Tribute von Panem im TV: 3 Dinge, die an den Hungerspielen einfach keinen Sinn ergeben

23.07.2021 - 10:00 UhrVor 2 Jahren aktualisiert
Tribute von Panem 1 und 2 im TVStudiocanal
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Heute läuft die Teenie-Dystopie Tribute von Panem im TV. Wir haben 3 Ungereimtheiten herausgesucht und näher beleuchtet. Etwa: Warum darf Katniss sich freiwillig melden?

Vor 10 Jahren begannen die Hungerspiele im Kino. Die Teenie-Dystopie Tribute von Panem zog drei Fortsetzungen nach sich und viele Nachahmer an. Dass Maze Runner und die Divergent-Reihe längst nicht die breite kulturelle Wirkung von Tribute erreichte, liegt nicht nur an Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence.

Mit dem Battle Royal-Konzept der Hungerspiele, die zwischen den 12 Distrikten ausgetragen werden, konnte das Franchise ein packendes Alleinstellungsmerkmal vorweisen. Die Wettbewerbe werden einmal jährlich in dem Nordamerika der Zukunft – Panem – ausgetragen. Jeder Distrikt schickt ein Tribut. Die jungen Menschen kämpfen in der riesigen Arena gegeneinander, bis nur noch ein Tribut steht: Der Gewinner oder die Gewinnerin lebt anschließend in Saus und Braus.

In Tribute von Panem ist nicht alles logisch: 3 Fragen an die Spiele

So richtig schlüssig verlaufen die Wettbewerbe aber nicht immer. Es haben sich ein paar Ungereimtheiten in die Hungerspiele geschlichen, von denen wir hier 4 näher beleuchten.

Frage 1: Wieso schickt die Spielleitung künstliche Bedrohungen in die Arena? Sind 24 Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren, die aufs Töten trainiert und in einem abgesteckten Raum aufeinandergehetzt werden, etwa nicht gefährlich und spannend genug für das Publikum? Katniss (Jennifer Lawrence) und Peeta (Josh Hutcherson) müssen so auch mal vor einer Flammenwand, Bluthunden oder giftigem Nebel davonlaufen.

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Die Spielleitung nutzt diese Gefahren zur Steuerung des Geschehens und verhindert auch möglichen Leerlauf. Das kennen wir aus echten Reality-Shows: Wenn es im Dschungelcamp zu öde wird, kriegen die Kandidat:innen keine Zigaretten mehr.

Die Hungerspiele sind aber, im weitesten Sinne, ein sportlicher Wettbewerb mit zumindest weitgehend fairen Verhältnissen. Die Spielleitung verzerrt den Wettbewerb, in jeder anderen Sportart würden diese Eingriffe früher oder später zur Entfremdung beim Publikum führen. Die kleinen Goodies, die sich die Tribute schicken lassen können, lassen sich ähnlich bewerten.

Frage 2: Warum dürfen überhaupt Freunde bei den Hungerspielen mitmachen? Peeta und Katniss sind befreundet und entwickeln Gefühle füreinander. Am Ende des ersten Teils sind nur noch sie übrig. Aber Katniss lehnt sich gegen das System auf und weigert sich, ihren Freund zu töten.

Ihre Entscheidung wird als besonders edelmütig präsentiert. Und sie soll einmalig in der Geschichte der Hunger Games sein. Aber ist ihre Auflehnung wirklich so ungewöhnlich? Könnte man nicht damit rechnen, dass nicht jede Teilnehmende plötzlich alle moralischen Werte über Bord wirft und sogar eine ihr nahestehende Person tötet? Andererseits geben solche Dilemmata den Spielen natürlich ihren besonderen Kick.

Das mit der Freundschaft in den Hungerspielen ist ohnehin so eine Sache. Die gehobeneren Distrikte bilden freimütig Allianzen untereinander, aber wirklich realistisch oder plausibel erscheint der Move nicht. Die temporäre Loyalität ist maximal labil. Wer ständig Angst vor den "eigenen Leuten" haben muss, die ganz in der Nähe sind und dir aus einer Laune heraus die Kehle durschneiden könnten, hat sein Umfeld nicht mehr im Blick, also die anderen Gegner:innen. Team oder Einzelkämpfer: Das ist wahrscheinlich ein Typ-Frage.

Frage 3: Warum darf Katniss sich überhaupt freiwillig melden? Das ist auch so eine organisatorische Frage. Katniss springt für ihre eigentlich ausgeloste Schwester Primrose in die Bresche. Aber warum ist das überhaupt möglich? Das Kapitol hat ein aufwendiges Auswahlverfahren erfunden, nur damit sich am Ende doch jemand freiwillig melden kann? Das passt nicht zu dieser strengen diktatorischen Regierung.

Entweder melden sich alle Tribute freiwillig und werden auf ihr schreckliches Schicksal im Hungerspiel-Kampf entsprechend vorbereitet, was eine höhere Qualität des Wettbewerbs bedeuten würde. Kampfwütige Freiwillige ließen sich wohl immer finden.

Oder das Los der Regierung ist Gesetz, denn sonst würde das Chaos regieren. Ein Fall wie der von Katniss und ihrer Schwester kommt bestimmt öfter vor, obschon der Film auch diese Entscheidung als Besonderheit markiert.

Den Filmen schaden diese kleinen Dellen natürlich überhaupt nicht, gerade die ersten beiden Teile gehören zum unterhaltsamsten, was das amerikanische Blockbuster-Kino in den 2010er-Jahren hervorgebracht hat.

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Sind euch weitere Ungereimtheiten in der Reihe aufgefallen?

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