The Man in the High Castle wegen Werbung kritisiert

Die Freiheitsstatue zeigt den Hitlergruß, vom Hochhaus hängt ein Banner mit dem deutschen Reichsadler und von überall her springt einen das Eiserne Kreuz an - all das in den wohlbekannten Farben Rot, Weiß und Schwarz. Das liegt daran, dass die neue Amazon-Serie The Man in the High Castle auf dem Philip K. Dick-Roman Das Orakel vom Berge basiert. Darin haben die Achsenmächte den Zweiten Weltkrieg gewonnen, was zur Folge hatte, dass Deutschland und Japan sich die Welt untereinander aufgeteilt haben. Der Roman gilt als Klassiker der Science-Fiction-Literatur und eine Verfilmung erscheint äußerst attraktiv. Aber die aggressive Werbekampagne mit beinharter Nazi-Symbolik ruft viele Kritiker auf den Plan.

Mehr: The Man in the High Castle startet heute auf Amazon

Philipp Kemmesies

Werbung in der Londoner U-Bahn

Das obige Bild stammt beispielsweise aus der Londoner U-Bahn und zeigt ein Poster zu The Man in the High Castle. Unterhalb dieser Zeilen sind zwei Tweets samt Bildern aus der New Yorker U-Bahn zu sehen. Dort wurde ein ganzer Waggon innen zur Hälfte in eine alternative Version der US-amerikanischen Flagge getaucht, die andere Hälfte erstrahlt im japanischen Fahnen-Design, angelehnt an den Zweiten Weltkrieg. Die gesamte Werbekampagne kommt ohne Hakenkreuze aus (in der Serie ist das anders), schafft es aber natürlich trotzdem, die Gemüter zu erhitzen.

Der Coup ist Amazon gelungen: Alle berichten über die Werbekampagne und die Aufmerksamkeit ist The Man in the High Castle gewiss. Viele New Yorker ärgern sich wahrscheinlich in erster Linie darüber, die Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika in einer derart abgewandelten Version zu sehen. Aber auch allein die Nazi-Symbolik kann in diesem Ausmaß äußerst bedrohlich wirken, beispielsweise für die große jüdische Gemeinde in New York. (via Deadline )

Ist Amazon damit übers Ziel hinaus geschossen oder findet ihr die Werbekampagne völlig in Ordnung?