Stephen Daldry - Extrem leise & unglaublich elegant

16.02.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Stephen Daldry in der Werkschau
Warner Bros.
Stephen Daldry in der Werkschau
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Extrem laut und unglaublich nah kommt morgen in Deutschland in die Kinos. Das liefert uns den perfekten Anlass, in einer Werkschau die Filme des Stephen Daldry unter die Lupe zu nehmen und zu prüfen, welches seiner Werke in eurer Gunst am höchsten steht.

Der Highbrow Regisseur Stephen Daldry ist einer der absoluten Lieblinge des Oscar-Komitees. Das beste Beispiel dafür lieferte jüngst Extrem laut und unglaublich nah. Der morgen bei uns in den Kinos anlaufende Film wurde sehr durchwachsen von den Kritikern rezensiert, doch trotzdem ergatterte das Drama einen Platz auf der Nominierungsliste für den Oscar als Bester Film. Insgesamt wird Stephen Daldry für einen gelernten Zirkusclown von seinen Kollegen viel Anerkennung entgegengebracht. Lediglich vier Projekte hat der Brite bislang realisiert, doch zusammengerechnet konnten diese die enorme Anzahl von 19 Oscar-Nominierungen abstauben, wobei Daldry selbst dreimal als bester Regisseur bedacht wurde. Auch eure kritischen Augen blicken wohlwollend auf die Leistungen des Filmemachers, wenngleich nicht ganz so euphorisch, wie es die Academy tut. Aber welches seiner Werke gefällt euch am besten?

1. The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit
Community: 7,1
Kritiker: 6,7
1422 Bewertungen
87 Liebhaber und 13 Hasser

Verdient, aber knapp ist The Hours euer Favorit. Das komplexe Drama beschreibt drei Frauen aus verschiedenen Epochen, deren Geschichte durch den experimentellen Roman Mrs. Dalloway miteinander verknüpft ist. Nicole Kidman spielt in einer der überzeugendsten Rollen ihres Lebens dessen Autorin Virgina Woolf, was ihr den bislang einzigen Oscar ihrer Karriere einbrachte. Acht weitere Nominierungen, worunter auch eine an Stephen Daldry ging, konnte der Film einheimsen. Auch Meryl Streep und Julianne Moore und der stets fantastische Ed Harris gehen vollkommen in ihren Figuren auf.

2. Billy Elliot – I Will Dance
Community: 7,0
Kritiker: 7,3
4689 Bewertungen
184 Liebhaber und 61 Hasser

Vor dem Hintergrund eines Kohlearbeiterstreiks in England während der 80er Jahre (Es klebt Blut an ihren Händen, Mrs. Thatcher!) will der elfjährige Billy Elliot (Jamie Bell lieber Ballett tanzen als Boxunterricht nehmen, um zu einem ebenso harten Kerl wie sein Herr Vater heranzuwachsen. Doch der talentierte Junge beweist, dass man für seine Überzeugung nicht nur mit Fäusten, sondern auch mit Trippelschritten eintreten kann. Billy Elliot stellt nach dem Fußball-Kurzfilm Eight Stephen Daldrys Spielfilmdebüt dar und brachte ihn auf den Schirm Hollywoods und seine erste Oscar-Nominierung als bester Regisseur ein.

3. Der Vorleser
Community: 6,8
Kritiker: 6,3
6360 Bewertungen
112 Liebhaber und 41 Hasser

Der in Deutschland spielende Der Vorleser ist nicht nur hierzulande das bekannteste Werk des Regisseurs. Das liegt nicht zuletzt an der Oscar-prämierten Darstellung von Kate Winslet, welche eine Deutsche mit einer dunklen Vorgeschichte verkörpert. Für den jugendlichen David Kross stellte die filmische Adaption des Romans von Bernhard Schlink den Durchbruch in Hollywood dar. Respektable fünf Oscar-Nominierungen konnte das Drama auch wegen der erfolgreichen Kampagne der Weinstein-Brüder einstreichen, worunter sich natürlich erneut ein Zeichen der Anerkennung in Richtung Daldry befand.

4. Extrem laut und unglaublich nah
Community: 6,5
Kritiker: 5,6
34 Bewertungen
1 Liebhaber und 0 Hasser
398 Vormerkungen

Das jüngste Werk des Regisseurs ist mir 34 Bewertungen von euch schwer in die Liste einzuordnen. Wenn wir den Kritikern Glauben schenken dürfen, ist Extrem laut und unglaublich nah durch die überzuckerte Inszenierung aber Stephen Daldrys schwächster Eintrag in sein Portfolio, wenngleich der Film eine amerikanische Traumabewältigung der Anschläge des 11. Septembers darstellt. Wie in Billy Elliot positioniert er auch hier einen Jungen (Thomas Horn) in das Zentrum der Handlung, in der er seinen Vater (Tom Hanks) durch den Terrorakt verliert. Auf einer davon ausgelösten Schnitzeljagd durch New York findet der Teenager wieder die Nähe zu seiner Mutter (Sandra Bullock) und trifft die unterschiedlichsten Einwohner der Metropole, worunter sich auch ein stummer Deutscher (Oscar-nominiert: Max von Sydow) befindet. Für Stephen Daldry war es allerdings wohl ein extrem unglaubliches Erlebnis, nicht für die beste Regie nominiert zu werden.

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