Das Alphatier dürfte vielen von euch bekannt sein. Er ist der Leitwolf, der Gorilla mit dem Silberstreifen auf dem Rücken, der Bulle, der das Sagen hat. Der aus der Verhaltensforschung kommende Begriff ging irgendwann auch auf die menschliche Welt über und so sind uns heute diverse menschliche Alphatiere bekannt, die die Büroetagen bevölkern, auf der Suche nach Sex sind oder gierig alles verschlingen, was zu haben ist. Auch der Film hat einige dieser Exemplare zu bieten. Der aktuellste ist Leonardo DiCaprio, der in The Wolf of Wall Street den Leitwolf an der Börse in den 1980er Jahren gibt. Er bringt mit seinem Selbstbewusstsein eine Gruppe von Losern dazu, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen und gibt auch vor dem FBI nicht klein bei. Er ist gierig und süchtig nach Geld, nach Frauen, nach Drogen.
Wir haben für euch eine Top 7 jener Männer zusammengestellt, die dem Begriff Alphatier auf der Leinwand eine besondere Dimension hinzugefügt haben. Sie sind autoritär, nicht kompromissbereit und machthungrig, wollen alles und das meistens für sich. Einige brillante Schauspieler haben ebensolche brillante Rollen gespielt und sind immer wieder einen Blick wert.
Top 7: Gierig – Michael Douglas in Wall Street
Selten brachte jemand das moderne Credo der Broker und Banker derart auf den Punkt und dies bereits 1987, als der Berufsstand noch nicht derart tief im Dreck steckte wie heute. Gordon Gekko (Michael Douglas) erklärte uns in Wall Street das Gier-Prinzip und dieses hat nichts an Aktualität verloren. “Übrigens ist Gier in Ordnung. Ich will, dass ihr das wisst. Ich denke, Gier ist gesund. Man kann gierig sein und dennoch mit sich im Reinen.” Gier ist sein Motiv, um an der Börse illegale Geschäfte zu tätigten und Geschäftspartner auszutricksen. Damit steigt er zum mächtigen Mann auf. Zwar kommt er zu Fall, aber leer ist sein Geldbeutel garantiert nicht und sein Alpha-Ego hat auch nicht sehr gelitten.
Top 6: Hot – Tyler Durden in Fight Club
Kein Wunder, dass sich der anonyme Erzähler in Fight Club sofort mit der Zufallsbekanntschaft Tyler Durden (Brad Pitt) identifiziert. Durden führt zwar keine große Firma oder ein Mafia-Imperium, dafür zieht der Seifenfabrikant und Filmvorführer an sich selbst zweifelnde White Collar-Männer magisch an. Durden verkörpert all das, wovon der Erzähler träumt: Er ist ausladend maskulin, selbstbewusst und lässt sich nicht ins Korsett eines 9-to-5-Jobs zwängen. Die Führerfigur im Fight Club schart Verehrer um sich und eh sie sich versehen, sind sie Mitglieder einer terroristischen Vereinigung.
Top 5: Machtgierig – Orson Welles in Citizen Kane
Charles Foster Kane (Orson Welles) herrscht als vielfacher Millionär Jahrzehnte lang über unzählige Zeitungen und Radiostationen. Sein Weg dahin hat ihn zu einem korrupten und machtgierigen Menschen gemacht. Verlassen von allen Freunden endet er schließlich in der völligen Einsamkeit. Auch visuell setzt der Klassiker Citizen Kane aufs Alphatier: Der Zeitungsmagnat Kane wirkt, fast vom Boden aus gefilmt, geradezu mächtig gewaltig, während seine Geliebte, die mittelmäßig begabte Operndiva Susan Alexander aus der Vogelperspektive jämmerlich klein und elend erscheint.
Top 4: Rachsüchtig – Robert De Niro in Kap der Angst
Robert De Niro hat gleich mehrere Alphamänner gespielt: Seine Gangsterrollen in Casino und in GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia sind nur zwei von vielen. Wir haben uns aber für seinen Auftritt in Kap der Angst entschieden. 14 Jahre lang denkt er an nichts anderes, als jenen Mann, der ihn ins Gefängnis brachte, zur Strecke zu bringen. Mit einem trickreichen Psychoterror bringt er ihn und seine Familie an den Rand des Wahnsinns. Wer so lange auf ein Ziel hinarbeitet, ist überaus rachsüchtig. Max Cady ist ein unmenschliches Monster.