsine)
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Es geschahen Zeichen und Wunder, als er zur Welt kam... (Seher)

Die Fünfzigerjahre... das Jahrzehnt der monumentalen Historienfilme... Quo Vadis, Die zehn Gebote, Ben Hur, Das Gewand, Die Ritter der Tafelrunde, Die Brüder Karamasov, Alexander der Große und wie sie alle heißen. Sie strotzen für gewöhnlich von gestandenen Stars wie auch von vielversprechenden Newcomern. Dieser ist keine Ausnahme. Auch hier treffen wir auf viele gestandene Stars wie Richard Burton, Fredric MarchDanielle Darrieux, Claire Bloom... um nur einige zu nennen. Und wie die vorgenannten Filme sind auch hier die Nebenrollen großartig mit vielversprechenden Newcomern besetzt, die man vorher nur in wenigen großen Produktionen gesehen hatte: Stanley Baker, Harry Andrews, Peter Cushing, Gustavo Rojo zum Beispiel.

So turbulent wie das kurze Leben Alexanders gewesen ist, so turbulent begann auch schon die Suche nach einem Hauptdarsteller. So hatte man die Titelrolle unter anderem Charlton Heston angeboten, welcher sie abgelehnt hatte. Auch Peter Wyngarde, der später die Rolle des Pausanias erhielt, war ursprünglich für die Hauptrolle angedacht gewesen. Letzten Endes ging die Rolle an Burton... nachträglich gesehen die beste Entscheidung, denn so vernichtend viele Kritiken des Films sind, so positiv sind viele Kritiken auf Burton... auch wenn einige die blonde Perücke etwas verstörend gefunden haben sollen.

Über die Handlung selbst braucht man nicht unbedingt viele Worte verlieren, sie hangelt sich sowohl an den historischen Feldzügen (Theben, Athen, Persien, Indien) als auch an den mythischen Sagen und Legenden (göttliche Herkunft, gordischer Knoten, etc.) entlang, also Dingen, welche quasi allgemein bekannt sind.

Cushings Rolle in diesem Film ist die des unglücklichen athenischen Generals Memnon. Bei der Schlacht von Kaironea von Philipp und Alexander besiegt und in ein Bündnis gezwungen, verbringt Alexander während der Friedensverhandlungen einige Zeit in Memnons Haus in Athen und lernt dort dessen Frau Barsine kennen... welche sich nach kurzer Zeit in Alexander verliebt.

Nachdem Philipp ermordet wurde verweigert er die erzwungene Erneuerung des Treueides und wird aus Griechenland verbannt. Er geht als militärischer Berater von König Dareios nach Persien, wo er jedoch gegen die beratungsresistenten persischen Berater in der bevorstehenden Schlacht bei Granicos gegen Alexander nichts ausrichten kann. Als ihm dann auch noch seine eigene Frau offenbart, dass sie in Alexander verliebt ist, stürzt er sich mit dem Mut der Verzweiflung in die aussichtslose Schlacht an der Seite der Perser... welche ihn auf dem Feld der Ehre feige verlassen. Der Ausgang ist klar, Memnon wird die Schlacht nicht überleben, denn Alexander gewährt den besiegten griechischen Soldaten unter Memnons Befehl im Perserheer als Verrätern keine Gnade. Leider blieben einige sehr starke Szenen, gerade von Cushing, für die deutsche Version auf dem Boden des Schneideraumes...

Der Film ist farbgewaltig, mit wuchtiger Musik unterlegt und bei den Kampfszenen wurden wahrhaft Massen an Statisten aufgefahren. Auch die Besetzung ist, wie schon oben gesagt, großartig besetzt. Dennoch ist es nie so wirklich einer von den Filmen geworden, die im Feiertagsprogramm wiederholt werden. Zu sehr leidet der Film unter Längen, die auch der hervorragende Cast nicht mehr reißen kann... diese Szenen hätten die Schere definitiv mehr verdient gehabt als die hervorragende Darstellung von Cushing und Bloom...

Für die nächste Ausgabe geplant: Yeti, der Schneemensch (1957)

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