Tarantino geht für The Hateful Eight vor Gericht

28.01.2014 - 09:20 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Quentin Tarantino in Reservoir Dogs
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Quentin Tarantino in Reservoir Dogs
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Das Dilemma um die Veröffentlichung des Drehbuchs zu The Hateful Eight zieht weitere Kreise. Quentin Tarantino hat gegen die Website Gawker nun Klage eingereicht und wirft ihr Urheberrechtsverletzung vor. Die Betreiber konterten sogleich.

Nachdem der Trubel um Django Unchained allmählich abflachte, stand die Frage im Raum, was Quentin Tarantino wohl als Nächstes inszenieren wird. Im November letzten Jahres gab der Regisseur in The Tonight Show with Jay Leno bekannt, dass es zumindest ein Western wird. Vor knapp zwei Wochen verkündeten wir, dass es mit The Hateful 8 einen Titel gibt und das Drehbuch auch schon an wenige Menschen weitergereicht wurde, um Interesse bei den Schauspielern – gewünscht waren Bruce Dern, Michael Madsen, Christoph Waltz – und den Produzenten zu wecken. Genau zehn Tage später erfolgte dann der Super-Gau: Quentin Tarantino werde den Film nicht drehen, denn das Skript hat seinen Weg in die Öffentlichkeit gefunden. Wer genau dafür verantwortlich war, bleibt Spekulation. Doch wegen der Verbreitung eines Links, mit dem sich tausende Menschen das Drehbuch zugänglich machen konnten, verklagt Quentin Tarantino nun die Website Gawker.

Mehr: Details zu Quentin Tarantinos The Hateful Eight

„Es war für Gawker Media weder berichtenswert noch journalistisch, dass sie die Urheberrechtsverletzung an Tarantinos Skript erleichtert und gefördert haben und ihr Verhalten wird die Website vor der Haftung für ihre rechtswidrige Tätigkeit nicht schützen“, gab das Anwaltsbüro von Quentin Tarantino (via The Hollywood Reporter) bekannt. Die Klage sieht eine Strafe in Höhe von einer Million US-Dollar für Gawker für die Verbreitung des Links und ebenfalls eine Million für die anonymen Betreiber der Seite, auf welcher Interessierte an das Drehbuch gelangen konnten, vor. Die Grenzen des Journalismus seien übertreten worden, so die Anwälte weiter.

Die Verantwortlichen der Seite Gawker meldeten sich mit einer Sechs-Punkte-Rechtfertigung nun ebenfalls zu Wort. So habe Quentin Tarantino selbst dafür gesorgt, dass die Veröffentlichung des Drehbuchs überhaupt erst in den News auftauchte und von allen Seiten zitiert wurde. Des Weiteren äußerte sich der Regisseur persönlich dazu, dass er wollte, dass das Drehbuch ins Internet gelangt, um viele Meinungen und Stimmen dafür zu bekommen. Gawker hat zudem nichts mit der Bereitstellung des Skripts im Internet zu tun und hat den Link nur veröffentlicht, da es eine Nachricht wert war, wenn das Drehbuch des großen Quentin Tarantino seinen Weg in die Öffentlichkeit findet. Das Nachrichten-Prinzip sei immerhin der Grund für die Existenz von Gawker.

Nun bleibt abzuwarten, wer die Auseinandersetzung vor Gericht wohl gewinnen wird, falls es dazu überhaupt kommt. Die Meinungen zu den Anklagepunkten sind gespalten. Klagt Quentin Tarantino, weil er weniger Einnahmen befürchtet, wenn er das Skript zumindest als Buch veröffentlicht? Ist dies vielleicht alles nur eine sinnvolle Marketing-Strategie, wodurch das Werk somit schon in aller Munde ist? Oder hat Gawker einfach die Grenze überschritten?

Was meint ihr?

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