Spiel das Lied von Tod - Ennio Morricones Hit

10.11.2008 - 09:17 Uhr
Charles Bronson in Spiel mir das Lied vom Tod
Rafran Cinematografica
Charles Bronson in Spiel mir das Lied vom Tod
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NEWS» Heute feiert der Filmkomponist Ennio Morricone seinen 80. Geburtstag … Wir gratulieren!

Wahrscheinlich ist Ennio Morricone der bekannteste und bedeutendste Filmkomponist unseres Kontinents. Seine einprägsamen Filmsongs haben Filme zu Klassikern gemacht. In den frühen 1970er Jahren wird er zum König der Filmmusik und verhilft dem Italo-Western zu Ruhm und Ehre. Sergio Leone und Clint Eastwood sind nur zwei Stars, denen er mit seiner musikalischen Untermalung zur Seite steht.

Seit 1959 arbeitet der Musiker für den Film und in seiner Filmographie stehen mehr als 485 Filme. Das ist wahrscheinlich einmalig in der Geschichte des Films. Ennio Morricone gilt als Perfektionist unter den Filmkomponisten, als unermüdlicher Arbeiter. Angeblich arbeitet er mit der Stoppuhr in der Hand am Schreibtisch. Er ist ein Minimalist, manchmal braucht er nur vier Töne, um eine ganze Partitur zu schreiben wie für Schlacht um Algier (1966). Und er holt Instrumente aus dem Schrank hervor, an die wenige denken: Blockflöte, Mundharmonika , Maultrommel, Oboe und Panflöte.

Seine Melodien sind prägnant und unvergesslich, häufig wehmütig. Erinnert sei an die unvergessliche Mundharmonika in Spiel mir das Lied vom Tod (1968), an die emotional hochkarätigen Scores von Für eine Handvoll Dollar (1964) oder Mein Name ist Nobody (1973). Rau wie die Western-Landschaft kommt die Musik daher, Geräusche verstärken das Raumgefühl, Geheule von Tieren oder das Rauschen des Windes unterstützen die Atmosphäre, Peitschenknallen oder wilde Improvisationen erzielen Spannung. Millionen Zuschauern bleiben die Klänge in Erinnerung. Seine Musik wird zur Seele zahlreicher Filme.

Aber es sind nicht nur die Spaghetti-Western, die den italienischen Musiker bekanntmachen. Der Score von Es war einmal in Amerika (1984) gehört zu den bekanntesten Melodien der Filmgeschichte. Ennio Morricone arbeitet ebenso für das sozialkritische Kino, für Pier Paolo Pasolini, Ettore Scola oder Gillo Pontecorvo und Bernardo Bertolucci, später auch für Hollywood-Regisseure; fühlt sich in der amerikanischen Filmmetropole aber nie richtig wohl. Und er hat auch klassische Werke geschrieben, Opern, Zwölfton-Stücke usw. usf. Ein Arbeiter eben, der nicht auf seine Filmmusik reduziert werden will.

Fünfmal war Ennio Morricone für den Oscar nominiert, hat ihn aber nie erringen können. Im letzten Jahr wurde der Komponist mit dem Oscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Einer seiner großen Verehrer, der selbst Filmmusik schreibt, hielt die Laudatio: Clint Eastwood. Und es gab stehende Ovationen für den Meister. Wir schließen uns da an!

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