Vom Wunderstoff zum Umweltkiller

11.09.2010 - 15:59 Uhr
Plastic Planet
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Plastic Planet
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Dass Plastikmüll heutzutage eine erhebliche Umweltbelastung darstellt, dürfte mittlerweile jedem bekannt sein. Welches unvorstellbare Ausmaß die globale Plastikverschmutzung bereits angenommen hat und welche Gefahren für Mensch und Umwelt vom Plastik ausgehen, zeigt der Film Plastic Planet, der Mitte September auf DVD erscheint.

In letzter Zeit sorgten im Dokumentarfilmbereich vor allem Regisseure aus Österreich für Furore. Allen voran Michael Glawogger (Workingman’s Death, Megacities) und Erwin Wagenhofer (Let’s Make Money, We Feed the World – Essen global). Für solche Dokus Made in Austria wurde mittlerweile sogar das Etikett ‘Neuer österreichischer Dokumentarfilm’ erfunden. Bei allen stilistischen Unterscheidungen sind sie geprägt durch Kapitalismuskritik und eine generell kritische Perspektive. Gleiches gilt auch für Plastic Planet von Werner Boote, der vor allem an Filme von Erwin Wagenhofer erinnert.

Eine Welt aus Plastik
Plastik ist billig und praktisch. Kunststoffe können bis zu 500 Jahre in Böden und Gewässern überdauern und mit ihren unbekannten Zusatzstoffen unser Hormonsystem schädigen. Wir sind Kinder des Plastikzeitalters: vom Babyschnuller bis zur Trockenhaube, von der Quietscheente bis hin zum Auto. Plastik ist überall: In den Weltmeeren findet man inzwischen sechsmal mehr Plastik als Plankton. Selbst bei Eingeborenenstämmen im Amazonasdschungel lässt sich Plastik im Blut nachweisen. Die Menge an Kunststoffen, die wir seit Beginn des Plastikzeitalters produziert haben, reicht aus, um unseren gesamten Erdball sechs Mal in Plastikfolie einzupacken. Plastic Planet zeigt, dass Plastik zu einer Bedrohung für Mensch und Umwelt geworden ist. Fische werden zu Zwittern und bei Männern hat die Zahl der Spermien in den letzten 50 Jahren um 40% abgenommen. Als Hauptursache für all dies wird Plastik vermutet. In Plastic Planet reist Werner Boote rund um den Globus und entdeckt eine Welt, die ohne Plastik nicht mehr existieren kann, die aber gleichzeitig mit den Problemen und Risiken dieser Kunststoffe zu kämpfen hat.

Plastic Planet ist ein investigativer Dokumentarfilm, der sowohl bedrückend und schockierend, aber streckenweise auch sehr unterhaltsam ist. Aufwühlende Bilder zeigen Plastikmüllberge in Kalkutta oder Sandstrände, die durch angeschwemmtes Plastik aussehen wie Müllhalden. Am eindringlichsten wirken jedoch die präsentierten Fakten selbst. Diese machen deutlich, dass Plastik nicht nur ein enormes Umweltproblem darstellt und beispielsweise zahlreiche Tiere durch Plastik qualvoll verenden. Durch Stoffe, die krebserregend wirken und den Hormonhaushalt verändern, stellt Plastik außerdem ein erhebliches Gesundheitsrisiko für den Menschen selbst dar. All dies wird von der Plastikindustrie verschwiegen und verdrängt. Man braucht man Filme Plastic Planet, die schockierende Fakten and die Öffentlichkeit bringen, immer wieder den Finger in die Wunde legen und versuchen Menschen zum Umdenken zu bewegen.

Das bietet die Plastic Planet-DVD
Neben dem Hauptfilm ist die Ausstattung der DVD eher spärlich. Der Film kommt mit einer deutschen und englischen Sprachausgabe in Dolby Digital 5.1., als Extras gibt es weitere Interviews und entfallene Szenen.

Dafür gibt es aber eine Menge weiterer interessanter Informationen zum Film und rund ums Thema Plastik auf der offiziellen Homepage

Zu kaufen gibt es die DVD bei amazon

Hier der Trailer zu Plastic Planet:

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