Verblendung wird von Lisbeth Salander alias Noomi Rapace getragen

01.10.2009 - 08:51 Uhr
Verblendung
NFP / Warner Bros. Pictures
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Krimifans ist die “Millenium-Trilogie” von Stieg Larsson ein Begriff. Mit Verblendung kommt die erste Verfilmung in die Kinos. Besonders wegen der Lisbeth-Darstellerin Noomi Rapace lohnt sich ein Kinobesuch.

Zehn Bücher wollte Stieg Larsson schreiben und Korruption, Faschismus und Sexismus in Schweden anprangern. Leider ist der Autor früh verstorben und hat “nur” drei seiner Bücher beendet. Aber die haben es in sich, landeten als “Millenium-Trilogie” auf den Bestseller-Listen der Welt. Nun kommt mit Verblendung der erste Teil der Trilogie in unsere Kinos. Wer Angst hat, das Buch könnte zur gängigen Fernsehware verkommen, dem sei gesagt: Regisseur Niels Arden Oplev hat nicht nur ein gutes Händchen bei den Hauptdarsteller, sondern bringt die Vorlage auch gekonnt auf die Leinwand. Erzählt wird eine komplexe Geschichte, die die Vergangenheit eine der reichsten Familie Schweden, einer jungen Häckerin und eines Wirtschaftsjournalisten zutagefördert.

Elmar Krekeler von der Welt ist völlig begeistert: Noomi Rapace macht aus der Verfilmung von Stieg Larssons Bestseller Verblendung ein Ereignis. “Diese Augen. Alles andere ist Maske, ist Verkleidung, ist Rüstung. Die schwarzen Haare, die Nägel in Lippe, in Nase, in den Ohren. Die Muskeln. Der Helm. Das Motorrad. Lisbeth Salander, die nicht leben kann ohne ihren Apple, hat eine Computerspielfigur aus sich gemacht. Eine missbrauchte Unberührbare. Einen Schatten, der ohne Netz im Netz lebt, auf Messers Schneide, immer am Rand des Ausbruchs durch Stockholm stapft. Eine Kriegerin, die zu Herzen gehend zerbrechlich aussehen kann, die man ständig trösten möchte, was einem wohl und – aus ihrer versehrten Sicht – völlig zu Recht mit Tritten in den Unterleib vergolten werden würde. Das zierlichste Pulverfass, das sich denken lässt.”

Obwohl Robert Zimmermann auf critic.de nicht ganz von Verblendung überzeugt ist, bleibt Verblendung dennoch größtenteils spannend. Das “liegt vor allem an den hervorragenden schauspielerischen Leistungen des Protagonisten-Duos: Michael Nyqvist verkörpert Blomkvist als idealistischen Wahrheitssucher, dem Tiefschläge und eigene Fehler nicht unbekannt sind. Noomi Rapace als Lisbeth Salander kreiert eine Figur von faszinierender Komplexität, die Stärke und Zerbrechlichkeit, erlittenes Leid und gerechte Wut in einer Person vereint.”

Exotisch, neurotisch und gut nennt Daniela Sannwald vom Tagesspiegel die Literaturverfilmung. “Die einen mögen Michael Nyqvist (als Blomkvist für nicht stark oder vielleicht auch nicht sexy genug halten, und die anderen hätten Lena Endre (als Blomkvists Chefin Erika Berger) gern in einer größeren Rolle gesehen. Noomi Rapace aber, eine Idealbesetzung, gibt den von den Lesern imaginierten Lisbeth Salander ein gültiges Gesicht. Die durchtrainierte Dreißigjährige unterstreicht ihre Wortkargheit durch harte, abrupte Bewegungen, als steckte sie in einer Rüstung, und noch in ihren grausamen Rachefeldzügen verhält sie sich kalt und kontrolliert. Verblendung ist also etwas für Larsson-Fans genauso wie für Neueinsteiger, die den Film als gelungenen Thriller genießen dürften.”

Wenn Ihr Interesse an Verblendung von Niels Arden Oplev habt, der ab dem 1. Oktober 2009 in unseren Kinos zu sehen ist, dann schaut doch in unser Kinoprogramm, um zu wissen, ob er im Kino um die Ecke läuft.

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