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Die Akte Lindenberg - Udo und die DDR

Deutschland (2010) | Dokumentarfilm | 59 Minuten

Die Akte Lindenberg - Udo und die DDR ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 von Falko Korth mit Michel Gaißmayer und Egon Krenz.

Komplette Handlung und Informationen zu Die Akte Lindenberg - Udo und die DDR

Acht Jahre lang kämpfte Udo Lindenberg dafür, ein Konzert in der DDR geben zu dürfen. Am 25. Oktober 1983 stand er schließlich auf der Bühne im Palast der Republik. Reinhold Beckmann, der Udo Lindenberg damals als Tonassistent eines ARD-Kamerateams nach Ostberlin begleitete, und Falko Korth erzählen in ihrer Dokumentation dieses Stück deutsch-deutsche Geschichte. Anhand der Stasiakten über Lindenberg rekonstruieren sie die ganze, damals unbekannte Geschichte rund um den berühmten Auftritt in Ostberlin. Als Udo Lindenberg 1975 seinen Song "Rock-Arena in Jena" veröffentlichte und darin von einem Rockkonzert in der DDR träumte, ahnten die Funktionäre im Osten bereits, dass dieser "Panik-Rocker" ihnen mit seinen Liedern das Leben schwer machen würde. Die Staatssicherheit protokollierte bereits penibel. Seit drei Jahren existierte seinerzeit schon eine "Akte Lindenberg": jede Ein- und Ausreise wurde registriert, jede Äußerung wurde festgehalten. Die Lindenberg-Fangemeinde im Osten wurde jedoch stetig größer. Eine ganze Generation Jugendlicher wuchs heran, die dem tristen sozialistischen Alltag mit Udo-Liedern entfliehen wollte. Für die allermeisten SED-Genossen war und blieb ein Auftritt des Weststars undenkbar. Als Udo Lindenberg Anfang 1983 das Lied "Sonderzug nach Pankow" veröffentlichte, schien jede Chance auf einen Auftritt in der DDR endgültig dahin. Dieses Lied, das sich direkt an den Generalsekretär Erich Honecker richtete, empfanden viele Genossen als Beleidigung und Verhöhnung. Doch Lindenberg ließ nicht locker. Er wusste, dass sich die Zeiten geändert hatten. Angesichts der Anfang der 1980er-Jahre aufkommenden Friedensbewegung, dem anhaltenden Protest gegen die Stationierung von Atomraketen in West- und Ost, war politisch vieles in Bewegung geraten. Dass sich Lindenberg in der westdeutschen Friedensbewegung engagierte, machte den "Panik-Rocker" nun auch für die Kulturfunktionäre der DDR interessant. Tatsächlich eröffnete sich im Sommer 1983 eine Möglichkeit, mit den sonst so starrköpfigen SED-Genossen ins Gespräch zu kommen. FDJ-Chef Egon Krenz lud Udo Lindenberg ein, im Rahmen eines FDJ-Friedenskonzertes mit Künstlern aus aller Welt im Palast der Republik in Ostberlin vier seiner Lieder zu spielen. Lindenberg knüpfte eine Zusage an die Bedingung, ihm im Gegenzug eine Tournee durch die DDR zu gewähren. Hinter den Kulissen der Öffentlichkeit begann ein kurzer Verhandlungsmarathon, bis man sich schließlich einig war: Udo bekommt seine DDR-Tournee, Krenz dafür Lindenberg im Palast der Republik. So kam es am 25. Oktober 1983 zu jenem denkwürdigen Auftritt Lindenbergs vor ausgesuchtem FDJ-Publikum. Die wahren Udo-Fans harrten unterdessen zu Hunderten vor dem Palast der Republik aus. Nur für einen kurzen Moment entschlüpfte Udo seinen Aufpassern und nahm ein Bad in der jubelnden Menge. Die Staatssicherheit war, zusammen mit FDJ-Ordnungsgruppen, mit einem Großaufgebot vor Ort. Später kam es zu tumultartigen Szenen, die Fans wurden zurückgedrängt, teilweise verhaftet, zusammengeschlagen. Udo Lindenberg erfuhr erst viel später, nach dem Fall der Mauer, von dem wahren Ausmaß der Stasiüberwachung und Übergriffe. Es blieb sein einziger Auftritt in der DDR. Die durch die Kulturfunktionäre zugesicherte Lindenberg-Tournee kam nie zustande.

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Produktionsland
Deutschland
Genre
Dokumentarfilm

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